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Michel Elkaïm

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Michel Elkaïm

Michel Elkaïm (19392023)

Leben

Hommage an Michel Elkaïm

Die zur JM Jüdische Medien AG gehörende Revue Juive und die Communauté israélite de Lausanne et du canton de Vaud verlieren eine ihrer tragenden Säulen, deren Ausstrahlung weit über die Schweizer Grenzen hinausreicht.

Die Communauté israélite de Lausanne et du Canton de Vaud (CILV) trauert, ebenso wie tachles und die revue juive und so viele jüdische Organisationen. Unser Freund - und ein treuer Mitarbeiter unserer Zeitung - Michel Elkaïm hat uns am vergangenen Schabbat verlassen. Er starb nach einem schweren Sturz am 25. November unweit der Synagoge, als er wie jeden Schabbat auf dem Weg zum Nachmittagsgottesdienst war. Trotz der Behandlung im Krankenhaus erlag er schliesslich seinem Unfall. In Anwesenheit von Haim Korsia, Oberrabbiner von Frankreich, und Pierre-Antoine Hildebrand, Stadtpolizist von Lausanne, wurde er am 1. Januar von einer grossen Menschenmenge, die auf 300 Personen geschätzt wurde, zu seiner letzten Ruhestätte auf dem neuen jüdischen Friedhof in Prilly begleitet. Dort ruht er nun an der Seite seiner zweiten Frau Huguette. Die sehr starke Beteiligung von Glaubensgenossen und Nichtgläubigen drückt die Emotionen aus, die bei der Ehrung empfunden und einhellig geteilt wurden. Die Gemeinde ist traurig über den plötzlichen Verlust dieses gläubigen, dem Judentum treu ergebenen Mannes.

Michel Elkaïm verfügte über eine seltene und wertvolle Eigenschaft, wie Haim Korsia beschrieb: «Er war derjenige, der mit Menschen sprach, die keinerlei Verbindung hatten, ob religiös oder nicht, ob aschkenasisch oder sephardisch, und die manchmal weit vom Judentum und der Synagoge entfernt waren. Er schaffte es, jeden zu verstehen, ohne zu urteilen.

Es ist schwierig, in wenigen Zeilen das Leben und den aussergewöhnlichen Beitrag - «extraordinaire», wie es Eliezer Shai di Martino, Rabbiner der CILV, im vollbesetzten Oratorium in Prilly ausdrückte - dieser unumgänglichen Figur des Westschweizer Judentums, die weit über Lausanne hinaus bekannt war, zu schildern. Dabei war anfangs nichts leicht. Michel Elkaïm wurde 1939 in Marokko geboren, das genaue Datum ist nicht ganz klar. Er stammte aus einer sehr gläubigen Familie. Von ihr erbte er eine unerschütterliche Frömmigkeit und Unerschütterlichkeit, sein Wissen über das Judentum und die Thora sowie seine Liebe zu den Traditionen und Liedern. Als überzeugter Zionist zog er als junger Mann nach Israel. Dort gründete er mit seiner ersten Frau Hélène eine Familie. Aus dieser Verbindung ging sein erster Sohn, Elie, der heutige Präsident der CILV, hervor. Einige Monate vor dem Sechstagekrieg kam er nach Lausanne. Zunächst als Schaliach der religiös-zionistischen Jugendbewegung Bne Akiva und Jugendleiter der Gemeinschaft aktiv, gründete er mit seiner damaligen Frau Hélène die erste koschere Metzgerei in Lausanne. Inzwischen wurden zwei Kinder geboren, Yoram und Myriam.

Nach dieser Episode stellte ihn die CILV ein. Als Assistent des Rabbiners und später als Sekretär kümmerte er sich nicht nur um die Verwaltung der Synagoge, sondern auch um die Kaschrut in den Hotels in Lausanne und Genf. «So sehr, dass diese ihn für den Rabbiner hielten», bemerkt Eliezer Shai di Martino humorvoll. In dieser Zeit wurde er auch Mitarbeiter, Fotograf, Journalist und Anzeigenverkäufer für die revue juive und tachles. Seine unzähligen Fotos und Kommentare zu allen Beschneidungszeremonien, Ernennungen, Bar und Bat Mizwot, Hochzeiten und anderen Veranstaltungen zeichneten die Chronik der jüdischen Gemeinschaft der Romandie. Und so arbeitete er noch bis zur letzten Ausgabe der Revue Juive im letzten Jahre mit. Michel Elkaïm, der vor einigen Jahren zum Ehrenmitglied der Gemeinde gewählt wurde, war auch Vorsitzender der Chewra Kadischa, die für die Beerdigung von Gemeindemitgliedern zuständig ist, und des Komitees von Bnei Brith.

Er macht seine Gemeinschaft in gewisser Weise zum Erben seiner Werte. Seinen Kindern Elie, Yoram, Myriam und Enkelkindern gilt unser Mitgefühl.