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Andrée Peel

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Andrée Peel (geboren als Andrée Marthe Virot; geb. 3. Februar 1905[1]; gest. 5. März 2010 in Long Ashton bei Bristol) gehörte während der deutschen Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg der französischen Widerstandsbewegung Résistance an und war darin neben Eileen Nearne Mitglied einer Widerstandsgruppe, die als Agent Rose bekannt wurde.

Leben

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs betrieb Andrée Marthe Virot in der französischen Hafenstadt Brest in der Bretagne einen Friseursalon.[2]

Zweiter Weltkrieg

Nach der deutschen Invasion in Frankreich schloss sie sich der Résistance an und verteilte zunächst Untergrundzeitungen. Später leitete sie eine eigene Gruppe innerhalb der Widerstandsbewegung.[2] Zusammen mit ihrer Gruppe leitete sie Flugzeuge der Alliierten mit Lichtzeichen zu improvisierten Landebahnen und verhalf den in Frankreich gelandeten Piloten und Besatzungsmitgliedern zur Flucht mit Kanonen- oder U-Booten nach England, was mehr als 100 alliierten Besatzungsmitgliedern das Leben rettete und weiteren 20.000 Personen half.[3][4]

1944 wurde sie in Paris festgenommen und zunächst zum KZ Ravensbrück überstellt, um dann letztlich in das KZ Buchenwald eingeliefert zu werden. Dort stand sie bereits vor dem Erschießungskommando, als die US Army doch noch einige Gefangene des Lagers befreien konnte. Sie überstand auch die Erkrankung mit einer Meningitis.[5]

Nach dem Krieg

Nach dem Krieg arbeitete sie in einem Restaurant in Paris, wo sie ihren späteren Ehemann, den seinerzeit noch studierenden Engländer John Peel, erstmals traf.[3] Das Paar ließ sich einige Jahre später in Long Ashton bei Bristol nieder. Die Ehe war glücklich, blieb aber kinderlos. Während ihrer Zeit in Long Ashton erhielt sie häufig Besuch von Leuten, die ihre Tätigkeit für die Résistance bewunderten, und konnte auch manch einem Besucher über seine erlittenen Verletzungen hinweghelfen.[2]

Ehrungen

Peel erhielt für ihre Tätigkeit für die Résistance mehrere Auszeichnungen der französischen Regierung. Die Vereinigten Staaten zeichneten sie mit der Medal of Freedom aus, die Briten verliehen ihr die King’s Commendation for Brave Conduct. Noch während des Krieges erhielt sie vom britischen Premierminister Winston Churchill ein persönliches Schreiben.

Die Medal of Freedom wurde ihr von Präsident Eisenhower verliehen.[6]

Die Aufnahme in den Rang eines Offiziers der französischen Ehrenlegion erhielt sie 2004 durch ihren Bruder, den Viersternegeneral Maurice Virot.[2] Am 3. Februar 2005 erhielt sie anlässlich ihres 100. Geburtstages einen Gruß der britischen Königin. Im Jahr 2010 brach sie sich zwei Wochen nach ihrem 105. Geburtstag bei einem Sturz ihre Hüfte und musste operiert werden.[7] Sie verstarb am 5. März 2010 im Pflegeheim Lampton House.[8][9]

Liam Fox, der Parlamentsabgeordnete für Woodspring, würdigte sie wie folgt[10]:

"Mrs Peel was an iconic figure who showed phenomenal courage in the most difficult circumstances. Her selfless bravery saved many lives and she stands as a monument to the triumph of the human spirit, which will set an example for many generations to come."

„Mrs Peel war eine Vorbild, die unter schwierigsten Bedingungen äußerste Tapferkeit bewies. Ihre selbstlose Tapferkeit rettete vielen Menschen das Leben und sie ist ein Zeichen für den Triumph der Menschlichkeit, beispielhaft noch für viele zukünftige Generationen.“

In ihr Haus wurde zwischen dem 10. und 11. März 2010 eingebrochen und verschiedene Dinge, beispielsweise einige Ausgaben ihrer Autobiographie, wurden entwendet. Die Polizei nimmt an, das der Einbruch mit dem allgemeinen Bekanntwerden ihres Ablebens in Verbindung steht, über das in lokalen und überregionalen Zeitungen breit berichtet wurde.[11]

Autobiographie

Ihre Autobiographie Miracles Do Happen wurde auf französisch unter dem Titel Miracles Existent! veröffentlicht[12], die englische Übersetzung besorgte Evelyn Scott Brown. Eine Verfilmung erfolgte durch William Ennals.[3]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Décret du 16 avril 2004 portant promotion et nomination. In: JORF. 2004, Nr. 91, 2004-04-17. DEFM0400331D. Abgerufen am 8. März 2009.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 French Resistance heroine celebrates 104th birthday (en). , Telegraph.co.uk, 4. Februar 2009. 
  3. 3,0 3,1 3,2 French war heroine film tribute (en) In: BBC News. BBC. 27. Juli 2008. Abgerufen am 4. Februar 2009.
  4. War heroine toasts 104th birthday (en) In: BBC News. BBC. 4. Februar 2009. Abgerufen am 4. Februar 2009.
  5. Century for former French fighter (en) In: BBC News. BBC. 3. Februar 2005. Abgerufen am 4. Februar 2009.
  6. Bob Hufford: Andree Marthe Virot Peel in der Datenbank von Find A Grave. Abgerufen am 2012-02-27. (mit Photo)
  7. Hip operations for war heroine Agent Rose, 105
  8. WWII heroine Andree Peel dies in Long Ashton aged 105. In: BBC News Channel. BBC, 8. März 2010, abgerufen am 27. Februar 2012 (englisch).
  9. Obituary: Andrée Peel. The Daily Telegraph, 9. März 2010, abgerufen am 27. Februar 2012 (englisch, mit zwei Jugendphotos).
  10. Lasting Tribute to Andree Peel (en) Associated Northcliffe Digital. Abgerufen am 11. März 2009.
  11. 'Despicable' raid at WWII heroine Andree Peel's home. In: BBC News Channel. BBC, 13. März 2010, abgerufen am 27. Februar 2012 (englisch).
  12. Miracles do happen. Loebertas. Abgerufen am 4. Februar 2009.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Andrée Peel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.