Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Jüdische Gemeinde Gundelsheim

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eine jüdische Gemeinde in Gundelsheim im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg hat nach dem Nachweis einzelner Juden bis zurück ins 16. Jahrhundert, insbesondere ab dem 17. Jahrhundert bestanden.

Geschichte

Gundelsheim befand sich bis 1806 im Besitz des Deutschen Ordens. Der älteste Nachweis über einzelne Juden im Ort stammt von 1562, es wird ein Joseph von Gundelsheim genannt. Der Deutsche Orden erhielt von seinen Schutzjuden jährliche Zahlungen, die zum Beispiel 1705 verdoppelt wurden, um ärmere Juden zum Wegzug zu bewegen.

Eine Synagoge bestand wohl schon im 17. Jahrhundert, denn diese wird 1725 als uralte Judenschule bezeichnet. Ein Frauenbad bestand an verschiedenen Orten. Das Begräbnis der Gundelsheimer Juden fand auf dem Jüdischen Friedhof Heinsheim statt.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts versuchte der Deutsche Orden die Juden möglichst auf ein abseits gelegenes Stadtgebiet zu beschränken. Diese und andere Erschwernisse führten zur Abnahme der jüdischen Bevölkerung in Gundelsheim, so dass ab 1796 mit Aron Weil nur noch ein Jude mit seiner Familie ansässig war. Als 1829 die Juden erbliche Familiennamen annehmen mussten, wählten die zwei Familienvorstände die Namen Herz und Stern. 1832 wurden die Gundelsheimer Juden der israelitischen Gemeinde Kochendorf zugeteilt. Aus der unten aufgeführten Gemeindeentwicklung ist ersichtlich, dass nur wenige jüdische Einwohner im 19. und 20. Jahrhundert in Gundelsheim lebten. Auf Grund der Diskriminierung zur Zeit des Nationalsozialismus wanderten bis 1938 nahezu alle nach Amerika aus.

Gemeindeentwicklung

Jahr Gemeindemitglieder
1620 5 Familien
1639 7 Familien
1644 44 Personen
1648 7 Familien
1688 9 Familien
1725 7 Familien
1742 8 Familien
1781 2 Familien
1802 1 Familie
1905 4 Personen
1910 9 Personen
1933 9 Personen

Literatur

  • Wolfram Angerbauer, Hans Georg Frank: Jüdische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn. Geschichte, Schicksale, Dokumente. Landkreis Heilbronn, Heilbronn 1986 (Schriftenreihe des Landkreises Heilbronn. Band 1), S. 83–91.
  • Joachim Hahn und Jürgen Krüger: Synagogen in Baden-Württemberg. Band 2: Joachim Hahn: Orte und Einrichtungen. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1843-5 (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland. Band 4), S. 166–167.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdische Gemeinde Gundelsheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 10.603 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 10.603 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.