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Jüdisches Kulturmuseum Veitshöchheim

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Haupteingang mit Davidstern

Das Jüdische Kulturmuseum und die Synagoge Veitshöchheim liegen an historischer Stelle im Ortskern von Veitshöchheim und wurden 1994 nach achtjähriger Umbauzeit eingeweiht. Die Anlage besteht aus der 1730 errichteten, zwischenzeitlich zweckentfremdeten und heute vollständig restaurierten und liturgiefähigen Synagoge, einem Museumsbau in einem ehemaligen jüdischen Wohnhaus und einem Neubau (Archiv- und Seminargebäude) für Wechselausstellungen und Veranstaltungen. Das Leben der Juden in Franken, das die Region über drei Jahrhunderte entscheidend prägt, wird im Jüdischen Kulturmuseum Veitshöchheim auf vielfältige Weise dargestellt.

Synagoge

Zwischen 1727 und 1730 ließ ein Veitshöchheimer Jude die Synagoge erbauen. Die äußere Bauform ist einheimischer Bauweise angeglichen, das Innere birgt ein barockes jüdisches Bethaus mit zentraler Bima und Toraschrein. 1940 wurde die Synagoge zu einem Feuerwehrhaus umgebaut. Bei Umbau- und Renovierungsarbeiten in der Synagoge werden 1986 im Boden große Teile der alten Inneneinrichtung gefunden. Mit Hilfe dieser Originalfragmente und von Fotografien aus dem Jahr 1926 kann die Veitshöchheimer Synagoge komplett wieder hergestellt werden. Damit ist sie die einzige vollständig eingerichtete historische Synagoge im Raum Unterfranken.

Vorbeterwohnung

Der Vorbeter und Lehrer der jüdischen Gemeinde in Veitshöchheim lebte in einer Wohnung direkt im Synagogengebäude. In den vier Zimmern wird heute das jüdische Schulwesen und die Geschichte der Synagoge Veitshöchheim dargestellt.

Mikwe

Im Synagogengebäude befindet sich weiterhin eine Mikwe, die mit Grundwasser gespeist wurde.

Genisa

Bei Renovierungsarbeiten im Dachboden der Synagoge entdeckte man eine sehr umfangreiche Genisa. Die Texte sind in hebräischer, jiddischer oder deutscher Sprache verfasst und stammen vorwiegend aus dem 17. - 19. Jahrhundert. Seit 1998 werden diese Funde im Rahmen des Veitshöchheimer Genisaprojektes inventarisiert.

Museum

Das Museum ist in einem ehemaligen Wohnhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert untergebracht. Hebräische Inschriften im Dachboden sind Zeugnisse der jüdischen Familien, die hier lebten. Grundlage der Dauerausstellung sind Gegenstände der Veitshöchheimer Genisa. Die angesprochenen Themenbereiche bieten einen Einblick in jüdische Religion und Literatur, erzählen vom Leben einer jüdischen Landgemeinde und von der Geschichte der Juden in Veitshöchheim und Franken.

Literatur

  • Edelmann, Martina: Jüdisches Kulturmuseum und Synagoge Veitshöchheim (1999)
  • Heußner, Karen: Jüdisches Kulturmuseum und Synagoge Veitshöchheim, in: Schönere Heimat. Erbe und Gegenwart 79, 1990, 246 ff.
  • Lohr, Otto: Jüdisches Kulturmuseum und Synagoge Veitshöchheim, Museum heute 8, 1994, 3ff.
  • Przybilski, Martin: Zu einigen jiddischen Fragmenten aus der Veitshöchheimer Genisa, Aschkenas 11, 2001, 233ff.
  • Süß, Hermann: Zur literaturgeschichtlichen Bedeutung der Veitshöchheimer Genisa, in U. Wagner (Hrsg.), Zeugnisse jüdischer Kultur in Unterfranken. Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 2 (1987) 79ff.
  • Timm, Erika: Yiddish Literature in a Franconian Genizah (1988)
  • Wamser, Ludwig: Die Synagoge in Veitshöchheim, in: Denkmäler jüdischer Kultur in Bayern. Arbeitsheft 43, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (1994) 59ff.
  • Wamser, Ludwig: Die Synagoge von Veitshöchheim - ein Denkmal jüdischen Lebens in einer Randgemeinde Würzburgs, in: U. Wagner (Hrsg.), Zeugnisse jüdischer Kultur in Unterfranken. Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 2 (1987) 59ff.
  • Weber, Anette/Friedlander, Evelyn: Mappot – gesegnet, der da kommt. Das Band jüdischer Tradition. Ausstellungskatalog (1997)
  • Wiesemann, Falk (Hrsg.): Genisah – verborgenes Erbe der deutschen Landjuden, Ausstellungskatalog, Wien 1992

Weblinks

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