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1953

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Ereignisse

  • 1953: Nobelpreis für Medizin an: Hans Adolf Krebs
  • 1953: Nobelpreis für Medizin an: Fritz Albert Lipmann
  • 1953: Israel-Preis an: Gedaliah Alon (Jewish Studies)
  • 1953: Israel-Preis an: Haim Hazaz (Literatur)
  • 1953: Israel-Preis an: Yaakov Cohen (Literatur)
  • 1953: Israel-Preis an: Dina Feitelson-Schur (education)
  • 1953: Israel-Preis an: Mark Dvorzhetski (Sozialwissenschaften)
  • 1953: Israel-Preis an: Lipman Heilprin (Medizin)
  • 1953: Israel-Preis an: Zeev Ben-Zvi (Bildhauerei)
  • 1953: Israel-Preis an: Shimshon Amitsur (Exakte Wissenschaften)
  • 1953: Israel-Preis an: Jacob Levitzki (Exakte Wissenschaften)
  • 1953: Martin Buber erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
  • 1953: Eröffnung von Jad Waschem / Yad VaShem (hebräisch für "Denkmal [eigentlich "Hand"] und Name" nach Jesaja 56,5: "Ihnen allen errichte ich in meinem Haus und in meinen Mauern ein Denkmal, ich gebe ihnen einen Namen, der mehr wert ist als Söhne und Töchter, einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der niemals getilgt wird"); offiziell: "Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust"; diese 1953 in Jerusalem auf einen Beschluss der Knesset hin gegründete nationale Gedenkstätte hat es sich zur Aufgabe gemacht, der sechs Millionen Juden zu gedenken, die im Holocaust ihr Leben verloren haben; sie erinnert aber darüber hinaus auch an die Tapferkeit jüdischer Partisanen und Kämpfer in den Ghettoaufständen sowie an die Taten der "Gerechten unter den Völkern" - so werden Nichtjuden bezeichnet, die das Leben von Juden gerettet haben
  • ab 1953: Walter Mehring lebt in Ascona.
  • 1953: Ron Epstein (Ron Epstein-Mil) in Basel geboren, wuchs in einem traditionell jüdischen Elternhaus auf, seit 1973 Studium der Architektur an der ETH in Zürich, selbständiger Architekt seit 1982; veröffentlichte „Die Synagogen der Schweiz“ im Jahr 2008
  • 1953: Luciano Moše Prelević in Zagreb, Jugoslawien, heute Kroatien, geboren, Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Zagreb seit 2008; nach Rabbi Miroslav Šalom Freiberger, der Opfer des Holocaust wurde, der erste kroatische Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Zagreb nach dem Ende des 2. Weltkriegs
  • 1953: Lizzie Doron in Tel Aviv geboren, in Tel Aviv lebende Schriftstellerin; sie wuchs in einem Viertel am südlichen Stadtrand auf; in der jiddisch sprechenden Gemeinde, in der sich Überlebende der Shoa ansiedelten und dem Viertel mit der Pflanzung zahlreicher Bäume und Büsche ein bis heute prägendes, grünes Bild gaben; sie verliess den Stadtteil mit 18 Jahren, um als Kibbuznik auf den Golanhöhen zu siedeln, „weit weg, um die Welt und die unstillbare Traurigkeit der Menschen zu vergessen, die von ‚dort‘ gekommen waren“; ihre Mutter starb 1990; als Lizzie Dorons Tochter wissen wollte, woher sie komme, stellte sie als Linguistin fest, dass sie selbst viele Fragen nicht beantworten konnte; daraus sei ihr Buch Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen? entstanden; es erschien 1998 in Israel und 2004 in deutscher Übersetzung von Mirjam Pressler; das Buch ist eine Hommage an die Mutter, welches in einzelnen Geschichten ein Bild der Mutter zeichnet und damit das Bild einer Generation geschaffen hat, derer, die die Shoa überlebten und in Israel