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Monat
Ein Monat (von Mond) ist eine Zeiteinheit und ein Teil eines Jahres.
Allgemein
Je nach Definition ist ein Monat von unterschiedlicher Dauer:
- Die Zeitspanne von 28, 29, 30 oder 31 aufeinanderfolgenden Tagen. Kalender verwenden Monate zur Zeiteinteilung. Dazu ordnen sie einer Zeitspanne von einem Kalendermonat einen Monatsnamen zu.
- Ein Monat ist im astronomischen Sinne als die Zeitspanne eines vollständigen Umlaufs eines natürlichen Satelliten (Trabant) definiert. Im engeren Sinne bezieht sich „Monat“ nur auf den Erdmond: Der Mondmonat dauert je nach Definition zwischen 27⅓ und 29½ Tage.
- Eine Übersicht über viele Verwendungen gibt die Kategorie:Monat
- Im Privatrecht gilt in Deutschland ein Monat als Zeitraum von Tag x bis Tag x des Folgemonats. Wenn dieser keinen Tag x hat, endet der Zeitraum mit dem letzten Tag des Folgemonats (§ 188 Abs. 2 und 3 BGB).
- In seltenen Fällen die Spanne von 4 Wochen.
- Im Bankwesen dauert ein Monat stets 30 Tage, ein Bankjahr dauert demzufolge lediglich 360 Tage.
Der Begriff „Monat“ wird zur Bezeichnung von Zeitspannen im Kalendersystem verwendet:
- Sie war im sechsten Monat schwanger (Zeitspanne).
Grundlagen der Kalenderrechnung
Lunationen – bzw. deren Mittelwert, der Synodische Monat – auf der Grundlage gleicher Erdmondphasen bildeten die Grundbausteine der ersten Kalender, welche Lunar- oder Mondkalender waren, und später teilweise zu Lunisolarkalendern weiterentwickelt wurden. Solche Kalender sind auch heute noch in weiten Teilen der Welt gebräuchlich, und beispielsweise der jüdische Kalender, der islamische Kalender und der traditionelle chinesische Kalender bezeichnen weiterhin einen Phasendurchlauf des Mondes als Monat.
Indes liegt in der Zeit eines Sonnenjahres eine unganzzahlige Menge von Mondmonaten, so dass man bei Einführung eines Solar- oder Sonnenkalenders die Länge der Monate entsprechend anpassen musste. Eine solche Bindung der Jahrlänge an die Dauer eines Erdumlaufs um die Sonne und die damit verbundene Trennung der Monate vom Mondlauf erfolgten zuerst im alten Ägypten im Jahre 238 v. Chr. und wurde von Julius Caesar im Jahre 46 v. Chr. auch für die römische Republik übernommen (womit diese Jahre eigentlich sinnvolle Epochen für die Zeitrechnung des juliano-gregorianischen Kalenders wären).
Neben diesem julianischen Kalender und dem ihn ablösenden und heute für die meisten Menschen alltäglichen gregorianischen Kalender sind auch noch einige andere Sonnenkalender in Gebrauch, bei denen ein (Kalender-)Monat als ein bestimmter Teil des Sonnenjahres mit einer festgelegten Anzahl von Tagen definiert wird, beispielsweise der griechisch-orthodoxe Kalender, der koptische Kalender, der zoroastrische Kalender, der iranische Kalender, der Malayalam-Kalender sowie verschiedene südasiatische Kalender.
Monatsnamen
Zeitpunkt: Eine Größe der Zeitrechnung.
- Derzeit ist November, der 11. Monat des Jahres.
Da wir den Julianisch-Gregorianischen Kalender von den Römern übernommen haben, sind auch die heute im Allgemeinen gebräuchlichen Monatsnamen lateinischen Ursprungs, und die meisten davon lassen sich auf den altrömischen Kalender, den Vorläufer des julianischen Kalenders, zurückführen. Auch bei den wahrscheinlich meisten anderen Völkern, die den Julianisch-Gregorianischen Kalender benutzen, sind die allgemein verwandten Monatnamen von den lateinischen abgeleitet. Indes bestanden in etlichen Sprachen auch nebenher eigene Monatsbezeichnungen (die neueren Formen der deutschen sind unten angegeben) oder wurden zeitweise eingeführt, wie beispielsweise im französischen Revolutionskalender.
