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Shirley Temple

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Shirley Temple, Oktober 1944

Shirley Jane Temple (Black) (geb. 23. April 1928 in Santa Monica, Kalifornien; gest. 10. Februar 2014 in Woodside, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin und Botschafterin. Sie war einer der größten Kinderstars der Filmgeschichte.

Früher Start

Temple ist die Tochter von George Francis Temple (1888–1980) und dessen Frau Gertrude Amelia Krieger (1893–1977). Bereits im Alter von drei Jahren ging sie auf eine Tanzschule in Los Angeles. Dort wurde sie von Charles Lamont entdeckt. Ihre ersten Filmrollen hatte sie schon 1932 in der Baby-Burlesk-Filmreihe, beispielsweise in dem Film War Babies. Danach spielte sie in einer weiteren Kurzfilmserie für Educational Pictures mit. Größere Popularität erreichte sie 1934 durch den Film Stand Up and cheer in dem sie ihre erste Tanzroutine mit James Dunn hatte und das Lied Baby take a bow sang (20th Century Fox). Danach hatte sie weitere Nebenrollen in bekannten Filmen und drehte zwei Filme bei Paramount. Mitte 1934 wurde sie endgültig von 20th Century Fox unter Vertrag genommen und erhielt einen Siebenjahresvertrag. Kurz darauf gewann sie einen Spezial Academy Award. „In dankbarer Anerkennung für ihren herausragenden Beitrag zur Filmunterhaltung während des Jahres 1934“, hieß es zur Begründung. Damit ist sie bis heute die jüngste Oscar-Gewinnerin (mit sechs Jahren). Sie wurde zum populärsten Kinderstar der Depressionsära.

Der größte kleine Star

Sie hatte keine Schwierigkeiten, selbst im jungen Alter, mit großen Schauspielern wie Lionel Barrymore, Alice Faye, Jack Holt, Gary Cooper oder Jean Hersholt zu spielen. So schwärmte beispielsweise Darryl F. Zanuck von dem populären Kinderstar: „Sie ist das achte Weltwunder!“ Er war ihr langjähriger Studioboss. Selbst Präsident Franklin D. Roosevelt war ihrem Charme verfallen und dankte ihr dafür, „dass sie Amerika mit einem Lächeln durch die Depression führt“.

Für vier beständige Jahre (von 1935 bis 1938) war sie auf Platz eins der umsatzstärksten Kinokassenstars in Amerika. 1939 rutschte sie auf Platz fünf ab. Zudem war ihr Gesicht auf zahlreichen Produkten vom Shampoo bis zum Waschmittel zu sehen. Die Shirley-Temple-Puppe fand man in fast jedem Haushalt in den USA. Besonderes Markenzeichen der Puppen war das Kleid, das Shirley in Stand up and cheer trug.

Neben Freddie Bartholomew, Jackie Cooper und Deanna Durbin zählte sie zu den Kinderstars mit den höchsten Einkommen. Mit 307.014 Dollar bekam sie 1937 das siebthöchste Jahreseinkommen in den USA. Hinzu kamen jeden Monat 30.000 Dollar aus Werbeverträgen. Ihre Popularität erhielt 1937 einen gewaltigen Schub durch die Doppelerfolge Rekrut Willie Winkie (Wee Willie Winkie) und Heidi.

Shirleys Begabung als Tänzerin (speziell Stepptanz) ist gut bekannt und gefeiert. Bereits in ihren frühesten Filmen tanzte sie und sie war in der Lage, komplizierte Stepp-Choreographien im Alter von fünf Jahren zu beherrschen. Sie war ein Team mit dem berühmten Tänzer Bill Robinson in The Little Colonel (1935), The Littlest Rebel (1935), Rebecca of Sunnybrook Farm (1938) und Just around the Corner (1938). Er unterrichtete sie auch und entwickelte die Choreographien beispielsweise für ihren Film „Dimples“. Temple drehte auch mit anderen Tanzpartnern, wie George Murphy oder Buddy Ebsen. Shirley Temple und Bill Robinson waren aber in jener Zeit das einzige Tanzpaar, das mit der Popularität des Tanzpaares Fred Astaire und Ginger Rogers konkurrieren konnte. Da Robinson Afroamerikaner war, mussten in vielen Städten des rassistisch geprägten Südens die Szenen, in denen er Temple an der Hand hielt, herausgeschnitten werden.

In Deutschland wurden ihre Filme von Carmen Lahrmann synchronisiert.

Nachlassende Popularität mit Beginn der Pubertät

MGM wollte Shirley Temple für die Hauptrolle in der teuren Produktion von Der Zauberer von Oz (The Wizard of Oz) ausleihen. Doch 20th Century Fox wollte ihren größten Kassenmagneten nicht hergeben. Ihren letzten großen Erfolg hatte Temple 1939 mit The Little Princess (1,5 Millionen Dollar Budget, Technicolor). Ihr letzter profitabler Film für die Fox war Susannah of the Mounties (1939), der noch im selben Jahr gedreht wurde.

Da „The Wizard of Oz“ mit Judy Garland in der Hauptrolle großen Erfolg hatte, produzierte die Fox als Konkurrenz den Farbfilm The Blue Bird (1940). Der blaue Vogel wurde zum ersten Flop ihrer sechsjährigen Karriere. Als auch der nächste Schwarzweißfilm Young People (1940) kein Erfolg wurde, lief auch ihr Vertrag bei Fox aus. Sie war zwölf Jahre alt und ihre Popularität begann zu schwinden. Sie wechselte zu MGM, danach zu United Artists. Dort entstanden Kathleen (1941) und Miss Annie Rooney (1942).

Der Produzent David O. Selznick nahm sie unter Vertrag und gab ihr zunächst die Nebenrolle der Tochter von Claudette Colbert in seinem Drama über die amerikanische Heimatfront, Als du Abschied nahmst (1944). Shirley Temple bekam für ihre Darstellung gute Kritiken. Auch einige ihrer nachfolgenden Produktionen brachten ihr Anerkennung und Lob ein, vor allem die Komödie So einfach ist die Liebe nicht (1948) (mit Cary Grant und Myrna Loy) oder Bis zum letzten Mann (1948), einem John-Ford-Western. Dennoch war die Karriere der außergewöhnlichen Schauspielerin beendet.

Shirley Temple am 25. Oktober 1990 als Botschafterin in der Tschechoslowakei auf dem Flughafen Frankfurt am Main bei der Übernahme von für die Tschechoslowakei bestimmten Hilfsgütern

Im Jahr 2005 erhielt sie die Auszeichnung der Filmschauspielergewerkschaft für ihr Lebenswerk, den Screen Actors Guild Life Achievement Award. Temple ist ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame gewidmet.

Eintritt in die Politik

1958 entwarf sie die Sendung The Shirley Temple Storybook, die über zwei Jahre im US-amerikanischen Fernsehen lief. Danach zog sie sich endgültig aus dem Showgeschäft zurück. Sie warb ab 1950 Spenden für die Republikanische Partei ein.[1] Im selben Jahr stellte sie auch fest, dass ihre Millionen-Einnahmen aufgrund des kostspieligen Lebens ihrer Familie und von Fehlspekulationen ihres Vaters bis auf einige Tausend Dollar verschwunden waren.[2] 1966 kandidierte sie für die Republikanische Partei erfolglos für einen Sitz im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Mit 22,4 Prozent belegte sie bei der Wahl den dritten Platz; mit Pete McCloskey siegte ein anderer Republikaner, der deutlich liberale Positionen vertrat. 1969 ernannte Präsident Richard Nixon sie zur US-Delegierten bei der UN-Vollversammlung. 1971 wurde bei Shirley Temple Black Brustkrebs diagnostiziert; nach einer erfolgreichen Operation wandte sie sich 1974 wieder der Politik zu. Von 1974 bis 1976 war sie unter Präsident Gerald Ford die US-Botschafterin in Ghana. 1976 und 1977 war sie Protokoll-Chefin und von 1989 bis 1992 die US-Botschafterin in Prag und damit Augenzeugin der Samtenen Revolution in der Tschechoslowakei.

Privatleben

1945 bis 1950 war Temple mit dem Schauspieler John Agar (1921–2002) verheiratet, aus der Ehe ging ein Kind hervor. Von 1950 an war sie mit Charles Alden Black (1919–2005) verheiratet, mit dem sie zwei Kinder bekam. Shirley Temple starb eines natürlichen Todes am 10. Februar 2014 im Alter von 85 Jahren in ihrem Haus in Woodside, Kalifornien.

Filme

  • 1932: War Babies
  • 1932: Baby Burleske-Filmreihe
  • 1932: Red Haired Alibi
  • 1933: To The Last Man
  • 1933: Out All Night
  • 1934: Carolina
  • 1934: Mandalay
  • 1934: Wir senden Sonne (Stand up and cheer)
  • 1934: Change Of Heart
  • 1934: Die Glückspuppe (Little Miss Marker)
  • 1934: Now I’ll Tell
  • 1934: Baby take a bow
  • 1934: Treffpunkt: Paris! (Now and forever)
  • 1934: Bright Eyes
  • 1935: The Little Colonel
  • 1935: Our Little girl
  • 1935: Curly Top
  • 1935: Der kleine Rebell (The Littlest Rebel)
  • 1936: Captain January
  • 1936: Poor Little Rich Girl
  • 1936: Dimples
  • 1936: Stowaway
  • 1937: Rekrut Willie Winkie (Wee Willie Winkie)
  • 1937: Heidi
  • 1938: Rebecca of sunnybrook Farm
  • 1938: Little Miss Broadway
  • 1938: Just Around The Corner
  • 1939: Die kleine Prinzessin (The Little Princess)
  • 1939: Fräulein Winnetou (Susannah of the Mounties)
  • 1940: The Blue Bird
  • 1940: Young People
  • 1941: Papa braucht eine Braut (OT: Kathleen)
  • 1942: Miss Annie Rooney
  • 1944: Als du Abschied nahmst
  • 1944: I’ll be seeing you
  • 1945: Kiss and tell
  • 1947: Honeymoon
  • 1947: So einfach ist die Liebe nicht
  • 1947: That Hagen Girl
  • 1948: Bis zum letzten Mann (Fort Apache)
  • 1949: Adventure in Baltimore
  • 1949: Mr. Belvedere Goes To College
  • 1949: The Story Of Seabiscuits
  • 1949: A Kiss For Corliss

Literatur

Anne Edwards: Shirley Temple: American Princess. W. Morrow, New York 1988, ISBN 068806051X (Biografie).

Weblinks

 Commons: Shirley Temple – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Aljean Harmetz: Shirley Temple Black, Screen Darling, Dies at 85. nytimes.com, 11. Februar 2014, abgerufen am 11. Februar 2014
  2. Valerie J. Nelson: Shirley Temple Black, iconic child star, dies at 85. latimes.com, 11. Februar 2014, abgerufen am 11. Februar 2014
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Shirley Temple aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.