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Pazifischer Pollack
Pazifischer Pollack | ||||||||||||
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Pazifischer Pollack (Gadus chalcogrammus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gadus chalcogrammus | ||||||||||||
Pallas, 1814 |
Der Pazifische Pollack (Gadus chalcogrammus, Syn.: Theragra chalcogramma[1][2][3]), auch Pollack oder (in Abgrenzung zum atlantischen bzw. europäischen Pollack) Alaska-Pollack genannt, ist ein Fisch aus der Familie der Dorsche. Im Handel wird er fast ausschließlich unter dem Handelsnamen Alaska-Seelachs verkauft.[1]
Der Lebensraum des Pazifischen Pollacks sind die Küstengebiete des nördlichen Pazifiks. Dort lebt der Fisch in Schulen in Nähe zum Meeresboden, steigt jedoch zur Nahrungssuche bis in oberflächennahe Gewässer auf.[2] Er erreicht Körpergrößen von bis zu 105 cm bei einem Gewicht von etwa 6 kg.[2][4] Das maximale Alter wird auf 28 Jahre beziffert.[3]
Name und Abgrenzung
Der Name „Alaska-Seelachs“ ist insoweit irreführend, als diese Tierart nicht zu den Lachsen, die zur Familie der Salmoniden („Forellenfische“, „Lachsfische“) gehören, zählt, sondern zu den dorschartigen Fischen gehört. Bei diesem Namen (wie beim ebenfalls als Seelachs bezeichneten Köhler) handelt es sich um eine historische Handelsbezeichnung aus der Zeit, in der Dorscharten erstmals als Lachsersatz genutzt wurden. Die Lebensmittelindustrie übernahm den historischen Namen, um die zumeist mit diesen Fischen produzierten Fischstäbchen besser vermarkten zu können.[5][6] Auch die Bezeichnung Pazifischer Pollack ist nicht eindeutig, da der Fisch nicht zur Gattung Pollachius gehört, sondern zur Kabeljau-Gattung Gadus. Dennoch ist es explizit untersagt, Fische der Art Gadus chalcogrammus unter der Handelsbezeichnung Kabeljau anzubieten.[1]
Die Art ist damit zu unterscheiden von dem im Nordost-Atlantik und Mittelmeer vorkommenden Pollack (Pollachius pollachius; auch Steinköhler, Kalmück oder Kohlmaul) aus der Familie der Dorsche und vom im Handel unter dem Namen Seelachs verkauften Köhler (Pollachius virens) aus derselben Gattung, der im Englischen ebenfalls als „pollack“[7] oder „pollock“ bezeichnet wird.
Wirtschaftliche Bedeutung
In den Jahren um 1970 erlangte der Pazifische Pollack in der Fischindustrie eine sehr große Bedeutung, die bis heute anhält.[2] Nach der Peruanischen Sardelle bildet der Pazifische Pollack die Grundlage für die zweitgrößte Fischerei der Welt.[8] In der EU ist Deutschland der größte Abnehmer für Filet des Pazifischen Pollacks. Er hatte 2015 mit 18,3 % (nach Lachs mit 20,5 %) den zweitgrößten Anteil am gesamten Fischkonsum in Deutschland.[9] Der Verbrauch lag 2016 in Deutschland bei 188.374 Tonnen.[8] Die Alaska-Pollack-Produkte werden im Einzelhandel meist tiefgefroren angeboten, vor allem in Form von Fischstäbchen und Schlemmerfilet. Ein weiteres Produkt, das meist aus Pazifischem Pollack besteht, ist Surimi beziehungsweise Krebsfleischimitat.[8]
Bestände und Fangmengen
Vier Bestände des Pazifischen Pollacks sind verzeichnet und werden befischt.[8]
Im Fanggebiet Nordostpazifik (FAO 67):
- Östliche Beringsee mit einer Biomasse von 4.600.000 Tonnen und einer Fangmenge in Höhe von 1.321.600 Tonnen (2016).[11]
- Golf von Alaska mit einer Biomasse von 363.800.000 Tonnen und einer Fangmenge in Höhe von 167.600.000 Tonnen (2016).[12]
Im Fanggebiet Nordwestpazifik (FAO 61):
- Ochotskisches Meer mit einer Biomasse von 6.540.000 Tonnen und einer Fangmenge in Höhe von 815.300 Tonnen (2016).[13]
- Westliche Beringsee mit einer Biomasse von 958.000 Tonnen und einer Fangmenge in Höhe von 65.500 Tonnen (2016).
Die beiden US-Fischereien im Nordostpazifik sind seit 2005 vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig wirtschaftend zertifiziert.[14] Die russische Fischerei im Ochotskischen Meer ist seit 2013 vom MSC zertifiziert.[15]
Trotz der MSC-Zertifiziertung ruft Greenpeace seit Herbst 2009 dazu auf, wegen Überfischung keinen Pazifischen Pollack oder Produkte mit der Bezeichnung „Alaska-Seelachs“ zu kaufen und zu konsumieren. Diese Einschätzung bleibt jedoch nicht unwidersprochen – nach offiziellen Quellen wie dem Thünen-Institut des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sollen alle Bestände des Pazifischen Pollacks in einem guten Zustand sein.[2]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Bundesamt für Ernährung und Landwirtschaft: Verzeichnis der Handelsbezeichnungen für Erzeugnisse der Fischerei und Aquakultur.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Gadus chalcogrammus Fischbestände online – Informationsportal des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, abgerufen am 25. September 2016.
- ↑ 3,0 3,1 Pazifischer Pollack auf Fishbase.org (englisch), abgerufen am 18. November 2015.
- ↑ Walleye pollock NOAA Fisheries Service – Alaska Fisheries Science Center, abgerufen am 16. November 2015.
- ↑ Heidi Driesner: (K)ein Fisch wird 60. n-tv, 3. Oktober 2015, archiviert vom Original am 6. Dezember 2016; abgerufen am 20. Februar 2017.
- ↑ RP Online: Seelachs - der erfundene Fisch. 3. April 2013, abgerufen am 20. Februar 2017.
- ↑ Sainsbury's gives unfashionable pollack a makeover
- ↑ 8,0 8,1 8,2 8,3 Thünen-Institut/Fischbestände Online: Fischbestände Alaska-Seelachs.
- ↑ Marktanteile Fisch-Informationszentrum e. V., abgerufen am 15. Dezember 2016.
- ↑ Theragra chalcogramma (Pallas, 1811) FAO, Species Fact Sheet. Abgerufen am 27. Januar 2018.
- ↑ Thünen-Institut/Fischbestände Online: Alaska-Seelachs in der östlichen Beringsee.
- ↑ Thünen-Institut/Fischbestände Online: Alaska-Seelachs im Golf von Alaska.
- ↑ Thünen-Institut/Fischbestände Online: Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer.
- ↑ tk-report (Januar 2016): Alaska-Seelachs erneut MSC-zertifiziert.
- ↑ Fischmagazin (11. Februar 2013): Alaska-Seelachs: "Kaum Marktrelevanz für russischen MSC-Pollack vor 2014".
Weblinks
- Pazifischer Pollack auf Fishbase.org (englisch)
- Alaska-Seelachs im Portal Fischbestände Online des Thünen-Instituts
- Alaska-Seelachs.de – Informationen zum Pazifischen Pollack aus Fanggebiet FAO 67
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