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Martin Kochmann (Widerstandskämpfer)

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Gedenktafel für Martin und Sala Kochmann am Haus Gipsstraße 3 in Berlin.

Martin Kochmann (* 30. Oktober 1912 in Wongrowitz, Posen; † 8. September 1943 in der Strafanstalt Plötzensee, Berlin) war ein deutscher Arbeiter und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er wurde als Angehöriger der Herbert-Baum-Gruppe ein Opfer der NS-Kriegsjustiz.

Leben und Wirken

Kochmann war der Sohn eines Fleischers und einer Schneidermeisterin. Von 1919 bis 1928 besuchte er Realschulen (seit 1921 in Berlin). Anschließend absolvierte er eine kaufmännische Lehre, die er 1931 abschloss.

In den Jahren 1931 bis 1935 arbeitete Kochmann als kaufmännischer Angestellter, danach als Zuschneider (im Betrieb seiner Mutter), als Dreher, Bau-, Transport- und Lagerarbeiter. Politisch war Kochmann seit seiner Jugend kommunistisch orientiert: 1929 schloss er sich der Deutsch-Jüdischen Jugendgemeinschaft an und 1931 trat er in den Kommunistischen Jugendverband ein, in der er als politischer Schulungsleiter aktiv war.

Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten engagierte Kochmann sich in der kommunistischen Untergrundbewegung. Am 8. August 1934 wurde er wegen illegaler kommunistischer Betätigung verhaftet. Seit dem 11. August 1934 saß er in Untersuchungshaft im Untersuchungsgefängnis Moabit. Am 11. September 1934 wurde er vor dem Kammergericht in Berlin angeklagt, musste aber schließlich am 17. November aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden.

1938 heiratete Kochmann Sala Rosenbaum.

Während des Zweiten Weltkrieges schloss Kochmann sich zusammen mit seiner Ehefrau der von seinem Schulfreund Herbert Baum organisierten Widerstandsgruppe gegen die NS-Herrschaft an. Diese sogenannten Baum-Gruppe – die ideologisch im wesentlichen kommunistisch ausgerichtet war – versuchte, die Anstrengungen der alliierten Mächte – und unter diesen insbesondere der Sowjetunion – zur militärischen Niederwerfung des nationalsozialistischen Staates durch innerhalb der deutschen Grenzen betriebene Untergrundaktivitäten (vor allem antinazistische Propaganda und Sabotage) zu unterstützen, also gewissermaßen den äußeren Druck der Alliierten durch innere Zersetzungsarbeit zu ergänzen.

Am 7. Oktober 1942 wurde Kochmann im Zuge der Zerschlagung der Baum-Gruppe verhaftet. Er wurde vor dem Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt, für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. 1943 wurde er in der Strafanstalt Plötzensee hingerichtet. Seine Ehefrau war bereits im Vorjahr exekutiert worden.

Heute erinnert eine Gedenktafel an dem Haus Gipsstraße 3 an Kochmann und seine Frau.

Literatur

  • Hans-Joachim Fieber, Lothar Berthold, Michele Barricelli: Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945: Ein biographisches Lexikon. Bd. 4, 2002, S. 112.
  • Margot Pikarski: Jugend im Berliner Widerstand. 1978, bes. S. 140f..
  • Regina Scheer: Im Schatten der Sterne: eine jüdische Widerstandsgruppe. 2004.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Martin Kochmann (Widerstandskämpfer) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.