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Kaufhaus Einstein
Das Kaufhaus Einstein ist ein vom jüdischen Textilhandelsunternehmen D.M. Einstein errichtetes Gebäude im oberschwäbischen Laupheim. Die Firma existierte von 1832 bis 1936.
Unternehmensgeschichte
Seine Ursprünge hatte das am 30. Oktober 1832 von David Moses Einstein und seiner Frau Klara geb. Nathan gegründete Unternehmen in einem Geschäft für Damenmode in der Kapellenstraße 1. Im Jahre 1904 erfolgte unter Daniel David Einstein der Umzug in das neu errichtete Kaufhaus in der Kapellenstraße 6 am nördlichen Ende des Marktplatzes.[1] Es galt als stadtbildprägend[2] und steht unter Denkmalschutz.[3] Nach dem Ersten Weltkrieg übernahmen David Moses Söhne Ludwig und Max das Geschäft. Der Schriftsteller Siegfried Einstein Ludwigs Sohn nannte es in seinen Erinnerungen, das größte Kaufhaus zwischen Ulm und dem Bodensee.
Am 1. April 1933 attackierten Parteigänger der Nazis das Kaufhaus, zerschlugen die Schaufensterscheiben und postierten die Sturmabteilung an den Eingängen des Kaufhauses, die für einige Zeit Kunden vom Einkaufen abhalten sollten. Nach diesen Vorfällen ging der Umsatz des Unternehmens über die Jahre zurück. Betrug das Gewerbekapital 1933 noch 31.000 Reichsmark, so verzeichneten die Bücher 1936 eine Summe von 6000 RM. In der Folge wanderte Ludwig Einstein 1936 in die Schweiz aus. Max wickelte den Verkauf an einen Herrn Schurr ab. Im März 1939, zum Beginn des Winterschlussverkaufes wurde das Kaufhaus, als arisierte Hans Schurr KG wiedereröffnet. Mit Stand 2015 befindet in dem Gebäude die Filiale einer regionalen Modehauskette.[4]
Literatur
- Ges. für Geschichte und Gedenken: Die jüdische Gemeinde Laupheim und ihre Zerstörung: biografische Abrisse ihrer Mitglieder nach dem Stand von 1933 / erstellt von einer Arbeitsgruppe der "Gesellschaft für Geschichte und Gedenken e.V." Laupheim. Red. und Hrsg.: Antje Köhlerschmidt; Karl Neidlinger; 592 S.; 2009
Weblinks
- D. M. Einstein - Das Kaufhaus auf der Website des Gedenkbuches zur jüdischen Gemeinde Laupheim und ihrer Zerstörung
Einzelnachweise
- ↑ Elisabeth Schick: Agnes Nothelfer (1885 - 1963) und die Familie Einstein in Laupheim, eine Spurensuche. Gekürzte Fassung eines im März 2000 gehaltenen Vortrags auf der Website der Gesellschaft für Geschichte und Gedenken e.V. Laupheim, aufgerufen am 26. November 2015
- ↑ Jugendstiftung Baden-Württemberg Station 4: Kaufhaus D. M. Einstein N 48°13.828 E 009°53.0C2 aufgerufen am 26. November 2015
- ↑ Flächennutzungsplan 2015 der VG Laupheim, Anhang B: Denkmalsgeschützte Gebäude, S.179. Digitalisat, PDF-Datei, 170kB, aufgerufen am 26. November 2015
- ↑ Filialen des Firmenzweiges "Modehaus Keller-Warth" des Modehandelsunternehmens Keller-Warth auf deren Website, aufgerufen am 27. November 2015
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kaufhaus Einstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |