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Malven

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Malven
Wilde Malve (Malva sylvestris)

Wilde Malve (Malva sylvestris)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Malvoideae
Gattung: Malven
Wissenschaftlicher Name
Malva
L.

Die Malven (Malva) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie ist in Eurasien und Nordafrika verbreitet.

Beschreibung

Illustration der Weg-Malve (Malva neglecta).

Erscheinungsbild und Blätter

Malven-Arten wachsen als aufsteigende oder aufrechte, ein- bis mehrjährige oder kurzlebig ausdauernde krautige Pflanzen. Die wechselständig an den Stängeln angeordneten Laubblätter sind gestielt. Die Blattspreiten sind handförmig gelappt oder gelegentlich tief eingeschnitten. Die bleibenden Nebenblätter sind ungestielt und meist bewimpert.[1]

Blütendiagramm einer Malve.

Blüten

Die Blüten stehen entweder einzeln oder in Büscheln in den Blattachseln. Die drei meist unverwachsenen Hochblätter der Hülle, die auch häufig als Außenkelch interpretiert werden, variieren in der Form von linealisch bis eiförmig.[2] Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind becherförmig verwachsen, vergrößern sich oft bis zur Fruchtreife und stehen dann von der Achse ab. Die fünf Kronblätter sind meist violett, gelegentlich auch weiß, rosa oder rot. An ihrer Spitze sind sie eingekerbt oder eingebuchtet.[1]

Wie bei allen Vertretern der Unterfamilie Malvoideae sind die vielen Staubblätter mit ihren Staubfäden zu einer den Stempel umgebenden Röhre, der sogenannten Columna, verwachsen, an deren Spitze jeweils die Staubbeutel entspringen. Die Staubbeutel sind jeweils nur mit einer Theca ausgestattet. Der oberständige Fruchtknoten weist neun bis fünfzehn Fächer auf. Jedes Fach enthält eine Samenanlage. Der Griffel ist in ebenso viele Äste verzweigt, wie der Fruchtknoten Fächer aufweist. Die Narben sind zum Blütenzentrum hin gerichtet.[1]

Aus der violettblühenden Wilden Malve (Malva sylvestris) isolierte Richard Willstätter 1915 erstmals den Anthocyan-Farbstoff Malvidin als Dimethylether des Delphinidins.[3]

Früchte und Samen

Die an den Polen abgeplattete Spaltfrucht besteht aus neun bis fünfzehn Teilfrüchten und öffnet sich nicht. Die Teilfrüchte besitzen eckige Seitenkanten, aber keine Dornen. Jede Teilfrucht beherbergt einen Samen, der an den Wänden der Teilfrucht haftet.[1]

Vorkommen

Die paläoarktische Gattung Malva in traditionellem Umfang ist in Eurasien und Nordafrika verbreitet; einige früher zu Lavatera und jetzt zu Malva gestellte Arten sind in Nordamerika und Australien beheimatet. Viele Arten gedeihen an gestörten Standorten.[1]

Stängel, Laubblätter und Blüten von Malva nicaeensis.
Stängel, Laubblätter, Blüten und Früchte von Malva parviflora.
Blüte von Malva verticillata.

Systematik

Die Gattung Malva wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum[4] aufgestellt. Als Lectotypus wurde 1913 durch Britton und Brown Malva sylvestris L. festgelegt. [5] Synonyme für Malva L. sind Axolopha (DC.) Alef. und Dinacrusa G.Krebs. Die Gattung Malva gehört zur Tribus Malveae in der Unterfamilie Malvoideae innerhalb der Familie der Malvaceae.[6]

Die Gattung Malva ist Teil eines Komplexes mehrerer nah verwandter Gattungen (Malva, Lavatera, Malope, Kitaibelia, Alcea und Althaea), die sich nur schwer gegeneinander abgrenzen lassen. Molekulargenetische Untersuchungen zeigten, dass die Gattungen zueinander paraphyletisch sind. Unklar ist bisher, wie eine neue Aufteilung des Komplexes aussehen kann, in Betracht käme eine Aufteilung in zwei (Malva und Malope) oder eine in vier oder auch mehr Gattungen.[7] Die Anzahl der Arten lässt sich daher ebenso wenig festlegen, wie die traditionelle Gliederung der Gattung in Sektionen. Eine Tendenz zu einer weiter gefassten Gattung Malva ist aber vorhanden.

Es gibt etwa 15 bis 30 Malva-Arten:

Verwendung

Manche Malven-Arten werden aufgrund ihres Aromas in der Industrie vor allem für Kosmetikartikel verwendet oder als Malvenblütentee genutzt. Sorten einiger Malven-Arten werden als Zierpflanzen genutzt.

Weblinks

 Commons: Malven (Malva) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Ya Tang, Michael G. Gilbert, Laurence J. Dorr: Malva. In Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9781930723641 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an., PDF-Datei, online.
  2. Sultanul Abedin: Malva. In: Eugene Nasir, S. I. Ali (Hrsg.), Sultanul Abedin: Flora of West Pakistan 130. Malvaceae. Stewart Herbarium, Rawalpindi, 1979, S. 34 (online).
  3. Richard Willstätter, Walter Mieg: Untersuchungen über die Anthocyane. VIII. Über den Farbstoff der wilden Malve. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie. Band 408, Nr. 1, 1915, S. 122–135, DOI:10.1002/jlac.19154080108.
  4. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 687, Digitalisat
  5. Malva bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  6. Malva im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  7. Stewart Robert Hinsley: The Malva Alliance in der Malvaceae-Website.
  8. 8,0 8,1 8,2 Benito Valdés: Malvaceae: Malva. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 9,5 Martin Forbes Ray: New combinations in Malva (Malvaceae: Malveae). In: Novon. Band 8, Nr. 3, 1998, S. 288–295, online.
  10. F. Conti et al.: Integrazioni alla Checklist della flora vascolare italiana. In: Natura Vicentina. Band 10, 2007, S. 5–69, PDF-Datei.
  11. 11,0 11,1 Julián Molero Briones, Josep María Montserrat Martí: Nomenclatura de algunas especies del género Malva Linnaeus (Malvaceae). In: Fontqueria. Band 55, Nr. 38, 2006, S. 285–292, PDF-Datei.
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