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Krugerrand
Krugerrand | |
---|---|
Metall: | 91,67 % Au |
Rand: | geriffelt |
Prägejahre: | 1967 bis heute |
Vorderseite | |
Motiv: | Paul Kruger |
Entwerfer: | Otto Schultz |
Datum des Entwurfs: | 1892 |
Rückseite | |
Motiv: | Springbock |
Entwerfer: | Coert Steynberg |
Datum des Entwurfs: | 1967 |
Der Krugerrand ist eine Anlagemünze und Kurantmünze, die ausschließlich in Gold erhältlich ist. Im deutschen Sprachraum sind die Schreibweise Krügerrand und die entsprechende Aussprache üblich.
Etymologie
Der Krugerrand wurde nach dem südafrikanischen Politiker Paul Kruger und dem seit 1961 gesetzlichen Zahlungsmittel Südafrikas, dem Rand, benannt.
Zahlungsmittel
Formal ist er nach der südafrikanischen Notenbankverordnung ein offizielles Zahlungsmittel in Südafrika, obwohl er nicht als Bargeld gedacht ist und praktisch nicht als solches genutzt wird. Im Gegensatz zu den meisten Münzen trägt der Krugerrand keinen aufgeprägten Nennwert, dieser wird stattdessen an jedem Werktag von offizieller Seite in Bezug zum Marktpreis des Goldgehaltes neu festgesetzt.
Beschreibung
Die Vorderseite der Münze zeigt ein Porträt von Paul Kruger und die Schriftzüge SUID-AFRIKA und SOUTH AFRICA, auf der Rückseite ist das Nationaltier von Südafrika,[1] eine Springbock-Antilope, abgebildet, in geteilter Schreibweise befindet sich links und rechts davon die Angabe des jeweiligen Prägejahres, im oberen Teil ist das Bild umrahmt von dem Schriftzug KRUGERRAND und unten mit FYNGOUD 1 OZ FINE GOLD. Der Feingehalt dieser seit 1967 geprägten und allgemein als erste moderne Anlagemünzen betrachteten Stücke ist 916,7/1000 und das Feingewicht je nach Stückelung 1, ½, ¼ oder 1⁄10 Feinunze. Tatsächlich wiegt eine Krügerrand-Münze jeweils mehr als das Feingewicht - das höhere Raugewicht ergibt sich durch die Legierung mit einem Anteil Kupfer zur Erhöhung der Kratzfestigkeit, was der Grund für den rötlich-goldenen Farbton der Münze ist. Die Stückelungen unterhalb einer Unze werden erst seit 1980 hergestellt.
Größe | Durchmesser | Dicke | Gewicht | Prägejahre |
---|---|---|---|---|
1⁄10 Unze | 16,50 mm | 1,19 mm | 3,393 g | ab 1980 |
¼ Unze | 22,00 mm | 1,52 mm | 8,482 g | ab 1980 |
½ Unze | 27,00 mm | 2,24 mm | 16,965 g | ab 1980 |
1 Unze | 32,69 mm | 2,84 mm | 33,93 g | ab 1967 |
Geschichte und Auflagenstärke
In den ersten drei Prägejahren (von 1967 bis 1969) lag die Gesamtauflage bei nur 30.000 bis 50.000 Unzen jährlich. Danach vervielfachte sich die Produktion: 1970 wurden bereits 211.018 Münzen und 1974 schon über 3,2 Millionen Exemplare produziert. Die Stückelungen unterhalb einer Unze wurden 1980 eingeführt. Die beste Zeit hatte die Münze im von der Ölkrise gezeichneten Jahrzehnt zwischen 1974 und 1984: die Produktionszahlen betrugen zwischen 2 und 6 Millionen Stück.
1986 beschlossen die Europäischen Gemeinschaften und die Vereinigten Staaten aufgrund der andauernden Apartheid eine Sanktion.[3] Dies führte zum Einfuhrverbot des Krugerrands, daraufhin brach die Auflage der Münze ein. Die Tiefststände wurden 1995 mit 8285 Ein-Unzen-Stücken und 1998 mit einer Jahresgesamtproduktion aller Stückelungen von 23.277 Feinunzen erreicht. Handel und Besitz dieser Münzen wurden nie verboten. Banken boten jedoch aufgrund von Verunsicherung und Falschinformation den Tausch der Münzen in gleichwertige Maple Leafs an. In der Folge wurden viele Krugerrand-Münzen eingeschmolzen und es kam zu einem Preisabschlag der Münze.
1999 wurde das Einfuhrverbot aufgehoben, die Auflage wächst seitdem wieder an, an die alten Auflagezahlen hat sie bis jetzt jedoch nicht Anschluss gefunden.
Heute hat der Krugerrand den größten Marktanteil unter den inzwischen zahlreichen verschiedenen Bullionmünzen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass er mit etwa fünf Prozent nur einen sehr geringen Aufpreis auf den an den Edelmetallbörsen festgelegten Kassakurs hat. Die Auflagen kurz vor der Jahrtausendwende waren dennoch relativ gering, so dass inzwischen auch einzelne Bullionjahrgänge über Sammleraufpreise verfügen (z.B. 1998,1999, etc.).[4]
Herstellung
Die Münze wird in der Rand Refinery in Germiston geprägt, wenige Kilometer südlich von Johannesburg. Unter strengen Sicherheitsauflagen wird das per Hubschrauber eingeflogene, bereits zu 80 Prozent reine Edelmetall geschmolzen und geschieden. Das aus Härtegründen mit einem Kupferanteil von rund 8,33 Prozent angereicherte Zahlungsmittel wird weltweit anerkannt.
Weblinks
- Offizielle Webseite der Rand Refinery in Südafrika (Prägestätte) (englisch)
- Gold Bars Worldwide: Krugerrand (inkl. Prägezahlen) (PDF, Stand 2013; 336 kB) (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Kapstadt.org – Nationaltier Südafrika
- ↑ South African Mint Company (Pty) Ltd: 2011 The Krugerrand Abgerufen am 27. Juni 2012
- ↑ Forschungsbericht über die Handelssanktionen gegen Südafrika (PDF-Datei, 283 kB)
- ↑ Financial Times Deutschland, 28. Mai 2010
Anlagegoldmünzen, die nach der Richtlinie 2006/112/EG des Europäischen Rats gelistet sind
American Buffalo | American Gold Eagle | Andorra Eagle | Britannia | Cook Islands | Dukat (Nachprägung) | Goldmark | Goldvreneli | Helvetia | Känguru | Krugerrand | Libertad | Lunar | Maple Leaf | Nugget | Orzeł bielik | Panda | Sovereign | Tscherwonez | US Dollar Eagle | Wiener Philharmoniker
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Krugerrand aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |