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Brotfruchtbaum

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Brotfruchtbaum
Brotfruchtbaum mit Frucht

Brotfruchtbaum mit Frucht

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)
Gattung: Brotfruchtbäume (Artocarpus)
Art: Brotfruchtbaum
Wissenschaftlicher Name
Artocarpus altilis
(Parkins.) Fosberg
Die Brotfrucht
Brotfruchtbaum in Honolulu, Hawaii

Der Brotfruchtbaum (Artocarpus altilis (Parkins.) Fosberg; Synonym: Artocarpus communis J.R. & G.Forst., Artocarpus incisus (Thunb.) L.f.) ist ein tropischer, immergrüner Baum, der zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae) gehört. Der ursprünglich im tropischen Südostasien beheimatete Baum wird heute in Asien, Afrika, auf Hawaii, in Mittelamerika, Brasilien und in der Karibik als Nutzpflanze angebaut.

Erscheinungsbild

Der Baum

Der Brotfruchtbaum ist ein mittelgroßer und breitkroniger Baum. Gelegentlich entwickeln sich an der Stammbasis Brettwurzeln. Der Baum kann eine Höhe von bis zu 20 Meter erreichen. Der Durchmesser des graubraunen Stammes erreicht 60 bis 100 Zentimeter.

Die ganze Pflanze führt einen hautreizenden, milchigen Saft. Aus diesem Grund werden die Früchte oft durch Abbrechen mit langen Stangen geerntet.

Blätter, Blüten und Früchte

Der Brotfruchtbaum bildet sehr große wechselständige und ledrige Laubblätter aus. Diese befinden sich vornehmlich am Ende langer Zweige.

Der Brotfruchtbaum trägt getrennt männliche und weibliche Blütenstände, aus denen sich bis zu drei Ernten im Jahr entwickeln, die jeweils bis zu 50 Fruchtstände liefern. Der Baum bleibt bis zu 70 Jahre ertragreich.

Seine grünen, bis zu 2 kg schweren Früchte (Brotfrucht, botanisch sind es Fruchtverbände) mit weißem Fruchtfleisch dienen vor allem in Asien als Grundnahrungsmittel. Die Früchte enthalten bis zu 22 % Stärke und 1–2 % Eiweiß.

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 56 oder 84.[1]

Verbreitung

Ursprüngliche Verbreitungsgebiete und erste Verbreitung

Der Brotfruchtbaum ist ursprünglich in Polynesien beheimatet und wurde vermutlich bereits im 12. Jahrhundert durch Menschen über den natürlichen Verbreitungsraum hinaus verbreitet (sogenannte Hemerochorie). Der Baum gelangte vermutlich in diesem Zeitraum von Samoa nach Hawaii.

Brotfrucht – Grund der „Bounty“-Reise und der Meuterei

Die berühmte Meuterei auf der Bounty war durch die Brotfrucht bedingt: Lt. William Bligh bekam 1787 von König Georg III. den Auftrag, Stecklinge des Brotfruchtbaums von Tahiti zu den Westindischen Inseln zu bringen. Sie sollten als preiswertes Nahrungsmittel für die Sklaven auf den dortigen Zuckerrohrplantagen dienen. Die Matrosen der Bounty waren jedoch nicht nur empört, weil das kostbare Trinkwasser am Schiff zur Bewässerung der Stecklinge verwendet werden musste, sondern sehnten sich auch nach den Frauen Tahitis zurück. Nach der Meuterei warfen sie die Fracht über Bord.

Später erhielt Bligh, inzwischen Captain, ein zweites Kommando mit demselben Auftrag, das er erfolgreich beendete. Allerdings akzeptierten die Sklaven die neue Nahrung nicht als Ersatz für ihr gewohntes Getreide. Von Jamaika aus wurde der Baum letztlich bis Mittelamerika und ins nördliche Südamerika verbreitet.

Inhaltsstoffe

Frucht

Die Früchte enthalten bis zu 68 % Wasser, 22 % Stärke, 4,9 % Faserstoffe, 1–2 % Eiweiß und 0,2 % Fett. Dazu kommen u. a. auf 100 g: 21 mg Vitamin C, 490 mg Kalium, 31 mg Kalzium, 36 mg Phosphor und 25 mg Magnesium.[2]

Mehl

Das aus dem getrockneten Fruchtfleisch gewonnene Mehl, mit seinem mit Getreide vergleichbarem sehr hohen Energiegehalt, enthält unter anderem bis zu 75 % Stärke, bis zu 31 % Zucker, bis zu 5 % Eiweiß und bis zu knapp 2 % Fett. Wie bei Getreide ist das Mehl des Brotfruchtbaumes demnach im Rahmen einer gewichtsregulierenden und entzündungsfreien Ernährung nicht zu empfehlen.[3]

Mensch und Brotfruchtbaum

Als Lebensmittel wird die Brotfrucht vor allem in Polynesien, der Karibik, in Südindien und Sri Lanka verwendet.

Die Brotfrucht wird noch grün geerntet, wird nach der Reife goldgelb und hat dann einen strengen, süßen Geschmack. Gekochte unreife Früchte werden als Gemüse oder Mus verzehrt. Die Verwendung ist ähnlich vielfältig wie bei Kartoffeln; man kann sie nach den gleichen Rezepten frittieren, zu Salaten verarbeiten und so weiter. Bei Vollreife ist die Frucht auch roh essbar. Das Fruchtfleisch kann getrocknet und zu Mehl gemahlen werden. Die Frucht enthält 16 bis 24 kastaniengroße Nussfrüchte, deren stärkehaltiger Samen nach dem Rösten zu Mehl gemahlen wird. Aus diesen Mehlen lassen sich Brote backen.

Literatur

  • Nadja Biedinger: Die Welt der Tropenpflanzen. Mit einem Vorwort von Wilhelm Barthlott. DuMont, Köln 2000, ISBN 3-7701-5294-8.
  • Peter Schütt u. a. (Hrsg.): Bäume der Tropen , die große Enzyklopädie ... unter Mitwirkung von 30 Experten. Nikol, Hamburg 2004, ISBN 978-3-933203-79-3.

Quellen

Weblinks

 Commons: Brotfruchtbaum – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wiktionary: Brotfruchtbaum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Artocarpus altilis bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  2. Symptomat.de › Lebensmittel › Brotfrucht
  3. Ian Spreadbury: Comparison with ancestral diets suggests dense acellular carbohydrates promote an inflammatory microbiota, and may be the primary dietary cause of leptin resistance and obesity. In: Diabetes, metabolic syndrome and obesity : targets and therapy. Band 5, 2012, S. 175–189, doi:10.2147/DMSO.S33473, PMID 22826636, PMC 3402009 (freier Volltext).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Brotfruchtbaum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.