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Ida Noddack
Ida Eva Noddack (* 25. Februar 1896 in Lackhausen (heute zu Wesel); † 24. September 1978 in Bad Neuenahr; geborene Tacke) war eine deutsche Chemikerin.
Leben
Sie studierte als eine der ersten Frauen in Deutschland Chemie. An der Technischen Hochschule Berlin promovierte sie 1919 Über Anhydride höherer aliphatischer Fettsäuren und arbeitete anschließend zunächst in der Industrie.
Zusammen mit ihrem Mann Walter Noddack suchte sie dann an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt die zu dieser Zeit noch unbekannten Elemente der Ordnungszahlen 43 und 75, unterstützt vom Röntgen-Fachmann Otto Berg. Die Entdeckung gelang ihnen 1925 und sie nannten die Elemente „Masurium“ und Rhenium. Bereits 1925 wurde über beide Entdeckungen im Magazin Popular Science[1] berichtet. Die Entdeckung des Rheniums wurde später bestätigt, dagegen wurde die Entdeckung des Elements Nummer 43 angezweifelt; dies wurde 1937 als sicher entdeckt angenommen und Technetium genannt, daraufhin geriet der Name Masurium in Vergessenheit.
Im Jahre 1934 äußerte sie die Vermutung „daß bei der Beschießung schwerer Kerne mit Neutronen diese Kerne in mehrere größere Bruchstücke zerfallen“[2] Da diese Vermutung im Widerspruch zu damals üblichen Annahmen über die Physik des Atomkerns stand, fand sie keine nennenswerte Beachtung. Der Zerfall schwerer Atomkerne in leichtere Elemente galt als ausgeschlossen, und auch Ida Noddack selbst unternahm nichts, um ihre gewagte Spekulation wissenschaftlich zu verifizieren. Erst fünf Jahre später, am 17. Dezember 1938, wurde die Kernspaltung des Urans von Otto Hahn und seinem Assistenten Fritz Straßmann entdeckt und radiochemisch nachgewiesen. Ende Januar 1939 wurde sie von Otto Robert Frisch und Lise Meitner theoretisch bestätigt. Frisch prägte dabei den Terminus "nuclear fission" (Kernspaltung), der in der Folgezeit international anerkannt wurde. (Näheres siehe Geschichte der Kernspaltung.)
Ida Noddack wurde mehrmals für den Chemienobelpreis vorgeschlagen, erhielt ihn allerdings nie. 1931 erhielt sie, als erste und bislang einzige Frau, gemeinsam mit ihrem Mann die Liebig-Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker. 1966 wurde sie mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Sie wurde an der Seite ihres Ehemannes in Bamberg beigesetzt.
Ehrungen
Zum 110. Geburtstag der Forscherin wurde 2006 an ihrem Elternhaus in Lackhausen eine vom Verkehrsverein erstellte Bronzetafel enthüllt; ebenda gibt es eine Ida-Noddack-Straße. Seit Ende des Jahres 2012 ist im ostfriesischen Emden ebenfalls eine Straße nach Ihr benannt. Auch in Ingolstadt gibt es inzwischen eine Ida-Noddack-Straße.
Literatur
- Noddack, Ida Eva. In: Lexikon bedeutender Chemiker von Winfried R. Pötsch (Federführung); Annelore Fischer; Wolfgang Müller. Unter Mitarbeit von Heinz Cassebaum. Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, ISBN 3-323-00185-0, S. 324
- Michael Engel: Noddack, Ida Eva. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 307 f. (Onlinefassung).
- Schubert, Fritz: Die "deutsche Marie Curie". RP-Serie: Berühmte Niederrheiner, 36. RP Düsseldorf, 15. August 2009, S. B 6 (mit 3 s/w Fotos)
Weblinks
- Literatur von und über Ida Noddack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die Stadt Wesel über Ida Noddack-Tacke
Einzelnachweise
- ↑ 1925 Magazin Popular Science
- ↑ Ida Noddack: "Über das Element 93", in: Angewandte Chemie 1934, 47, 653–655.
Personendaten | |
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NAME | Noddack, Ida |
ALTERNATIVNAMEN | Noddack, Ida Eva (vollständiger Name); Tacke, Ida Eva (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Chemikerin |
GEBURTSDATUM | 25. Februar 1896 |
GEBURTSORT | Wesel |
STERBEDATUM | 24. September 1978 |
STERBEORT | Bad Neuenahr |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ida Noddack aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |