Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Staffelkirche

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Staffelhalle)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stephansdom in Wien, Staffelhalle

Die Staffelkirche (Staffelhalle, Staffelbasilika, Pseudobasilika[1]) ist eine Sonderform der Hallenkirche, bei der das Mittelschiff etwas höher gezogen ist, aber keinen Obergaden ausbildet und zusammen mit den Seitenschiffen unter einem Dach zusammengefasst wird.

Vergleich mit anderen Bauformen

  • Im Unterschied zur klassischen Hallenkirche ragt das Mittelschiff des Langhauses etwas höher empor als die Seitenschiffe.
  • Im Unterschied zur Pseudobasilika bildet es jedoch kein zusätzliches Geschoss. Erst recht hat es keine Fenster oberhalb der Seitenschiffe aufzuweisen (Obergaden) wie eine echte Basilika.
  • Hallenkirchen dürfen nicht mit Saalkirchen verwechselt werden, deren Langhaus einschiffig ist und nicht durch Arkaden in parallele Haupt- und Seitenschiffe unterteilt.

Entwicklung

Querschnitt durch das Langhaus der Kathedrale von Poitiers

Bitte Belege für diesen Artikel bzw. den nachfolgenden Abschnitt nachreichen!

Im französischen Poitou erschienen Staffelhallen bereits im 11. Jahrhundert. Um 1150 entstand die romanische Kirche Notre-Dame la Grande in Poitiers. Auch der hochgotische Dom Saint-Pierre der Stadt ist eine Halle mit erhöhtem Mittelschiff. Im 15. Jahrhundert entstanden in vielen Gebieten Zentraleuropas Staffelhallen, häufig ist die Bauform beispielsweise bei Pfarrkirchen der Region Franken und in Dänemark.

In Westfalen bildete sich in der Spätromanik eine lokale Bauschule aus. Kreuzrippengewölbte Kirchen mit Stützenwechsel im „gebundenen System“ erscheinen im Innenraum als Stufenhallen. Als erster fassbarer Bau dieser Gruppe gilt die Stifts- und Pfarrkirche St. Ludgeri in Münster. Bis etwa 1220 entstanden zahlreiche Nachfolgebauten, die später allerdings meist verändert wurden. Besonders in Billerbeck und Legden haben sich jedoch noch charakteristische Beispiele erhalten.

Große Staffelhallen im eigentlichen Sinne sind etwa das Münster in Ingolstadt, der Wiener Stephansdom, die Kirche St. Peter und Paul in Görlitz oder der Dom zu Königsberg. Durch das Anfügen von Seitenkapellen entstand manchmal ein fünfschiffiges Raumbild (z. B. Pfarrkirche Eggenfelden).

Große Stufenhallen entstanden wohl auch, da die höheren Mittelschiffmauern es ermöglichten, die Kirchen leichter mit einem breiten, einheitlichen Dachwerk zu überspannen. Die Konstruktion eines riesigen Dachstuhles über einer „echten“ Hallenkirche ist wesentlich aufwendiger.

Verbreitung

In der Liste der Hallenkirchen sind die Staffelhallen mit aufgeführt.

Spanische Sonderform

Eine Sonderform gibt es in Spanien. Wegen der Flachdächer reicht auch ein relativ geringer Höhenunterschied für – kleine – Fenster des Mittelschiffs oberhalb der Seitenschiffe, obwohl es kein abgegrenztes Obergaden-Geschoss gibt. Das ermöglicht eine Basilika mit den Innenraumproportionen einer Staffelhalle. Beispiele sind die Kathedrale von Barcelona und die Kirche Santa Maria del Mar ebenda.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 21. Februar 2024), S. 442: Staffelkirche.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Staffelkirche aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.