Heute bezeichnet der Begriff „Monat“ im gregorianischen Kalender nur noch festgelegte Jahresabschnitte, deren Länge von der eines Mondzyklus mehr oder weniger stark abweicht.
Etymologie der Monatsnamen: Die 12 Monate sind (die alten deutschen Namen in Klammern):
- 1. Januar
- (Hartung, Eismond, österreichisch und schweizerisch auch Jänner)
Nach Janus, dem Beschützer der Stadttore, Gott des Aus- und Einganges, im übertragenen Sinne des Anfangs und des Endes, dargestellt mit zwei Gesichtern, blickt nach zwei Seiten, nämlich vorwärts und rückwärts. lateinisch ianua „Schwelle“ (zum neuen Jahr). - 2. Februar
- (Hornung, Schmelzmond, Taumond, Narrenmond, Rebmond, Hintester, österreichisch auch Feber, schweizerisch auch Horner)
Der Reinigungs- bzw. Sühnemonat, weil am Jahresende das Fest Februa zur Reinigung der Lebenden und die Sühnung der Verstorbenen vorgenommen wurde (lat. februare „reinigen“). - 3. März
- (Lenzing, Lenzmond)
Benannt nach Mars, dem Gott des Krieges und der Vegetation. Im altrömischen Kalender begann das Jahr mit dem März, daraus ergibt sich die Verschiebung der numerischen Monate September bis Dezember und dem Februar als Jahresende. Seit 153 v. Chr. traten in Rom die für ein Jahr gewählten Konsuln ihr Amt jeweils am 1. Januar an, der sich bald als Jahresbeginn einbürgerte. - 4. April
- (Launing, Ostermond)
Wird abgeleitet von lat. aperire „öffnen“, der Monat der Öffnung bzw. des Aufblühens. - 5. Mai
- (Winnemond (Weidemonat: heute zu Wonnemonat umgedeutet), Blumenmond)
Nach Iupiter Maius benannt, dem römischen Gott des Frühlings und des Wachstums. - 6. Juni
- (Brachet, Brachmond)
Benannt nach Juno, einer römischen Gottheit, der die meisten Eigenschaften der griechischen Götterkönigin Hera übertragen wurden. - 7. Juli
- (Heuet, Heuert, Heumond)
Ursprünglich Quintilis, der „fünfte Monat“. Geburtsmonat Caesars (Gaius Julius Caesar). Nach ihm wurde dieser Monat seit 44 v. Chr. Julius genannt. - 8. August
- (Ernting, Erntemond, Bisemond)
Dies war ursprünglich der sechste Monat, dementsprechend Sextilis genannt, des alten römischen Kalenders. Er wurde zu Ehren des ersten römischen Kaisers Augustus im Jahre 8 v. Chr. in Augustus umbenannt. Dies war verbunden mit einer Verlängerung des Monats um einen Tag, der dem Februar genommen wurde, nach welcher der Monat des Augustus ebenso lang war wie der Caesars. 22 Jahre später, 14 n. Chr., wurde der August der Sterbemonat seines Namenspatrons. (Die Reihenfolge der Ereignisse scheint sonderbar, aber zumindest die letzte Jahreszahl darf als sicher gelten.) - 9. September
- (Scheiding, Herbstmond)
Der siebente Monat (lateinisch septem = „sieben“) im Römischen Kalender. An diesem und den folgenden Monatsnamen kann man erkennen, dass man mit der Zählung ursprünglich im Monat März begann. Er sollte nach dem Kaiser Tiberius benannt werden. - 10. Oktober
- (Gilbhart, Gilbhard, Weinmond)
Der achte Monat (lat. octo = „acht“) nach dem Römischen Kalender. Auch hier konnte sich die Bezeichnung Domitianus nicht durchsetzen. - 11. November
- (Nebelung, Windmond, Wintermond)
Der neunte Monat (lat. novem = „neun“) nach dem Römischen Kalender. - 12. Dezember
- (Julmond, Heilmond, Christmond, Dustermond)
Der zehnte Monat (lat. decem = „zehn“) nach dem Römischen Kalender.
Siehe auch: Kalender (Römisches Reich), aus dem unsere Monatsnamen stammen.
Astronomische Definitionen
Der Monat als Periode des Erdmondes auf seinem Umlauf um die Erde.
- Lunation
- Die Zeitspanne von einem Neumond zum nächsten Neumond. Die Lunation ist der eigentliche Anlass für den Monatsbegriff.
Sie schwankt durch die komplizierte Mondbewegung zwischen 29 d 6½h und 29d 20h.
Die folgenden astronomischen Monate beschreiben Mittlere Werte, die daher auf eine Standardepoche (derzeit üblicherweise J2000.0) bezogen sind:
- Synodischer Monat
- Die Zeit zum Wiedererreichen gleicher Elongation des Mondes zur Sonne, der Mittelwert der Lunationen.
Dauer 2000.0: 29,53 Tage = 29d 12h 44min 3s - Siderischer Monat
- Die Zeit für einen Umlauf des Mondes um die Erde in Bezug auf eine feste Richtung im Raum, das ist also eine vollständige Umkreisung relativ zu einem Fixstern.
Dauer 2000.0: 27,322 Tage = 27d 7h 43min 12s - Tropischer Monat
- Die Zeit für einen Umlauf bezogen auf den Frühlingspunkt. Damit bezieht er sich auch auf den Äquator und ist der Zyklus der Deklination des Mondes.
Dauer: Durch die Präzessionsdrift des Frühlingspunktes ist er etwa 7 s kürzer als der Siderische Monat. - Drakonitischer Monat
- Die Periode von zwei Durchgängen durch denselben Mondknoten. Er steht im Zusammenhang mit dem Zyklus der Sonnen- und Mondfinsternisse (Sarosperiode).
Dauer 2000.0: 27,21222 Tage = 27d 5h 5min 36s - Anomalistischer Monat
- Die Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden Perigäumsdurchgängen des Mondes, also von einem erdnächsten Punkt zum nächsten. Der Anomalistische Monat beschreibt die eigentliche Bahnperiode der Mondes.
Dauer 2000.0: 27,55455 Tage = 27d 13h 18min 33s
In der Astronomie wird allgemein die Zeitspanne zwischen zwei Wiederholungen eines Ereignisses, das mit dem Orbit eines beliebigen Mondes um seinen Planeten zusammenhängt, also jeder vollständige Umlauf, als Monat bezeichnet. Insofern ist der Ausdruck „Monat“ also der Bahnperiode synonym.
- Im Sonnensystem dauern diese Zeitspannen je nach Mond von nur wenigen Stunden bis mehrere Erdenjahre.
Kurzformen
Bei häufiger Verwendung werden die Monatsnamen auch wie folgt abgekürzt: Jan, Feb, Mär, Apr, Mai, Jun, Jul, Aug, Sep, Okt, Nov, Dez.
Der Februar wird für den Fall, daß er 29 Tage hat (im Allgemeinen alle 4 Jahre), auch als „Schaltmonat“ bezeichnet.
Literatur
- Johannes Irmscher, Renate Johne [Hrsgg.]: Lexikon der Antike, VEB Verlag Enzyklopädie Leipzig, 1977.
Siehe auch
- Kalenderdatum
- Datumsformat - die Form, in der ein Kalenderdatum schriftlich fixiert wird
- Kalender (Gregorianischer Kalender) - die Festlegung der Zeiteinteilung eines Jahres
- Zeitrechnung (Chronologie) - die zyklische sowie die lineare Strukturierung der Zeit
- Alte isländische Monatsnamen
- Monatsläufer
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