Fuss zu fassen suchten; das Buch zählt inzwischen in Israel zur Schullektüre; ihr zweites Buch, Hajitah po pa'am Mischpacha ("Es war einmal eine Familie"), entstand als Andenken an sieben Mitschüler, die 1973 im Jom-Kippur Krieg getötet wurden; der dritte Roman, Ruhige Zeiten, erschien 2004, in deutscher Übersetzung wieder von Mirjam Pressler 2005; auch er hat biographische Züge und beschreibt das Leben in dem Viertel von Tel Aviv, in dem sie selbst aufgewachsen ist, es setzt sich noch einmal mit der Generation der Holocaust-Überlebenden auseinander; für diesen Roman wurde sie 2003 mit dem von Yad Vashem vergebenen Buchmann-Preis ausgezeichnet; Lizzie Doron besticht durch eine kühle, klare Sprache, die dem unglaublichen Leid und der gleichzeitig grossen Kraft der Menschen, das Leben „danach“ zu leben, adäquat ist, die Gefühlswelt der Protagonisten in ergreifender Weise still und nachdrücklich transportiert; 2007 erhielt Lizzie Doron den Jeanette-Schocken-Preis; Werke (Auswahl): Lama lo bat lifne ha-milchama? 1998 (deutsch: Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen? 2004); Hajitah po pa'am mischpacha, 2002 (deutsch: Es war einmal eine Familie. Roman, 2009); Jamim schel scheket, 2003 (deutsch: Ruhige Zeiten. Roman, 2005); Hatchala schel maschehu jafe, 2007 (deutsch: Der Anfang von etwas Schönem. Roman, 2007)
  • 1953: Yitzak Tshuva geboren, in Netanja lebender israelischer Unternehmer, der vor allem in der Immobilienbranche tätig ist. U. a. gehört ihm das Manhattan's Plaza Hotel. 1998 gelang ihm die feindliche Übernahme von Delek, dem zweitgrößten israelischen Öl- und Gasunternehmen, zu dem ca. 200 israelische Tankstellen gehören. Mit einem Privatvermögen von 2,1 Mrd. USD (2010) zählt er zu den reichsten Israelis. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder.
  • 1953: Rose Macaulay war wie Gertrude Bell Oxfordabsolventin und hatte dort Geschichte studiert. Sie reiste viel in der Levante, und etliche ihrer Romane, zum Beispiel „The Towers of Trebizond“, spielen im Nahen Osten. Ihr berühmtestes Reisebuch, „The Pleasure of Ruins“ (erschienen 1953), enthält viele bemerkenswerte Beobachtungen, die sie in der Levante gesammelt hat.
  • 13.1.1953: die Ärzteverschwörung (russisch: дело врачей/Ärzteaffäre, врачи-вредители/Ärzte als Saboteure oder врачи-убийцы/Ärzte als Mörder) war eine angebliche Verschwörung, um die Führung der Sowjetunion um Josef Stalin auszuschalten; nach dem Tod Stalins im Mai 1953 gaben die neuen Sowjetführer zu, dass es sich um eine vorgeschobene Verdächtigung gehandelt habe; im Verlauf des Kalten Krieges und nachdem sich Israel mit dem Westen verbündet hatte, löste das sowjetische Regime 1948 das Jüdische Antifaschistische Komitee auf und setzte eine antisemitische Kampagne gegen sogenannte "wurzellose Kosmopoliten" in Gang; in einer öffentlichen Konferenz im November 1952, die den Prager Prozess gegen die Gruppe um Rudolf Slánský zum Thema hatte, gab Klement Gottwald, der Präsident der Tschechoslowakei bekannt: „Während der Untersuchung entdeckten wir, wie Verrat und Spionage die Reihen der kommunistischen Partei unterwandern. Ihr Ziel ist der Zionismus“ (Prawda, 21. November 1952); einer der Anklagepunkte gegen Slánský war, „er habe aktive Schritte unternommen“, Gottwalds Leben mit der Hilfe „handverlesener Ärzte aus dem feindlichen Lager zu verkürzen“; am 3. Dezember wurden 13 ehemalige kommunistische Führer der Tschechoslowakei, 11 (?) von ihnen Juden, hingerichtet; in einer Sitzung des Politbüros am 1. Dezember 1952 erklärte Stalin: „Jeder jüdische Nationalist ist ein Agent des amerikanischen Geheimdienstes. Die jüdischen Nationalisten glauben, ihre Nation sei von den USA gerettet worden ... Sie glauben, den Amerikanern gegenüber eine Schuld zu tragen. Unter den Ärzten gibt es viele jüdische Nationalisten“; ein Tagesordnungspunkt der Versammlung des Präsidiums der KPdSU am 4. Dezember betraf „Die Situation im Ministerium für Staatssicherheit und die Sabotage in den Reihen der medizinisch Tätigen“; er wurde von Stalin und dem stellvertretenden Minister für Staatssicherheit, S. A. Goglidze, vorgebracht; „Blind seid ihr wie junge Katzen, was wird nur ohne mich - das Land wird untergehen, wenn ihr es nicht versteht, die Feinde auszumachen“, äusserte Stalin dem Präsidium gegenüber; in dieser Sitzung wurde beschlossen, alle Geheimdienste und Dienste der Gegenspionage unter dem Dach des russischen Militär-Geheimdienstes GRU zu vereinen; mit der Leitung wurde Sergei Ogolzow beauftragt, der später angeklagt werden sollte, 1948 die Ermordung von Solomon Michoels in Auftrag gegeben zu haben; am 13. Januar 1953 wurden einige der angesehensten und bekanntesten Ärzte der UdSSR beschuldigt, an einer riesigen Verschwörung beteiligt zu sein, die sich zum Ziel gesetzt habe, die oberste sowjetische Politik- und Militärführung zu vergiften; die Prawda, das Zentralorgan der KPdSU, berichtete von den Anschuldigungen unter der Schlagzeile „Bösartige Spione und Mörder unter der Maske Akademischer Ärzte“: „Die Mehrheit der Mitglieder dieser Terroristengruppe … wurde von amerikanischen Geheimdiensten gekauft. Sie wurden von einer Zweigstelle der Amerikanischen Geheimdienste, einer internationalen jüdischen bourgeois-nationalistischen Organisation namens American Jewish Joint Distribution Committee (Joint) angeworben; das schmutzige Gesicht dieser zionistischen Spionageorganisation, die ihre bösartigen Handlungen hinter der Maske der Wohltätigkeit versteckte, ist nun vollständig zum Vorschein gekommen. Die Demaskierung einer Bande von Gift verabreichenden Ärzten stellt einen schweren Schlag gegen die internationale jüdisch-zionistische Organisation dar“ - ; unter anderen berühmten Namen, die genannt wurden, waren Solomon Michoels (Schauspieler und Direktor am Staatlichen Jüdischen Theater Moskau und Vorsitzender des Jüdischen Antifaschistischen Komitees, auf Stalins Befehl im Januar 1948 umgebracht, der als „gutbekannter jüdischer bourgeoiser Nationalist“ bezeichnet wurde, Dr. Boris Schimeljowitsch (ein ehemaliger Oberster Chirurg der Roten Armee und Direktor des Botkin-Krankenhauses), Miron Wowsi (Stalins Leibarzt und ein Bruder Michoels'), Jakow Etinger (ein weltbekannter Kardiologe), A. Feldman (HNO-Arzt), A. Grinschtein (Neuropathologe), Boris Kogan (Therapeut), Michail Kogan, I. Jegorow und Wladimir Winogradow; bis auf zwei waren alle von ihnen Juden; die Liste der angeblichen Opfer der Verschwörung enthält hochrangige Amtsträger wie Andrei Schdanow, Alexander Schtscherbakow, die Marschälle der Sowjetunion Alexander Wassilewski, Leonid Alexandrowitsch Goworow und Iwan Stepanowitsch Konew, General Schtemenko, Admiral Lewtschenko und andere; anfänglich gab es 37 Verhaftungen, doch diese Zahl wuchs schnell in die Hunderte; sowjetische Juden wurden reihenweise entlassen, verhaftet, in