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Sit-in
Unter Sit-in (zu Deutsch Sitzstreik) versteht man seit den 1960er Jahren eine gewaltfreie, insbesondere von der internationalen Studentenbewegung und noch heute im Kampf gegen Rassendiskriminierung u. Ä. angewandte Demonstrationsform. Sie wurde indessen schon in den 1930er Jahren von amerikanischen Arbeitern als Streiktaktik verwendet.
Entwicklung
Das erste Sit-in wurde von afroamerikanischen Studenten am 1. Februar 1960 in Greensboro (North Carolina) in einem Restaurant der Woolworth-Gruppe veranstaltet, das für Weiße reserviert war. Rasch nahm die Bürgerrechtsbewegung die neue Form des Sitzstreiks auf, um auch in anderen Restaurants in den Südstaaten gegen Rassendiskriminierung zu protestieren. Martin Luther King organisierte die 'Birmingham Campaign' (siehe hier).
Das erste als Sit-in bezeichnete Ereignis in Deutschland fand am 22. Juni 1966 an der FU Berlin statt. Den Studierenden ging es meist darum, sich durch passiven Widerstand Gehör zu verschaffen und als problematisch erkannte Strukturen und Lehrkörper zu blockieren. Ein Sitzstreik ging nicht selten in ein Teach-in über.
Die rein passive Sitzblockade ist eine gewaltfreie Aktion bei dem die Demonstrierenden zwar den Weg versperren, dies allerdings ohne jede Gewalt tun. Angelehnt und/oder inspiriert von Vorbildern wie Mahatma Gandhi und Martin Luther King versuchen die Demonstranten so auf sie störende Sachverhalte aufmerksam zu machen. Die sitzende Position ist dabei nicht nur bequemer als beispielsweise eine stehende Lichterkette, der Protestierende ist durch seine Position auch sehr verletzlich. Dies soll nicht zuletzt auch dazu dienen, dass Polizisten zögern oder sich ganz weigern Gewalt gegen offensichtlich hilflose Demonstranten anzuwenden. Nicht zuletzt wird im Falle einer Eskalation klar, dass die am Boden sitzenden Demonstranten friedlich sind, was in einer dicht gedrängten Menge schwieriger abzuschätzen ist.
Sitzblockade
Die Sitzblockade ist eine Variante, die auch in Konflikten in der Arbeitswelt und Protestbewegungen, wie dem Widerstand gegen die Atomrüstung seit den 1970er Jahren angewendet wurde.
Sitzstreik als Taktik im Arbeitskampf
Der Sitzstreik (sit-down strike) war in den Jahren 1933 bis 1937 eine verbreitete Streiktaktik unter amerikanischen Arbeitern. Eine große Resonanz fanden die Sitzstreiks 1936/37 bei General Motors, mit denen das Unternehmen zur Anerkennung der Automobilarbeitergewerkschaft und ihrer Repräsentanten gezwungen wurde.[1] Auch in den europäischen Ländern haben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Arbeiter zur Taktik des Sitzstreiks bis zur Betriebsbesetzung gegriffen.
Trivia
Heutzutage wird Sit-in oft als Scheinanglizismus verwendet, der ein gemütliches Zusammensitzen zu Hause bezeichnet.
Einzelnachweise
- ↑ Jeremy Brecher: Streiks und Arbeiterrevolten. Amerikanische Arbeiterbewegung 1877-1970. Fischer, Frankfurt am Main 1975, S. 169ff.
Siehe auch
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sit-in aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |