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KZ-Außenlager Haunstetten

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Das KZ-Außenlager Haunstetten war ein Außenlager des KZ Dachau.

Geschichte

Das KZ-Außenlager Haunstetten bestand, so die Unterlagen im Archiv des KZ Dachau, mit 2700 Häftlingen in ca. 14 oder 15 Baracken seit dem 9. Februar 1943 auf dem Gelände einer ehemaligen Kiesgrube und war das größte in Augsburg. Es wurde eingerichtet, da für die Produktion in den Messerschmitt-Werken zunehmend Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge eingesetzt werden mussten, da die heimischen Arbeiter alle an der Front waren. Das Lager war mit einem hohen Stacheldrahtzaun umgeben und durch vier Wachtürme gesichert. In der Umgebung gab es auch Lager für Zwangsarbeiter. Neben Haunstetten, das damals eine selbständige Gemeinde war, gab es in Augsburg KZ-Außenlager in den Stadtteilen Kriegshaber und Pfersee. Nach der Zerstörung durch die Bombenangriffe wurde das KZ-Außenlager aufgelöst und die Häftlinge in andere Lager verlegt, z.B. Pfersee oder Leonberg.

Lageplan Außenlager KZ - Dachau in Haunstetten

Das Außenlager während der Luftangriffe 1944

Bei den Luftangriffen der Alliierten – der verheerendste Angriff erfolgte am Mittag des 25. Februars 1944, die nächsten am 16. März und 13. April und 19. Juli 1944 - kamen in Haunstetten Hunderte von Personen zu Tode: Wohnbevölkerung, Arbeiter der Messerschmittwerke und auch Häftlinge des Außenlagers. Die 128 Opfer stammen aus 14 Ländern Europas, davon aus Deutschland 35, aus Polen 34, aus Frankreich 19, aus Österreich 10, aus Italien 9, aus der Tschechoslowakei 4, aus Belgien 3, aus den Niederlanden 3, aus Jugoslawien 2, aus Russland 2, aus Litauen 2, aus Estland 1, aus Griechenland 1 und Ungarn 1.

Suche nach den Namen und der Herkunft der Opfer

Nach Recherchen in den noch vorhandenen Quellen (1), konnten die Namen und die Herkunft der 128 bei den Bombenangriffen getöteten KZ - Häftlingen vom Kulturkreis Haunstetten e.V. recherchiert und veröffentlicht werden. Die Opfer waren meist Männer um die 20 Jahre.

Diese Sterbefälle waren teilweise auf schriftliche Anzeige der Kommandantur des Konzentrationslagers Dachau im Sterbebuch von 1942 bis 1945 der Gemeinde Haunstetten eingetragen worden. Andere Angriffsopfer fanden sich im Buch des Standesamtes Augsburg, gemeldet vom Lager Dachau Außenkommando Haunstetten. Registriert sind außer den Namen, Geburtsdatum und Ort, der letzte Wohnort vor dem Lager, der Beruf, der Auffindungsort und die Staatsangehörigkeit. Wo die einzelnen Opfer jeweils begraben wurden, ist unklar, erklärt Archivar Albert Knoll des KZ Dachaus. Es gab jedenfalls bis 1949 vier Massengräber auf dem Westfriedhof und auf dem Protestantischen Friedhof.

Erlebnisberichte von Insassen des Lagers

Erlebnisberichte von Zeitzeugen über die Lebensbedingungen im Außenlager Haunstetten und die Auswirkungen nach den Bombenangriffen sind in mehreren Veröffentlichungen nachzulesen. (2)

Heutiges Bild

Der Bereich des damaligen Außenlagers Haunstetten ist heute im Außenbereich mit Wohnbebauung und im Innenbereich durch einen Park mit Spielplätzen belegt. Im Park befindet sich ein kleiner Hain mit Gedenktafel und einem Mahnmal des Künstlers Claus Scheele (Mai 1985). Hier steht die Gedenktafel von 2008 mit den Namen, der Altersangabe und der Nationalität der Getöteten sowie die Daten der Bombenangriffe. So werden die 128 Opfer aus der Anonymität heraus und für zukünftige Generationen zur Mahnung anzeigen. Das Gelände wurde in der Nachkriegszeit nach Hermann Frieb, einem bayerischen Sozialdemokrat und Widerstandskämpfer in der Zeit des Nationalsozialismus benannt.

Literatur

  • (1) Sterbebuch der Gemeinde Haunstetten 1942 - 1945, jetzt Standesamt Augsburg; Sterbebuch Nr. 6/1944, Standesamt Augsburg; Namenslisten im Städt. Friedhof- und Bestattungsamt, Augsburg; Namenslisten im KZ-Museum Dachau (Archiv).
  • (2) Konsinski Jan: Man zählt jeden Tag, Krakau 1980 (KZ-Museum Dachau 22.263)
  • (3) Römer Gernot: Für die Vergessenen, KZ-Außenlager in Schwaben – Schwaben in Konzentrationslagern, 1984.
  • (4) Karl Filser und Ludwig Feigl: Haunstetten im Bombenkrieg, Augsburg 1994.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel KZ-Außenlager Haunstetten aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.