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Schemarjahu Levin
Schemarjahu Levin (Schemarja Levin, auch: Schmarjahu, Shmaryahu, Shmarya; auch Lewin; russisch Шмарьяху Левин; geb. 1867 in Swislotsch, Gouvernement Minsk, Russisches Reich; gest. 9. Juni 1935 in Haifa) war ein zionistischer Politiker, Publizist und Schriftsteller.
Leben
Schemarjahu Levin studierte bis zum 15. Lebensjahr an mehreren Talmudschulen, dann an den Universitäten in Berlin und Königsberg (Dr. phil. 1900). Bereits als Student in Berlin war er zionistisch aktiv und gemeinsam mit Motzkin einer der eifrigsten Vorkämpfer im Verein der russisch-jüdischen Studenten (Russisch-Jüdischer wissenschaftlicher Verein, gegr. 1887), aus dem später viele Führungspersönlichkeiten der Zionistischen Bewegung hervorgingen. 1903 trat er auf dem sechsten Zionistenkongress als Gegner des Ugandaplans auf. Im selben Jahr war er auch nach Deutschland übergesiedelt, wo er zu einem engagierten Mitarbeiter im Hilfsverein der deutschen Juden wurde.
Später wurde er zum Kronrabbiner in Grodno und Jekaterinoslaw ernannt und engagierte sich besonders im jüdischen Schulwesen, wo er eine Ausweitung des hebräischen Lehrplanes erreichen konnte. 1905 nahm er die Stelle eines Predigers in Wilna an (Bethaus Taarath kodesch), wo er auch als Herausgeber eines russisch-jüdischen Tageblattes fungierte. Ab 1906 war er auch Abgeordneter der ersten russischen Reichsduma und sensibilisierte in viel beachteten Reden eine größere Öffentlichkeit für die Judenfrage.
Am 8. Zionistenkongress (Den Haag 1907) hielt er eine zentrale Rede über nationale Erziehung in Palästina. Von 1911 bis 1918 war er Mitglied des Engeren Zionistischen Aktionskomitees (EAC). Während der Zeit des Ersten Weltkriegs entfaltete er in den USA und Kanada eine groß angelegte Propagandatätigkeit zugunsten des Zionismus. 1919 gehörte er zur Führung der britischen Zionisten als Leiter des Büros für Erziehung und Kultur. Seit 1920 stand er im Dienst des Keren Hajessod und war zeitweilig dessen Direktor.
1924 übersiedelte er nach Palästina, wo er mit Bialik den hebräischen Verlag Dwir leitete.
Schemarjahu Levin wurde seit 1908 durch seine unermüdliche Propaganda- und Sammeltätigkeit zur Gründung einer technischen Hochschule in Palästina auch zu einem der Gründerväter des späteren Technions in Haifa und war zudem einer der wesentlichen Impulsgeber einer Aussöhnung der zionistischen Bewegung mit Achad Haam.
Werke (Auswahl)
- Siwath Jisrael, 1896 (Anthologie hebräischer Poesie)
- Autobiographie, in: Der Vorwärts, New York 1928 f.
- In Milchume Zeiten (Aufsätze aus der Kriegszeit. Erinnerungen, Jiddisch und Englisch; deutsche Ausgabe 1932/1933)
- Kindheit im Exil, Dt. Übertragung von Martha Fleischmann, Jüdische Buch-Vereinigung, Berlin 1935
Literatur
- Reisen, Leksikon fun der jiddischer Literatur un Presse, 1914
- Zitron, Lexikon Zioni, 1924
- Artikel Schemarjahu Lewin, in: Wininger 1925 ff., Bd. IV
- Nathan Michael Gelber, Artikel Schemarjahu Levin, in: Jüdisches Lexikon, Berlin 1927, Bd. III
Weblinks
Andere Wikis
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NAME | Levin, Schemarjahu |
KURZBESCHREIBUNG | zionistischer Politiker, Publizist und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1867 |
GEBURTSORT | Swislotsch, Gouvernement Minsk |
STERBEDATUM | 9. Juni 1935 |
STERBEORT | Haifa |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schemarjahu Levin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 2.657 Artikel (davon 1.533 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |