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Alexander Estis
Alexander Estis (russisch Александр Николаевич Эстис; * 20. September 1986 in Moskau) ist ein Schweizer Autor, Übersetzer und Journalist russischer Herkunft. Er schreibt hauptsächlich auf Deutsch.
Biografie
Alexander Estis wurde in die jüdische Familie der sowjetischen Künstler Nikolai Estis und Lydia Schulgina geboren. Von Kindheit an beschäftigte er sich mit Zeichnen. Er besuchte Kunstschulen und erhielt Privatunterricht. Im Jahr 1996 zog er mit seinen Eltern nach Hamburg.[1][2][3]
Er absolvierte die Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg, von der er 2004 abging. 2010 schloss er sein Studium im Fachbereich Sprachen an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg ab. Er unterrichtete Zeichnen, Latein, Deutsch und Neuere Deutsche Literatur am Gymnasium Heidberg (Hamburg) und am Collège Calvin (Genf) sowie mittelalterliche deutsche Literatur und historische Sprachwissenschaft an den Universitäten Hamburg, Freiburg, Genf, Zürich und der School of Management and Law der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.[1][2][3]
Seit 2016 lebt Estis in Aarau. Er hält Vorträge über Literatur, gibt Kurse in Literaturwissenschaft und tritt regelmäßig im Radiosender Deutschlandfunk Kultur auf.[1][2][3]
Als Schriftsteller arbeitet Estis hauptsächlich im Genre der Flash Fiction (Aphorismen, lyrische und szenische Miniaturen, Glossen, Mikroerzählungen, Epigramme, Essays), wobei er Elemente des Essayismus und der spekulativen Fiktion, satirische und tragische Mittel sowie traditionelle und rhythmische Prosa verbindet. Er arbeitet mit den deutschen Verlagen Hochroth[4] und parasitenpresse[5] zusammen und gleichzeitig als Rezensent, Beobachter und Kolumnist für führende deutschsprachige Medien, darunter Die Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, nd, Süddeutsche Zeitung, The European (Deutschland), Neue Zürcher Zeitung, WOZ Die Wochenzeitung (Schweiz). Er ist Autor von sieben Kurzprosa-Büchern: Sprüche des Russen (2019), Stellungnahmen zum Kulturbetrieb (2019), Langenthaler Wortgeschichten (2021), Handwörterbuch der russischen Seele (2021), Legenden aus Kalk (2022), Das Rondell (2022) und Fluchten (2022). Seine prosaischen Werke, Übersetzungen, kritischen und philologischen Artikel wurden in renommierten Literaturzeitschriften und Zeitungen wie Sinn und Form (Deutschland), Lichtungen (Österreich), entwürfe (Schweiz), Inostrannaja literatura, Literaturnaja učëba, Nesawissimaja gaseta (Russland) usw. veröffentlicht.
Alexander Estis ist Mitglied der Autorinnen und Autoren der Schweiz und des deutschen Exil-P.E.N.[1] Er wurde mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, unter anderem mit dem Banater Rolf Bossert Gedächtnispreis (2020)[6], dem Schweizer Lydia-Eymann-Stipendium (2020–2021)[7] und dem Kurt-Tucholsky-Preis (2023).[8] 2022 war er Stadtschreiber für Dortmund.[9]
Familie
Alexander Estis ist der Sohn der Künstler Nikolai Estis (* 1937) und Lydia Schulgina (1957–2000). Seine väterlichen Halbgeschwister sind die Museumsfachfrau Elena Estis (* 1958) und der Künstler Oleg Estis (1964–1999).
Bibliografie
Bücher
Auf Deutsch
- Alexander Estis: Sprüche des Russen, mit Zeichnungen von Lydia Schulgina (de), Bielefeld [u. a.]: Hochroth Verlag 2019, ISBN 978-3-903182-17-2
- Alexander Estis: Stellungnahmen zum Kulturbetrieb, mit Karikaturen von Oleg Estis (de), Zürich: Amsel Verlag 2019, ISBN 978-3-906325-42-2
- Alexander Estis: Langenthaler Wortgeschichten, mit Illustrationen des Autors (de), Langenthal: Kulturbuchverlag Herausgeber 2021, ISBN 978-3-905939-79-8
- Alexander Estis: Handwörterbuch der russischen Seele, mit Zeichnungen von Lydia Schulgina (de), Köln: parasitenpresse 2021, ISBN 978-3-947676-70-5
- Alexander Estis: Legenden aus Kalk. Erzählungen der Menschen eines Kölner Veedels, nacherzählt von Alexander Estis (de). Köln: parasitenpresse 2022, ISBN 978-3-947676-81-1
- Alexander Estis: Das Rondell. Geschichten von Menschen auf Kölner Straßen, unter Mitwirkung von Emina Faljić und Thomas Dahl, mit Fotos von Fadi Elias (de) 2022, ISBN 978-3-98805-008-3
- Alexander Estis: Fluchten, mit Graphiken von Nikolai Estis (de), Salzburg: Edition Mosaik 2022, ISBN 978-3-9505298-2-1
Übersetzungen
Ins Deutsche
- Chemlin M.: Dinge ohne Tod. In: Variations. Nr. 26, 2018, S. 123–132.
- Schulgina L.: Kommt auf einen Tee vorbei!, Text und Illustrationen von Lydia Schulgina. Aus dem Russischen übersetzt von Alexander Estis (de), Zürich: Amsel Verlag 2019, ISBN 978-3-906325-45-3
Weblinks
Portal:Aargau – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Aargau Portal:Biografien – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Biografien Portal:Literatur – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Literatur
- Alexander Estis (de)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Alexander Estis (de)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Alexander Estis. Autorenwelt. 2023.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Alexander Estis. Literaturport. Autoren-Lexikon. 2023.
- ↑ Alexander Estis – Sprüche des Russen. hochroth Verlag. 2023.
- ↑ Alexander Estis (de) parasitenpresse. 2023.
- ↑ Alexander Estis erhält Rolf-Bossert-Gedächtnispreis. parasitenpresse. 31. August 2021.
- ↑ Sabanovic, Kanita: Plötzlich ging alles ganz schnell. Berner Zeitung. 18. Juli 2020.
- ↑ Presseerklärung zur Vergabe des Kurt-Tucholsky-Literaturpreises im Jahr 2023. Kurt Tucholsky-Gesellschaft. 18. September 2023.
- ↑ Dortmunds vierter "Stadtbeschreiber" kommt aus der Schweiz: Alexander Estis folgt auf Elias Hirschl. Stadtportal dortmund.de. 19. Oktober 2022.
Personendaten | |
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NAME | Estis, Alexander |
ALTERNATIVNAMEN | Эстис, Александр Николаевич (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russisch-schweizerischer Autor, Übersetzer und Journalist |
GEBURTSDATUM | 20. September 1986 |
GEBURTSORT | Moskau |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Alexander Estis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |