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Loris (Papageien)
Loris | ||||||||||
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Allfarblori (Trichoglossus haematodus) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Loriinae | ||||||||||
Selby, 1836 |
Die Loris (Loriinae), seltener auch Lories geschrieben oder Honigpapageien genannt,[1] sind eine Nektar trinkende Unterfamilie aus der Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae). Stellenweise werden sie noch als eigenständige Familie (Loriidae) innerhalb der Ordnung der Papageienvögel (Psittaciformes) betrachtet.
Außerdem werden auch die baumbewohnenden Primaten der Familie Lorisidae oder Loridae als Loris bezeichnet. Um Verwechslungen zu vermeiden, wird für die Vögel (Loriinae) stellenweise die Schreibweise Lories verwendet. Im Singular und bei der Artbezeichnung mittels vollständigem Trivialnamen heißt es in allen Fällen Lori.
Aussehen
Loris sind kleine bis mittelgroße, farbenprächtige, baumbewohnende Papageien. Ihr Gefieder ist dicht und glänzend. Grün, Rot und Blautöne dominieren. Eine Besonderheit liegt in ihrer Ernährungsweise. Sie ernähren sich hauptsächlich von Pollen und Nektar, aber auch von weichen, saftigen Früchten. Zur besseren Nahrungsaufnahme ist ihre Zungenspitze mit bürsten- oder pinselartig aufrichtbaren Papillen besetzt.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Loris umfasst Australien und die benachbarte Inselwelt, von Sulawesi (Indonesien) und Mindanao (Philippinen) im Westen, über die Karolinen im Norden zu den Marquesas-Inseln und Pitcairn in Osten und Tasmanien im Süden. In Australien kommen allerdings mit Allfarb-, Moschus-, Schuppen-, Blauscheitel-, Zwergmoschus- und Buntlori nur sehr wenige Arten vor. Das größte Verbreitungsgebiet in Australien weist der Allfarblori auf, der auch urbane Lebensräume besiedelt. Am weitesten nördlich ist in Australien der Buntlori verbreitet. Besonders viele Arten sind auf Neuguinea zu finden. In Neuseeland fehlt die Familie.
Ernährung
Loris besitzen eine lange, schmale Zunge, deren Spitze dicht mit Papillen besetzt ist. Wenn ein Lori seine Zunge in eine Blüte steckt, richten sich diese Papillen auf. Wie ein Schwamm wird dadurch der Nektar aufgesogen. Zieht der Vogel die Zunge zurück in den Schnabel, wird der Nektar an Hautfalten im Gaumen ausgedrückt. Dieser Vorgang wird in schneller Folge wiederholt. Pollen und Nektar zusammen stellen den Hauptanteil der Nahrung. Daneben nehmen sie aber auch weiche Früchte auf.
Werden Loris als Ziervogel gehalten, werden sie mit einer speziellen Lori-Suppe ernährt, die im Handel erhältlich ist und nur mit Wasser angerührt werden muss. Das Futter wird je nach Art ergänzt mit Pollen, Obst, stärkehaltigen Samen, Keimfutter, Lebendfutter und Zweigen mit Knospen.
Nestbau
Die Loris sind Höhlenbrüter – so wie die meisten Papageien. Üblicherweise werden dazu Baumhöhlen benutzt, einige Arten aber nisten in hohen, säulenförmigen Termitenbauten.
Systematik
Während den Loris in der Vergangenheit immer wieder der Status einer eigenen Familie zugestanden wurde, geht man seit einiger Zeit davon aus, dass es sich bei ihnen lediglich um eine Unterfamilie (Loriinae) innerhalb der Eigentlichen Papageien (Psittacidae) handelt.[2][3] Diese wurde gelegentlich in zwei Tribus eingeteilt, die Pinselzungenloris (Tichoglossini) und die Psittaculirostrini, die mittlerweile eher in der Unterfamilie der Zwergpapageien (Micropsittinae) gesehen werden.[1]
Je nach Quelle geht man von 12 bzw. 13 Gattungen aus.[4] Die zeitweilig geführte dreizehnte Gattung Hypocharmosyna (Prachtzierloris) ist wieder zu Charmosyna gestellt worden:[5]
- Glanzloris (Chalcopsitta Bonaparte, 1850)
- Schwarzlori (Ch. atra)
- Braunlori (Ch. duivenbodei)
- Schimmerlori (Ch. sintillata)
- Kardinallori (Ch. cardinalis)
- Zierloris (Charmosyna Wagler, 1832)
- Rotloris (Eos Wagler, 1832)
- Diademlori (E. histrio)
- Kapuzenlori (E. squamata)
- Amboina-Rotlori (E. bornea)
- Blaustrichellori (E. reticulata)
- Blauohrlori (E. cyanogenia)
- Halbmaskenlori (E. semilarvata)
- Moschusloris (Glossopsitta Bonaparte, 1854)
- Breitschwanzloris (Lorius Vigors, 1825)
- Prachtlori (L. garrulus)
- Grünschwanzlori (L. chlorocercus)
- Frauenlori (L. lory)
- Schwarzsteißlori (L. hypoinochrous)
- Weißnackenlori (L. albidinucha)
- Erzlori (L. domicella)
- Bergloris (Neopsittacus Salvadori, 1875)
- Gualori (N. musschenbroeki)
- Smaragd-Gualori (N. pullicauda)
- Bergzier- oder Arfaklori (Oreopsittacus Salvadori, 1877)
- Arfaklori (O. arfaki)
- Kragen- oder Einsiedlerlori (Phigys G. R. Gray, 1870)
- Kragenlori (Ph. solitarius)
- Weißbürzellori (Pseudeos J. L. Peters, 1935)
- Weißbürzellori (Ps. fuscata)
- Grünloris (Psitteuteles Bonaparte, 1854)
- Buntlori (Ps. versicolor)
- Irislori (Ps. iris)
- Veilchenlori (Ps. goldiei)
- Allfarb- oder Keilschwanzloris (Trichoglossus Stephens, 1826)
- Maidloris (Vini Lesson, 1833)
- Blaukäppchen (V. australis)
- Rubinlori (V. kuhlii)
- Hendersonlori (V. stepheni)
- Saphirlori (V. peruviana)
- Ultramarinlori (V. ultramarina)
Auch über die Anzahl der Arten herrscht Unklarheit. Während lange von 61 Arten ausgegangen wurde, finden sich neuere Auflistungen mit nur 57 Arten. Dies ist in erster Linie dadurch zu erklären, dass bisher als Arten geführte Vertreter hier nur als Unterarten betrachtet werden.[5]
Weblinks
- Arbeitsgemeinschaft Papageiennetzwerk: Loriidae
- Tree of Life Web Project: Loriinae. Lories and Lorikeets. Version 31. August 2007. in The Tree of Life Web Project
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Richard Schöne, Peter Arnold: Australische Sittiche Gustav Fischer Verlag, Jena 1989, ISBN 3-334-00297-7.
- ↑ Gottfried Mauersberger, Wilhelm Meise: Urania Tierreich - Vögel. Urania-Verlag, Leipzig/ Jena/ Berlin 1995, ISBN 3-332-00500-6.
- ↑ Helmut Dost, Wolfgang Grummt: Sittiche und andere Papageien. Urania, Leipzig/ Jena/ Berlin 1982.
- ↑ Systematik nach H. E. Wolters (1975-1982), zitiert in: Werner Lantermann: Papageienkunde: Biologie - Verhalten - Haltung - Artenauswahl der Sittiche und Papageien. Parey, Berlin 1999, ISBN 3-8263-3174-5.
- ↑ 5,0 5,1 www.itis.gov - ITIS Standard report - Stand 02.2009.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Loris (Papageien) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |