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Jüdischer Friedhof (Belmonte)
Der Jüdische Friedhof Belmonte wurde 2001 eingeweiht und ist der jüngste jüdische Friedhof in Portugal. Er liegt in der Kleinstadt (Vila) Belmonte im gleichnamigen Kreis (Concelho) Belmonte und heißt Cemitério Fortuna Azulay.
Lage
Der Friedhof befindet sich gut einen Kilometer südlich der historischen Innenstadt von Belmonte und etwa einen halben Kilometer außerhalb der geschlossenen Ortschaft nahe der Nationalstraße 345 auf einem Hügel. Der Jüdische Friedhof schließt direkt südlich des Friedhofs von Belmonte an und ist von diesem durch eine Mauer getrennt.[1]
Geschichte
In Belmonte existiert seit Jahrhunderten eine der letzten Marranengemeinden Portugals – Juden, die während der Inquisition gewaltsam christianisiert wurden und dann im Verborgenen Teile ihres alten Glaubens weiter lebten.[2] Ende der 1980 konvertierte ein Teil dieser Gemeinde zum Judentum.[3] In den folgenden Jahren konnte die neue jüdische Gemeinde 1996 die Synagoge Bet Eliahu einweihen. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Gemeinde aus ca. 170 Personen.[4]
Gleichzeitig erfolgte 1996 die Grundsteinlegung für einen eigenen Friedhof, der 2001 eingeweiht wurde. Er erhielt den Namen Cemitério Fortuna Azulay nach der verstorbenen Frau des marokkanischen Juden Salomon Azoulay, der den Bau des Friedhofs gestiftet hatte. Der Friedhof besteht aus 50 Parzellen, auf denen 300 Gräber angelegt werden können.[5][6] Stand Frühjahr 2024 sind seit der Eröffnung gut ein Dutzend Bestattungen vorgenommen worden.[1]
Beschreibung
Der Friedhof ist rechteckig angelegt und hat eine geschätzte Grundfläche von etwa 400 Quadratmetern. Das Gelände ist von einer etwa 3,00 Meter hohen Mauer umgeben, die weiß gestrichen ist. Den Eingang markiert ein zweiflügeliges Stahltor, über jedem Flügel ist ein halbrundes Dekorationselement angebracht. Mittig über den beiden Torflügeln ist ein Davidstern eingefügt, rechts und links vom Tor befinden sich Hinweisschilder mit hebräischen und portugiesischen Inschriften.[5]
Hinter der Tür liegt der geschotterte Hauptweg, rechts und links davon sind die Grabstellen und Gräber angelegt. Direkt hinter dem Eingangstor rechts befindet sich ein einstöckiges Gebäude mit Walmdach, das als Taharahaus für die Leichenwaschung genutzt wird.[1]
Siehe auch
Literatur
- Michael Studemund-Halévy: Zwischen Rückkehr und Neuanfang: Juden in Portugal. In: Portugal heute (1997), S. 299–316 (Online-Version als PDF)
Weblinks
- Jewish Cemetery of Belmonte, bei portuguesejewishnews.com (portugiesisch), abgerufen am 17. Mai 2024
- Cemitério dignifica Comunidade Judaica, bei urbi.ubi.pt (portugiesisch), abgerufen am 17. Mai 2024
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 maps-Darstellung
- ↑ Laurent Juliette: Terra Incognita Portugal: Jüdische Traditionen in Belmonte. (mp3-Audio; 2,7 MB; 5:55 Minuten) In: DW-Radio. 9. Juli 2007, abgerufen am 21. November 2022.
- ↑ Michael Studemund-Halévy: Zwischen Rückkehr und Neuanfang: Juden in Portugal, S. 301
- ↑ Juliette Laurent: Portugal: Jüdische Traditionen in Belmonte. In: Deutsche Welle. September 2007, abgerufen am 17. Mai 2024.
- ↑ 5,0 5,1 Jewish Cemetery of Belmonte, bei portuguesejewishnews.com
- ↑ Cemitério dignifica Comunidade Judaica, bei urbi.ubi.pt
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdischer Friedhof (Belmonte) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |