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Comer See

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Comer See
Der Comer See von Menaggio aus gesehen
Der Comer See von Menaggio aus gesehen
Geographische Lage Oberitalien
Zuflüsse Adda, Mera
Abfluss Adda
Daten
Koordinaten 46° 0′ N, 9° 16′ O46.00759.265197Koordinaten: 46° 0′ N, 9° 16′ O
Comer See (Erde)
Comer See
Höhe über Meeresspiegel 197 m s.l.m.
Fläche 146 km²dep1f5
Länge 51 kmf6
Breite 4,2 kmf7
Maximale Tiefe 425 mdep1f10
Lago di Como.png
Blick auf Como am Comer See

Der Comer See (Comosee, italienisch Lago di Como, Lario, deutsch veraltet Chumer See) ist ein fischreicher oberitalienischer See.

Die Römer nannten den See Larius Lacus.

Charakteristisch sind die zahlreichen direkt am Ufer liegenden kleinen Dörfer, von denen viele ihren ganz eigenen Charakter bis heute erhalten haben. Viele der oft luxuriösen Villen (u. a. Villa Carlotta, Villa d'Este) stammen noch aus dem 15. Jahrhundert, als der Comer See durch die Seidenraupenzucht und die dadurch entstandene Seidenindustrie reich geworden war. Viele dieser Villen bezog später die Herrschaft des Adels. Während der Zeit Napoleons erbaute der Vizepräsident der italienischen Republik (1802–1805) Francesco Melzi d'Eril die Villa Melzi. Durch das mediterrane Klima gedeihen viele subtropische Pflanzen wie z. B. Palmen, Zitrusfrüchte, Zypressen, Olivenbäume und viele mehr.

Geografie

Der Comer See aus der Luft – in der Mitte: die Bellagio-Halbinsel

Der Comer See, von den Einheimischen auch Lario genannt, ist 146 km² groß, 51 km lang und max. 4,2 km breit. Damit ist er nach dem Gardasee und dem Lago Maggiore, gemessen an der Wasserfläche, der drittgrößte See Italiens. Mit einer durch seine charakteristische Form bedingten Uferlinie von 170 km übertrifft er die beiden vorgenannten Seen in diesem Punkt. Bis zum Jahr 2006 glaubte man, die maximale Tiefe des Comer Sees sei 410 m. Neueren und präziseren Untersuchungen zufolge hat man herausgefunden, dass die bei Nesso erreichte Maximal-Tiefe 425 m beträgt.

Er liegt in einem Zungenbecken des ehemaligen Addagletschers, das sich vor der Alta Brianza in die Arme von Como und Lecco teilte. Daher hat der See heute seine charakteristische Form eines umgekehrten Y. Der nördliche Arm beginnt bei der Stadt Colico, während die Städte Como und Lecco an den Enden des südwestlichen bzw. südöstlichen Armes liegen.

Der Comer See wird von der Adda durchflossen. Die Adda mündet bei Colico in den See ein und verlässt ihn bei Lecco, während der Comer Arm keinen Abfluss besitzt.

Die einzige Insel im Comer See ist die Isola Comacina. Sie war bereits in der Antike bewohnt, die Siedlungen wurden aber im 12. Jahrhundert von den Truppen Comos zerstört.[1]

Orte am See

Westufer
(von Süden nach Norden)
Ostufer
(von Süden nach Norden)
Südufer
(von Westen nach Osten)

Tourismus

Prominente wie George Clooney, Madonna, Brad Pitt oder Donatella Versace besitzen ein Feriendomizil am See. Der Comer See dient immer wieder als Filmkulisse, beispielsweise wurde hier für Star Wars: Episode II, Casino Royale oder Ocean’s 12 gedreht.[2] Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876–1967) verbrachte dort auf seinem Anwesen in Cadenabbia viel Zeit. Nach dem Niederlegen seines Amtes, kurz vor seinem Tode, schrieb er dort einen großen Teil seiner Memoiren. Die 1899 erbaute Villa la Collina mit ihrem schönen Park wird seit 1977 als internationale Tagungsstätte von der Konrad-Adenauer-Stiftung genutzt.

Durch das milde Klima gibt es eine reiche Vegetation. Der Comer See ist ein Touristenziel mit zahlreichen Kurorten, Parks und Golfplätzen. Auf der Westseite des Comer Sees liegt der Sacro Monte di Ossuccio, der 2003 in die Liste der Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde. Die umliegenden Berge bieten Wander- und Klettermöglichkeiten.

Schifffahrt

Dampfschiff in Como

Täglich fahren mehrere Boote zwischen Como und Colico, des Weiteren gibt es verschiedene Routen zwischen Como und Lecco oder Menaggio und Como bzw. Lecco. Es existiert eine Fährverbindung zwischen Varenna, Menaggio und Bellagio.

Wassersport

Zwischen Bellagio und Colico herrscht ein reges Treiben von Wassersportlern, da dort zuverlässige Windverhältnisse herrschen.

Laut aktuellen Berichten lässt die Wasserqualität an gewissen Stellen (durch fehlende Kläranlagen) zu wünschen übrig.[3]

Windverhältnisse

Außer im Winter weht im oberen Teil des Comersees praktisch täglich ein thermischer Wind, die Breva. Am Morgen beginnt der Wind etwa ab 10 Uhr mit 1 bis 3 Bft und frischt am Nachmittag auf 3 bis 6 Bft auf. Juni bis September sind die besten Monate zum Wind- und Kitesurfen. Im Oktober lässt die Breva nach, um dann bis Anfang Februar ganz einzuschlafen.

Galerie

Bellagio

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Comer See – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Comer See – Reiseführer

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Comer See aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.