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Blutung
Eine Blutung, auch Hämorrhagie (altgriechisch: αἱμορραγία – Blutfluss, Blutsturz (αἷμα – Blut), latinisiert: hämorragia), ist das Austreten von Blut aus einem beliebigen Bereich der Blutbahn bzw. des Blutkreislaufs. Blutungen sind aus allen Gefäßen des Körperkreislaufs oder des Lungenkreislaufs möglich.
Blutungen können nach außen aus dem Körper austreten oder nach innen in den Körper einbluten (innere Blutung); falls diese innere Blutung in der Nähe der Hautoberfläche geschieht, bildet sich sehr oft ein Hämatom (Bluterguss) bilden.
Wenn der Blutverlust groß ist (Hypovolämie), kann er sehr schnell zum Schock und schließlich zum Tod führen (Verbluten). Dies kann auch bei Blutungen allein aus den Kapillaren, wie z. B. beim Marburg-Fieber, Hämorrhagischen Fieber oder Ebolafieber der Fall sein.
Erhöhte Blutungsneigungen werden als hämorrhagische Diathese bezeichnet. Nach der Größe unterscheidet man punktförmige (Petechien), fleckenartige (Ekchymosen), münzgroße (Sugillationen) und großflächige Blutungen (Suffusionen).
Maßnahmen zur Blutstillung
Blutende Wunden sind zunächst mit einer Wundauflage abzudecken. Eventuelle Fremdkörper in der Wunde sollten abgepolstert, ihre Entfernung Fachpersonal überlassen werden. Bei starken Blutungen, die insbesondere bei Verletzung einer größeren Arterie (Schlagader) oder einer größeren Vene (Blutader) auftreten, kann es darüber hinaus nötig sein, einen Druckverband anzulegen.
Sollte dadurch eine Blutung nicht zum Stillstand kommen, kann es notwendig sein, Arterien proximal der Blutung zu komprimieren. Das Abbinden wird eingesetzt, wenn durch Druck keine adäquate Blutstillung erreicht werden kann.[1]
Bagatellblutungen können u. U. unversorgt bleiben. Da die Blutung einen wundreinigenden Effekt hat, verringert sich die Gefährdung durch Wundinfektionen. Auf gar keinen Fall sollten Wunden ausgewaschen werden.
Tod durch Verbluten
Bei einer Ruptur der Aorta und dem damit verbundenen schnellen Zusammenbruch des Blutkreislaufs tritt der Tod innerhalb von wenigen Sekunden ein. Bei einem langsamen Blutverlust kann es einige Stunden dauern, bis der Verletzte alle Stadien des hämorrhagischen Schocks durchlebt hat:
Bei einem Volumen von 5 bis 6 Litern Blut ist das Fehlen von bis zu 0,75 Litern Blut nicht kritisch. Eine Blutspende entspricht etwa 0,5 Litern. Der Verlust von 1,5 Litern führt zu Durst- und Schwächegefühl, die Atmung beschleunigt sich, der Betroffene verspürt Angst. Ab 2 Litern Blutverlust fühlt man sich verwirrt, schwindelig und verliert schließlich das Bewusstsein. Durch die massive Reduzierung des Herzzeitvolumens erfolgt der Zusammenbruch des Blutkreislaufs.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ S3-Leitlinie Polytrauma / Schwerverletzten-Behandlung der DGU. In: AWMF online (Stand 07/2011)
- ↑ Zeit Wissen, Oktober/November 2008, S. 87
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