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Orsières

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Orsières
Wappen von Orsières
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton WallisKanton Wallis Wallis (VS)
Bezirk: Entremont
BFS-Nr.: 6034i1f3f4
Postleitzahl: 1937 Orsières
1938 Champex-Lac
Koordinaten: (577262 / 97649)46.037.145887Koordinaten: 46° 1′ 48″ N, 7° 8′ 42″ O; CH1903: (577262 / 97649)
Höhe: 887 m ü. M.
Höhenbereich: 773–3893 m ü. M.[1]
Fläche: 164,93 km²[2]
Einwohner: 3178 (31. Dezember 2014)[3]
Einwohnerdichte: 19 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
15,5 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.orsieres.ch
Orsières

Orsières

Lage der Gemeinde
Lac de SalanfeLac d’EmossonLac Supérieur de FullyLac des VauxLac de CleusonLac de Grand DésertLac de LouvieLac des DixLac de MauvoisinLac des ToulesLac de ChampexLago di Place MoulinItalienFrankreichBezirk ContheyBezirk HérensBezirk MartignyBezirk MontheyBezirk Saint-MauriceBezirk SittenBagnesLiddesBourg-Saint-PierreLiddesOrsièresSembrancherVollègesKarte von Orsières
Über dieses Bild
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Orsières ist eine politische Gemeinde und eine Burgergemeinde des Bezirks Entremont im französischsprachigen Teil des Schweizer Kantons Wallis. Zur politischen Gemeinde gehören die Dörfer Branche, Chamoille, Champex-Lac, Chez-les-Addy-Maligue, Chez-les-Giroud, Chez-les-Reuses, Commeire, Issert, La Douay, La Fouly, La Rosière, Le Biolley, Les Arlaches, Orsières, Prassurny, Prayon, Praz-de-Fort, Reppaz, Somlaproz, Soulalex und Verlonnaz.

Geographie

Die flächenmässig sechstgrösste Gemeinde des Kantons Wallis erstreckt sich über 165 km² und umfasst die zwei Täler Val Ferret und Vallée de Champex. Der Marktflecken liegt an der Dranse d'Entremont am Oberlauf der Dranse, die bei Martigny in die Rhone mündet.

Orsières liegt im Südwesten des Kanton Wallis und grenzt an sieben Nachbargemeinden und zwei Länder: Im Norden an Sembrancher und Bovernier, im Süden an Liddes und Italien, im Osten an Bagnes, Liddes und Bourg-Saint-Pierre und im Westen an Martigny-Combe, Trient und Frankreich. Im Südwesten der Gemeinde liegt der Mont Dolent, wo sich auf 3'820 m ü. M. das Dreiländereck zwischen Frankreich, Italien und der Schweiz befindet.

Neben Gletscher und Fels weist das Gemeindegebiet 3500 Hektaren Waldfläche auf, welche die Bürgergemeinde Orsières zum grössten Waldbesitzer der Schweiz macht.

In Orsières verzweigen sich zwei Alpentäler: Die Passstrasse führt durch das Val d’Entremont über den Grossen Sankt Bernhard ins italienische Aostatal und das Val Ferret westlich davon zu den Ausläufern der Mont-Blanc-Gruppe.

Geschichte

Orsières wurde 972 als Pons Ursarii erstmals erwähnt, als eine Truppe von Sarazenen in der Nähe der Dransebrücke den Abt von Cluny, Maiolus, gefangen nahm. 1052 übertrug der Bischof von Sitten Aymon das von seinem Onkel Graf Ulrich geerbte Dorf samt Leibeigenen dem Domkapitel. Ab dem 12. Jahrhundert geriet es in die Abhängigkeit der Grafen von Savoyen. Seit dem 13. Jahrhundert regelte die Gemeinde ihre Angelegenheiten an einer Gerichtsversammlung selbst. Von 1352 an führte ein Bürgermeister unter der Herrschaft eines Mistrals die Gemeindegeschäfte. Einen ersten Freiheitsbrief erhielt der Ort 1376 von Amadeus VI. von Savoyen. Er war wahrscheinlich bereits ab dem Mittelalter in die Ortsteile Tiers de Ville, Tiers d’Issert und Tiers des Côtes unterteilt.

Vom Mittelalter bis 1798 gehörte Orsières zur Kastlanei Sembrancher, die nach dem Sieg der Oberwalliser über Savoyen von 1475 ein Teil der Landvogtei Saint-Maurice wurde. Auf dem Italienfeldzug marschierte Napoleon vom 17. bis 20. Mai 1800 durch Orsières, um über den Grossen Sankt Bernhard nach Italien zu gelangen. Unter der Franzosenherrschaft (1810–1813) gehörte die Gemeinde innerhalb des Département Simplon zum Kanton Entremont im Kreis Saint-Maurice.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebiet des Grossen Sankt Bernhard von der Schweizer Armee befestigt. Damals entstanden die Artilleriewerke Champex und Commeire.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1339 1356 1402 1798 1850 1900 1950 2000 2010 2012 2014 2016
Einwohner 402 269 122 1784 2305 2215 2286 2630 3077 3078 3178 3220

Die Bevölkerung entwickelte sich mit Mittelalter nur langsam mit mehreren Rückschlägen: 1313 (304 Steuerpflichtige), 1339 (402), 1356 (259), 1402 (122). Ein stetiges Wachstum setzte erst im 18. Jahrhundert ein: 1798 (1784 Einwohner), 1850 (2305), 1900 (2215), 1950 (2286) und 2000 (2630).

Wirtschaft und Tourismus

Die Bewohner waren traditionell in der Landwirtschaft tätig und bauten Getreide (Roggen) an, wie die vielen Getreidespeicher und Mühlen bezeugen. Dazu kam die Viehzucht (1850: 7189 Stück Grossvieh) und eigene Rebberge in Fully und Martigny.

1853 entstand eine Genossenschaft zum Transport von Waren und Touristen über den Grossen Sankt Bernhard. 1893 wurde die Passstrasse ausgebaut; 1910 nahm die Bahnlinie Chemins de fer Martigny–Orsières ab Martigny den Betrieb auf. Champex bildete um 1850 den ersten Fremdenverkehrsort im Tal. Im 21. Jahrhundert entwickelten sich in der grossen alpinen Gemeinde die drei touristischen Zonen Orsières, Champex-Lac und Val Ferret mit den Skiorten Champex und La Fouly. Im Gemeindegebiet gibt es Wanderwege und Mountainbikestrecken. Durch den Weiler La Fouly führt der alpine Rundweg Tour du Mont-Blanc.

Persönlichkeiten

Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Gaetan Cassina: Témoignages sur la construction de la cure d'Orsières (1779-1787). 1979
  • René Berthod: Orsières, ma commune. 1983
  • Pierre Dubuis: Une économie alpine à la fin du Moyen Age: Orsières, l'Entremont et les régions voisines, 1250-1500. 2 Bände, 1990
  • Stéphane Michellod: Sur les trace de... : La Société des guides et porteurs d'Orsières. 150 ans d’histoire. 1853–2003. Editions à la Carte, 1999, ISBN 978-2-88464-105-0.
  • Albano Hugon: Orsières im Historischen Lexikon der Schweiz

Weblinks

 Commons: Orsières – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021

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