Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Jüdischer Friedhof (Czernowitz)
Der jüdische Friedhof Czernowitz ist ein jüdischer Friedhof in der ukrainischen Stadt Czernowitz (deutsch auch Tschernowitz).
Bedeutung
Der im Jahr 1866 an der heutigen Zelenastraße (vul. Zelena) eingerichtete Friedhof hat eine Größe von 14,2 Hektar. Auf ihm befinden sich etwa 50.000 Gräber, womit er zu den größten erhalten gebliebenen jüdischen Friedhöfen in Mittel- und Osteuropa gehört.
Die Schriftsteller Elieser Steinbarg und Jurij Fedkowytsch wurden hier begraben. Nach letzterem ist die Universität von Czernowitz benannt. Auch die Sängerin und Schauspielerin Sidi Tal [1] und der erste jüdische Bürgermeister von Czernowitz, Eduard Reiss, fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Der chassidische Rabbi Israel Friedmann, der auch hier beerdigt ist, hatte Ausstrahlung weit über Czernowitz hinaus. [2]
Der Friedhof enthält Massengräber aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Die alte Zeremonienhalle ist verfallen, ihre Sanierung ist seit 2005 geplant. Der Schutz vor Vegetation und Witterungseinflüssen wird von lokalen Behörden und Einzelpersonen übernommen. 2008 fand ein durch Service Civil International organisiertes Workcamp statt, bei dem junge Freiwillige den Friedhof von überwuchernder Vegetation befreiten. Im Rahmen von Rund- und Studienreisen ist der Friedhof auch ein touristisches Ziel. [3] Die Grabsteine tragen deutsche, hebräische, jiddische, russische und ukrainische Inschriften und weisen damit auf die reiche Geschichte der Stadt hin.
Auch für den Czernowitzer Friedhof aber gilt, was in einem aktuellen Reiseführer über Schlesien zu lesen ist: „Dass Breslau eine deutsche Stadt war, erkennt man auf dem jüdischen Friedhof.“ Wie deutsch(-österreichisch) „Klein-Wien“ am Pruth einmal war, ist jedenfalls dort zu erkennen, wo heute die Relikte einer untergegangenen Wirklichkeit zu bestaunen sind. [4]
Einzelnachweise
- ↑ Asya Vaisman, Harvard University: Sidi Tal and Yiddish Culture in Czernowitz in the 1940s-1980s online: [1]
- ↑ Neue Zürcher Zeitung vom 4. März 2004, online: [2]
- ↑ Thomas Gerlach: Ukraine: zwischen den Karpaten und dem Schwarzen Meer. Trescher Verlag, 2009, ISBN 978-3-89794-152-6
- ↑ Wo liegt die Ukraine? Standortbestimmung einer europäischen Kultur. Böhlau, Köln Weimar 2009, ISBN 978-3-412-20347-4
Siehe auch
Weblinks
- Erfahrungen in der Stadt der fünf Sprachen. Junge Freiwillige bemühen sich um die Rettung des jüdischen Friedhofs in Czernowitz
- Karte des Friedhofs und Fotoserie
- International Jewish Cemetery Project
- Jüdisches Leben in Sadhora
- http://www.iajgsjewishcemeteryproject.org//ukraine/chernovtsy.html
- Jewish Cemeteries, Synagogues and mass grave sites in Ukraine, United States Commission for the Preservation of America’s Heritage Abroad, 2005 (PDF)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdischer Friedhof (Czernowitz) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |