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Amselfelder
Der Amselfelder ist ein lieblicher roter Markenwein aus dem Kosovo. Der Name dieser Marke ist auf das Amselfeld (namensgebende Landschaft des Kosovo) zurückzuführen.
Die Firma Racke aus Bingen suchte nach einem Gebiet, in dem ein lieblicher Rotwein in stets gleicher Qualität angebaut werden konnte. In der Nähe von Prizren wurde man fündig. Der ertragreiche Boden und mehr als 300 Sonnentage pro Jahr sorgen dafür, dass hier zu Hochzeiten auf rund 8000 Hektar jährlich bis zu 60 Millionen Liter Wein produziert werden können. Das entspricht etwa dem Anbaugebiet des Dornfelders in Deutschland.
Der Amselfelder war in den 1960er und 1970er Jahren Westdeutschlands meistgekaufter Rotwein[1] und soll bis Anfang der 90er ein jährliches Volumen von 30 Millionen Mark erreicht haben.[2] Er wird in großen Mengen exportiert, mit 30 Millionen Flaschen jährlich ist Deutschland der größte Abnehmer.[3] Der Weinbau des gesamten Kosovo beruhte bis Anfang der 1990er Jahre vor allem auf dem Export dieses Rotweinverschnitts.[4] Neben dem Rotwein wurden auch geringere Mengen Weiß- und Rosewein unter dem Namen Amselfelder angeboten. Bis 1990/91 wurden 650 Millionen Flaschen in Deutschland verkauft.[5]
Durch die Kriegswirren kam die Weinproduktion in den 90er Jahren komplett zum Erliegen, erst in der jüngeren Vergangenheit versuchten Weinbauern, wieder an die traditionellen Exporterfolge anzuknüpfen.[6] Zwischenzeitlich hatte Racke ab 1993 den Amselfelder durch einen möglichst ähnlich gemachten Wein aus Spanien unter der Weinmarke „Amselkeller“ ersetzt.[7]
Weblinks
- Amselfelder im Sorten- und Markenverzeichnis von www.rotwein.org
- USAID: The State of the Wine Industry in Kosovo. (PDF; 1,3 MB) 21. Juli 2006, S. 2, abgerufen am 19. August 2014 (englisch).
- Hawesko Wein Lexikon
Einzelnachweise
- ↑ Der Spiegel: Stumpf und Stiel abgerufen am 19. August 2014
- ↑ Rhein-Zeitung: Bingen reicht den Freunden im Kosovo die Hand abgerufen am 19. August 2014
- ↑ Hawesko Wein Lexikon
- ↑ Hugh Johnson, Jancis Robinson: Der Weinatlas. (Originaltitel: The world atlas of wine.) Hallwag, München 2002, ISBN 3-7742-0775-5, S. 254.
- ↑ Rudolf Knoll: Das Weinbuch der Rekorde. Fachverlag Dr. Fraund, 1991, ISBN 9783921156155, S. 110.
- ↑ USAID: The State of the Wine Industry in Kosovo. (PDF; 1,3 MB) 21. Juli 2006, S. 2, abgerufen am 19. August 2014 (englisch).
- ↑ Der Deutsche Weinbau. Organ des Deutschen Weinbauverbandes, Band 47, Der Deutsche Weinbau, 1992, S. 1289.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Amselfelder aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |