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Orgie
Orgie (griechisch orgia ὄργια) bezeichnete ursprünglich die geheimen Riten im Kult des Dionysos, später allgemein geheime Riten eines antiken Mysterienkultes. In der Neuzeit wird es als Bezeichnung für gemeinschaftliche Handlungen gebraucht, mit denen bewusst gegen die Sitten verstoßen wird, insbesondere gegen die sexuellen Sitten. In letzter Zeit auch häufig für alles, was gewöhnliches Maß übersteigt („Fressorgie“, „Orgie der Gewalt“, „Orgie der Farben“).
Das Lehnwort ist im deutschen Sprachraum erstmals im 17. Jahrhundert nachweisbar und über das lateinische Neutrum orgia (ursprünglich im Sinne eines kultischen Geheimtreffens bei Nacht) aus den griechischen órgia ὄργια (Neutrum Plural von orgion ὄργιον) entlehnt.[1] Letzteres ist abgeleitet von griechisch érgon ἔργον, allgemein ‚die Arbeit‘, ‚das Werk‘, ‚Wirken‘ (vergleiche En-ergie)[1], spezieller auch ‚der Dienst‘ für eine Gottheit.
Im Englischen tauchte das Wort nach heutigem Kenntnisstand erstmals 1589 bedeutungsneutral in Bezug auf Geheimriten der Griechen und Römer auf, aber erst im 18. Jahrhundert im heutigen, modernen Sinn (nicht gesichert im 17. Jahrhundert für das Französische). Seit jener Zeit jedenfalls ist die ursprüngliche, religiöse Bedeutungskomponente ganz in den Hintergrund getreten.[2]
Literatur
- Hans J. Döpp: Orgien. Ekstatische Feste in der Kunst. Palast, Erftstadt 2010, ISBN 978-3-939527-82-4.
- Susanna Foral-Krischke: Die Orgie. Vom Kult des Altertums zum Gruppensex der Gegenwart, Heyne-TB 7160, München 1981, ISBN 3-453-01349-2.
- Susanna Foral-Krischke: Venuskult. Eine Kulturgeschichte der Orgie, Cormoran, München 1999, ISBN 3-517-09019-0.
- Arne Hoffmann: Orgien für Anfänger. Dreiersex, Swingerclubs, Gang-Bang, Erotikdiscos, Partnertausch. Marterpfahl, Nehren 2008, ISBN 978-3-936708-48-6.
- Allan Klynne, Cecilia Klynne: Die größte Orgie und andere Höchstleistungen der Antike. 777 Rekorde zum Staunen (Originaltitel: Antika rekordboken, aus dem Schwedischen übersetzt von Holger Wolandt), dtv 34577, München 2010, ISBN 978-3-423-34577-4.
Einzelnachweise
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Orgie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |