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Talent (Einheit)

Aus Jewiki
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Das Talent (griech. talanton für Waage, Gewicht) war eine ursprünglich altbabylonische Maßeinheit der Masse (Traglast eines Mannes[1]). Dieses Talent sowie davon abgeleitete kleinere Talente waren in der Antike gebräuchlich. Ein Talent war jeweils in 60 Minen unterteilt, bis auf das römische, das in 100 Libra (Pfund) geteilt war.

Über die Dichte des Wassers wurde ein Bezug zu Volumen- und Längeneinheiten beibehalten: Ein Talent Wasser hatte jeweils ein Volumen von einem Kubikfuß. Verschiedene Hohlmaße für Flüssigkeiten von jeweils 1 ½ Kubikfuß hießen Metretes, solche für trockenes Schüttgut (Medimnos) umfassten 2 Kubikfuß.

Wie andere antike Masseeinheiten wurde das Talent durch Aufwägen von Silber (seltener Gold oder Kupfer) als Währung benutzt, für die Unterteilungen siehe antike Drachme.

Kaufkraft

Ein typisches Segelschiff kostete ein Talent. Der gesamte Attische Seebund nahm als „Rekord“ im Jahr 425 v. Chr. 1460 Talente als Steuer ein. Teilweise wurden Individuen zu horrenden Geldzahlungen verurteilt (bis zu 200 Talente). Durch Steuern und Importsteuern im Seebund (2 % des Warenwerts) nahm Athen jährlich bis zu 2000 Talente ein.

Marcus Licinius Crassus, der als reichster Römer zur Zeit Julius Cäsars gilt, hatte am Ende seines Lebens ein Vermögen von 7100 Talenten.

Ein Sklave kostete ca. 3 Minen, 1000 Bogenschützen 50 Talente, ihre Ausrüstung 8 Talente. Der Lohn eines Bogenschützen lag bei 2 bis 3 Obolen pro Tag.

Das Talent in der Bibel

Im Alten Testament wird das Talent noch in seiner ursprünglichen Bedeutung als Masseeinheit erwähnt. Im Buch Exodus wird berichtet, dass zur Auskleidung des Zeltes von JHWH 29 Talente und 730 Schekel Gold und 100 Talente und 1775 Schekel Silber verwendet wurden (Ex 38,24f EU).

Zur Zeit Jesu hatte der Hellenismus in Palästina Einzug genommen und die griechisch-römischen Münzen waren verbreitet. Im Gleichnis vom unbarmherzigen Gläubiger (Mt 18,24 EU) verwendet Jesus das Talent als Hinweis auf eine sehr große Schuld. Der Gläubiger hätte die schwere Schuld seinem Diener erlassen, doch dieser weigert sich seinerseits, auf eine viel geringere Forderung gegenüber einem Dritten zu verzichten. Darauf wird der Diener gefoltert, bis die Schuld beglichen ist.

Bezug zu neuzeitlichen Maßen und Währungen

1836 erfolgte die Umstellung auf das Metrische System nach französischem Vorbild, und neuere Maße hatten seitdem den Zusatz „königlich“.

  • 1 Talent = 100 Minen (königliche) = 150 Kilogramm
  • 10 Talent = 1 Tonne (Schiffstonne) = 1500 Kilogramm[2]

Die Masse dieses großen Talents ist etwa die einer babylonischen Kubikelle, 147,3 kg.

Literatur

  • Tyll Kroha: Münzen sammeln. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber. Klinkhardt & Biermann, München 1985, 6. Aufl., ISBN 3-7814-0249-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jöran Friberg: A Remarkable Collection of Babylonian Mathematical Texts, Springer, 2007, ISBN 978-0-387-34543-7, S. 173 Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche
  2. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 875.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Talent (Einheit) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.