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Pleura
Die Pleura (von griechisch πλευρά „Flanke“, „Rippe“), deutsch Brustfell, ist eine dünne seröse Haut in der Brusthöhle. Sie überzieht die Lungen und kleidet die Brusthöhle von innen aus.
Gliederung
Als Lungenfell (fachsprachlich Pleura visceralis oder Pleura pulmonalis) überzieht die Pleura die Lungen.
Als Brustfell im engeren Sinne (fachsprachlich Pleura parietalis) kleidet die Pleura die Brusthöhle von innen aus. Man unterscheidet hier nochmals vier Bereiche:
- Die Pleurakuppeln (Cupulae pleurae) ist der jeweils kopfwärtige Teil an der Lungenkuppel.
- Das Rippenfell (Pars costalis) ist der Anteil, der die Innenseiten der Rippen überzieht.
- Die Pars mediastinalis befindet sich am Bindegewebe des Mediastinums im Zentrum des Brustkorbs.
- Die Pars diaphragmatica liegt an der Oberseite des Zwerchfells.
Aufbau
Pleura besteht histologisch aus einschichtigem Plattenepithel, welches ontogenetisch vom Mesothel abstammt, und einer Lamina propria. Die beiden Blätter schlagen am Hilus der Lunge und am Ligamentum pulmonale ineinander um. Sie sind durch die Pleurahöhle (Cavitas pleuralis) voneinander getrennt, einen dünnen, druckdichten Spalt, der mit seröser Flüssigkeit gefüllt ist. In der Pleurahöhle können sich Ergüsse sammeln oder Metastasen bilden.
Fußwärts (an den Zwerchfellrändern) und zur Brustmitte hin (im Mediastinum) hat die Pleura Reserveausbuchtungen (Recessus), um die Lungenausweitung beim Atemvorgang zu gewährleisten. Diese Reserveräume werden aber auch bei tiefer Inspiration nie ganz ausgefüllt. Die Pleura parietalis bildet vier tiefe Falten:
- Recessus costodiaphragmaticus
- Recessus costomediastinalis
- Recessus phrenicomediastinalis
- Recessus vertebromediastinalis
Die sensible Nervenversorgung des Brustfells übernehmen Äste des zehnten Hirnnerven, des Nervus vagus sowie des Nervus phrenicus (Pars mediastinalis und diaphragmatica) und der Interkostalnerven (Pars costalis). Das Lungenfell dagegen hat wahrscheinlich keine Schmerzempfindung.
Funktion
Das Lungenfell ist eine gleitende Verschiebeschicht für die Lungenbewegungen. Sie ist ein unbedingt notwendiges, Sog-vermittelndes Medium für die Atmung: Durch relativen Unterdruck im Pleurazwischenraum und die kapillare Adhärenz der Pleurablätter müssen die Lungen beim Einatmen der aktiven Ausdehnung von Brustwandmuskeln und dem Zwerchfell folgen.
Wird der relative Unterdruck zwischen beiden Pleurablättern aufgehoben (wie etwa durch einströmende Luft bei Stichverletzung), so folgt die Lunge dem sich ausdehnenden Brustkorb beim Einatmen nicht mehr, was schließlich zum Zusammenfallen des auf Entfaltung angewiesenen Lungenflügels führt (Pneumothorax).
Untersuchung der Pleura
Abgesehen von der Befragung des Patienten (Anamnese) kommen verschiedene Untersuchungsmethoden in Frage:
- Auskultation (Abhören)
- Sonografie (Ultraschall)
- Röntgenbilder des Thorax in zwei Ebenen
- Computertomografie
- Thorakoskopie (endoskopische Beurteilung des Pleuraspalts)
- Biopsie für die Zytodiagnostik und bakteriologische Untersuchungen
Erkrankungen der Pleura
- Pleuritis (Brustfellentzündung), eventuell mit Entwicklung eines Pleuraergusses oder eines Pleuraempyems
- pleurale Tumoren, etwa Pleuramesotheliom bei Asbestarbeitern
- Pleurakarzinose: pleurale (Abtropf-)Metastasierung von Tumoren, insbesondere des Brustkrebses
Siehe auch
- Paltauf-Flecken (Leichenflecken an der Pleura bei Tod durch Ertrinken)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Pleura aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |