Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Kamjanez-Podilskyj
Kamjanez-Podilskyj | ||
(Кам'янець-Подільський) | ||
Basisdaten | ||
---|---|---|
Oblast: | Oblast Chmelnyzkyj | |
Rajon: | Kreisfreie Stadt | |
Höhe: | keine Angabe | |
Fläche: | 26 km² | |
Einwohner: | 99.398 (1. Januar 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 3.823 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 32318 | |
Vorwahl: | +380 3849 | |
Geographische Lage: | 48° 41′ N, 26° 35′ O48.67777777777826.587222222222Koordinaten: 48° 40′ 40″ N, 26° 35′ 14″ O | |
KOATUU: | 6822400000 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | |
Bürgermeister: | Olexandr Masurtschak | |
Adresse: | Майдан Відродження 1 32300 м. Кам’янець-Подільський | |
Statistische Informationen |
Kamjanez-Podilskyj (ukrainisch Кам'янець-Подільський; russisch Каменец-Подольский/Kamenez-Podolski, rumänisch Cameniţa, polnisch Kamieniec Podolski) ist eine Stadt in Podolien mit 93.300 Einwohnern (2004). Heute liegt sie in der Oblast Chmelnyzkyj der Westukraine.
Lage
Kamjanez-Podilskyj liegt ca. 20 km nordöstlich von Chotyn in einer landschaftlich reizvollen und strategisch außergewöhnlichen Lage. Der Fluss Smotrytsch mäandert hier ca. 60 m tief eingeschnitten in den Kalkstein der podolischen Platte. Einer dieser Mäander umschließt einen ca. 700 × 500 m großen Umlaufberg, auf dem mit Unterstützung von Befestigungsmauern die Altstadt errichtet wurde. Der Zugang zu dieser strategisch so günstig liegenden Stadt wurde zusätzlich durch den Bau einer Festung gesichert. Heute verbindet eine moderne Brücke die Altstadt mit der im Osten nahezu im Schachbrettmuster errichteten Neustadt.
In der Festung begann am 20. Mai 1784 die erste Ballonfahrt in Osteuropa.
Geschichte
Kamjanez-Podilskyj ist eine der ältesten Städte der Ukraine. Das genaue Alter der Stadt lässt sich nicht angeben. In Chroniken wird der Ort aber schon im Jahr 1106 als Stadt erwähnt. Vom 14. bis 18. Jahrhundert erlebte Kamjanez Aufschwung- und Blütezeit. Ab 1373 stand sie unter polnischer Herrschaft als Sitz der Woiwodschaft Podolien; von 1672 bis 1699 gehörte die Stadt zum Osmanischen Reich. Seit dem 14. Jahrhundert war Kamjanez eine der bedeutendsten polnischen Festungen in der Ukraine. 1772 kam Kamjanez zum Russischen Reich und war Hauptstadt des Gouvernements Podolien. 1918 wurde hier die Nationale Iwan-Ohijenko-Universität als erste ukrainische Universität gegründet und 1919 war die Stadt Interimssitz der Ukrainischen Nationalregierung. 1922 wurde die Ukraine eine Teilrepublik der Sowjetunion.
Ende August 1941 kam es beim Massaker von Kamenez-Podolsk, der bis dahin größten Mordaktion des Holocaust, zur Ermordung von mehr als 23.000 Juden. 1944 litt die Stadt in der Kesselschlacht von Kamenez-Podolski. Bei der Einkreisung der 1. Panzerarmee (Wehrmacht) hatte die Rote Armee die Stadt erobert; sie wurde dann aber von den Deutschen zurückerobert, bevor der Kessel nach Westen „wanderte“. Der Entlastungsstoß des aus Frankreich herangeführten II. SS-Panzerkorps (9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ und 10. Panzer-Division) kam aus dem Raum Stanislau, das noch bis Juni 1944 von den Deutschen gehalten wurde.[1] Erst nach Kriegsende konnte der Wiederaufbau der Stadt beginnen.
Die Einwohnerschaft von Kamjanez wurde im Wesentlichen von vier Bevölkerungsgruppen bestimmt: Polen, Ukrainern, Armeniern und Juden. Jede Bevölkerungsgruppe hatte bestimmte Wohnquartiere und hinterließ Spuren in der gesamten Stadtarchitektur. In der Blütezeit der Stadt soll es über 30 Kirchen und Klöster gegeben haben. Viele sind oder werden restauriert.
Verwandte Themen
- Geschichte der Ukraine
- Islam in der Ukraine
- Islam in Polen, Litauen und Weißrussland
- Liste der Bischöfe von Kamjanez-Podilskyj
Sehenswürdigkeiten
- Verkündigungskirche im armenischen Viertel aus dem 13. Jahrhundert,
- Peter-und-Paul-Kathedrale aus dem Jahre 1370 (heutiges Aussehen aus dem 16. Jh.) ist katholischer Bischofssitz,
- Kreuzerhöhungskirche am Ufer der Smotrych, Holzkirche aus dem Jahr 1700 - eine der bedeutendsten Holzkirchen Podoliens
- Festung aus dem 16. Jahrhundert
- Triumph-Tor aus dem Jahre 1781 zu Ehren des Besuchs des polnischen Königs Stanislaus II.
- Dominikanerkirche aus dem 15. Jh. mit Gotik-, Renaissance- und Barockelementen
- mehrfach umgebautes Rathaus im ursprünglich gotischen Stil - ältestes öffentliches Gebäude am polnischen/ukrainischen Markt
Städtepartnerschaften
Kamjanez unterhält eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Kalisz.
Söhne und Töchter der Stadt
- Israel ben Elieser (ca. 1700-1760), Rabbi und Mitgründer der Chassidismus
- Sergei Georgijewitsch Gorschkow (1910-1988), sowjetischer Admiral und Marinestratege
- Leonid Stein (1934-1973), sowjetischer Großmeister im Schach
- Nikolai Tschebotarjow (1894-1947), Mathematiker
- Karl Waegner (1864-1939), deutsch-russischer Unfallchirurg und Orthopäde
Weblinks
- Historische Stätte
- Informationen über die Stadt (ukrainisch)
- Kamjanez-Podilskyj informatisch-touristische Webseite (Deutsch)
- Informationen über die Stadt (englisch)
- Lichtbilder der Stadt
Einzelnachweise
- ↑ Militärgeschichtliches Forschungsamt, Freiburg im Breisgau
Chmelnyzkyj | Deraschnja | Dunajiwzi | Horodok | Isjaslaw | Kamjanez-Podilskyj | Krassyliw | Netischyn | Polonne | Schepetiwka | Slawuta | Starokostjantyniw | Wolotschysk
Siedlungen städtischen Typs
Antoniny |
Basalija |
Bilohirja |
Hryziw |
Dunajiwzi |
Jampil |
Jarmolynzi |
Letytschiw |
Losowe |
Medschybisch |
Narkewytschi |
Nowa Uschyzja |
Poninka |
Sakupne |
Sataniw |
Smotrytsch |
Stara Synjawa |
Stara Uschyzja |
Teofipol |
Tschemeriwzi |
Tschornyj Ostriw |
Wijtiwzi |
Winkiwzi |
Wowkowynzi
Vorlage:Navigationsleiste Rajons in der Oblast Chmelnyzkyj
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kamjanez-Podilskyj aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |