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Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer

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Das Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (KdAW) war in der DDR eine Organisation zur antifaschistischen Traditionspflege im Sinne der SED.

Geschichte und Organisation

Das Komitee löste die 1953 in der DDR aufgelöste Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) ab. Es war eine eng mit der SED verbundene Organisation. Ohne selbst Mitglied zu sein, arbeitete das Komitee eng mit der Nationalen Front zusammen.

Die Organisation war fest eingebunden in das System. „Den Ehrentitel ‚Widerstandskämpfer‘ verdient nur, wer auch heute die Führung der Partei der Arbeiterklasse anerkennt,“ wie es in einer Erklärung aus dem Jahr 1958 hieß.[1] Die Mitglieder erhielten die Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 und hatten Anspruch auf Sonderzuwendungen etwa bei Renten oder in Form von Ehrenpensionen. Vor allem seit das Gedenken an den Widerstand ab den 1970er Jahren eine wachsende innenpolitische Rolle in der DDR spielte, nahm auch die Bedeutung des KdAW zu.[2]

Organisatorisch stand an der Spitze die Zentralleitung. Aus deren Mitgliedern wurde ein Präsidium und Sekretariat gewählt. Untergliedert war das KdAW in Bezirks- und Kreiskomitees. Im Jahr 1983 hatte die Organisation etwa 2 500 Mitglieder. Untergliederungen waren unter anderem die Sektion der „Spanienkämpfer“, die Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Häftlinge des Zuchthauses Brandenburg, Arbeitsgemeinschaften für Insassen verschiedener Konzentrationslager.

Wichtigste Aufgabe wurde die „Vermittlung des Erfahrungsschatzes des nationalen und internationalen Kampfes gegen den Faschismus“. Es spielte damit eine wichtige Rolle in der „historisch-revolutionären Traditionspflege“. In den 1980er Jahren wurde das Komitee auch in aktuelle Tagesfragen wie etwa die Nachrüstungsdebatte einbezogen.

Das KdAW war Mitglied in der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (Fédération Internationale des Résistants).

Enge Beziehungen des Komitees bestanden auch zur Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes in der Bundesrepublik Deutschland.

Nach der Wende in der DDR, 1990, übernahm der Interessenverband ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen Widerstand, Verfolgter des Naziregimes und Hinterbliebener kurz auch genannt Interessenverband der Verfolgten des Naziregimes (IVVdN) die Nachfolge des Komitees.[3][4]. Das Vermögen des Verbandes (1,7 Millionen Euro) wurde 1991 von der Treuhandanstalt beschlagnahmt.[5] Im Oktober 2002 wurde der IVVdN Mitglied des Bundesverbandes der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen (Hrsg.): DDR-Handbuch. Bd.1. Köln, 1985. S.734f.

Einzelnachweise

  1. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen (Hrsg.): DDR-Handbuch. Bd.1. Köln, 1985. S.734
  2. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen (Hrsg.): DDR-Handbuch. Bd.1. Köln, 1985 734f.
  3. Berliner VVN-BdA e. V., berlin.vvn-bda.org, abgerufen am 4. Januar 2009
  4. Tim Peters: Der Antifaschismus der PDS aus antiextremistischer Sicht, Wiesbaden, VS-Verlag für Sozialwissenschaften, 2006
  5. siehe auch Schlussbericht der Unabhängigen Kommission zur Überprüfung des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen der DDR, pdf, 1050 KB
  6. http://www.antifa-net.de/vvnvda/Geschichte.htm
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