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Jechiel Michel Tokutzinsky

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Jechiel Michel Tokutzinsky

Raw Jechiel Michel Tokutzinsky, Verfasser des Gescher Chajim (geb. 1872 / 5632 in Lechovitz in Polen; gest. 1955 / 8. Nissan 5715 in Jerusalem), war ein haredischer Rabbiner und Rosch Jeschiwa in Israel.

Bereits seit frühester Jugend zeichnete er sich durch einen enormen Fleiss im Lernen aus und hegte schon als junger Knabe den Wunsch, nach Eretz Jisrael auszuwandern. Im Alter von zehn Jahren ging dieser Wunsch in Erfüllung, und er lernte dort in der Jeschiwat Etz Chajim in Jerusalem.

Als er älter wurde, suchte er die Nähe der Gedolim dieser Zeit und hielt sich zunächst an seinen Grossvater, Raw Schmuel Salant, Raw von Jerusalem. Er lernte zusammen mit Raw Zwi Pessach Frank Chawruta und erhielt im Jahre 1897 von seinem Grossvater die Smicha, dem er fortan bei den verschiedensten Arbeiten behilflich war.

Als Raw Schmuel Salant schon in fortgeschrittenem Alter war und nicht mehr gut sehen konnte, bat er seinen Enkel, Reb Jechiel Michel, die Fragen zu beantworten, die an ihn herangetragen wurden. 1908, ein Jahr vor Raw Schmuel Salants Tod, bot er ihm die Stelle eines Dajan in seinem Bet Din an, aber Raw Jechiel Michel weigerte sich und schlug an seiner Stelle Raw Zwi Pessach Frank vor.

Im Jahr 1900 wurde Raw Jechiel Michel als führende Person der Etz Chajim-Talmud Tora und Etz Chajim-Jeschiwa gewählt. Für die Jeschiwa konnte er in der Folge mehr als fünfzig Jahre erfolgreich tätig sein, währenddessen sich die Zahl der Schüler verfünffachte. Er wurde "Vater des toratreuen Chinuch in Erez Jisrael" genannt.

Er wurde auch durch seinen "Luach Erez Jisrael" bekannt. Er beseitigte Unklarheiten in Bezug auf Smanim und Minhagim, auf den man sich noch heute in allen Fragen von Minhagim verlässt. Er war die massgebende Autorität in Fragen von Smanim und wurde oft um seinen Rat und seine Entscheidung gebeten, z. B. als die Jeschiwat Mir 1942 nach Japan kam und Fragen im Zusammenhang mit der Datumsgrenze auftauchten.

Er verfasste einige weitere Sfarim, darunter das Sefer "Erez Jisrael", drei Bände "Ir Hakodesch Wehamikdasch", "Sefer Haschemita" und zwei Bände "Gescher Hachajim".

Lange vor seinem Tod erwarb er sich ein Grab auf dem Har Hasetim unweit seines Grossvaters Schmuel Salant. Als er sich jedoch seinem Ende näherte, befand sich der Berg im Besitz der Araber und es war nicht möglich, dort Begräbnisse durchzuführen. Deshalb bestimmte er, dass man ihn auf dem Sanhedrija-Friedhof und nicht auf dem Har Hamenuchot begraben solle, weil man vom Sanhedrija-Friedhof aus die Altstadt und den Har Habajit sehen konnte.

Während seiner letzten Lebensmonate unternahm er alles, um bei klarem Verstand zu bleiben, und war deshalb auch nicht bereit, während der schwersten Zustände und Leiden Schmerzmittel einzunehmen, die ihn hätten etwas durcheinanderbringen können. Einige Monate war er ans Bett gefesselt, bis er schliesslich im Alter von 83 Jahren starb. Für dieses Alter fand er eine Andeutung im Passuk in Tehillim: "Die Tage unseres Lebens mit ihnen sind siebzig Jahre. "Mit ihnen" bezog er auf die Mitzwot, also auf die Jahre ab der Bar Mitzwa: 13 plus 70 gleich 83.

Von Jechiel Michel Tokutzinsky wird auch folgende Begebenheit erzählt: Als der Chason Isch 1940 nach Jerusalem kam, begab er sich am Schabbat zu Reb Jechiel Michel, und die beiden unterhielten sich vor allem über das Hinzutreten zur Kotel Hama'aravi. Reb Jechiel Michel erklärte dem Chason Isch seine Meinung und behauptete, dass kein Problem bestehe, bis zur Kotel hinzutreten, jedoch sei es verboten, die Hände in die Ritzen zwischen die Steine zu stecken, da dieser Ort schon als Har Habajit bezeichnet wird und es verboten ist, sich auch nur mit einem Teil des Körpers auf den Har Habajit zu begeben. Der Chason Isch nahm diese Meinung als verbindliche Regel an und gab am folgenden Tag, als er zur Kotel ging, allen seinen Begleitern die Anweisung, sich an den Entscheid von Raw Jechiel Michel zu halten und die Finger nicht in die Spalten zwischen den Steinen zu stecken.

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