Lager geschickt oder hingerichtet; dies wurde von Schauprozessen und antisemitischer Propaganda in den staatlichen Massenmedien begleitet; die Prawda veröffentlichte einen von vielen angesehenen Personen der Sowjetunion (auch Juden) unterschriebenen Brief mit heftigen Verurteilungen der Verschwörung; am 9. Februar 1953 ereignete sich auf dem Gelände der sowjetischen Botschaft in Israel eine Explosion, und am 11. Februar brach die UdSSR ihre diplomatischen Beziehungen mit dem jüdischen Staat ab (im Juli wurden sie wieder aufgenommen); am 12. Februar wurde Maria Weizmann, Ärztin in Moskau und Schwester des ersten israelischen Präsidenten, der 1952 verstorben war, verhaftet; ausserhalb von Moskau gab es schnell ähnliche Anschuldigungen; in der Ukraine beispielsweise wurde eine angeblich vom Endokrinologen Viktor Kogan-Jasnyj (der erste, der in der UdSSR Diabetes mellitus mit Insulin behandelte und damit Tausende rettete) angeführte Ärzteverschwörung aufgedeckt; 36 Verschwörer wurden dort verhaftet; die später geöffneten Unterlagen der KGB-Archive belegen, dass Stalin die gesammelten Untersuchungergebnisse an Georgi Malenkow, Nikita Chruschtschow und andere mögliche Opfer der Ärzteverschwörung weitergab; Albert Einstein, Winston Churchill und andere Würdenträger sandten verurteilende Telegramme an das sowjetische Aussenministerium und forderten eine Untersuchung der Vorfälle; am 1. März 1953 erkundigte sich Josef Stalin persönlich nach dem Stand der Vorbereitungen des Ärzte-Prozesses; eine Beschleunigung des Verfahrens konnte er aber nicht mehr erreichen, da er am Abend desselben Tages einen Schlaganfall erlitt, worauf am 2. März ein weiterer Schlaganfall folgte; Stalin starb an den Folgen der Schlaganfälle am Abend des 5. März 1953 um 21:30 Uhr in Kunzewo; kurz nach dem Tod Stalins am 5. März 1953 gab die neue Führung zu, dass die Vorwürfe gänzlich von Stalin und seinen Seilschaften erfunden worden waren; der Fall wurde am 31. März vom Chef des NKWD und Innenminister Lawrenti Beria niedergeschlagen; am 3. April sprach das Präsidium der KPdSU die Verhafteten offiziell frei; dem obersten Untersuchenden des NKWD, Michail Rjumin, wurde vorgeworfen, für die Erfindung der Verschwörung verantwortlich zu sein, er wurde in der Folge verhaftet und hingerichtet; Boris Kogans Sohn Leonid erinnert sich daran, dass sein Vater bei der Heimkehr fragte, um was es sich bei Joint eigentlich handle; -- Literatur: Jonathan Brent, Vladimir Naumov: Stalin's Last Crime: The Plot Against the Jewish Doctors, 1948-1953. HarperCollins, New York 2003
  • 20.1.1953-20.1.1961: Dwight D. Eisenhower 34. US-Präsident
  • 21.2.1953: Joachim Riedl in Wien geboren, in Wien lebender Schriftsteller, Publizist und Journalist; er studierte englische Literatur, Soziologie und Psychologie in Cambridge und Wien, wurde Autor und Ausstellungsmacher und journalistisch/redaktionell tätig u.a. für Die Zeit, den Spiegel und die Süddeutsche Zeitung; später Leiter des Wiener Büros der Zeit; -- Werke (Auswahl): Versunkene Welt, Wien 1984 (als Hrsg., gemeinsam mit Hans Peter Hofmann); Das Geniale, das Gemeine. Versuch über Wien, München 1992; Thomas Klestil. Macht braucht Kontrolle, Wien 1993; Leere Räume, laute Stimmen. Reportagen und Bilder aus den USA, München 1994; Heimat. Auf der Suche nach der verlorenen Identität, Wien 1995 (als Hrsg.); Die jüdische Welt von gestern 1860-1938. Text- und Bildzeugnisse aus Mitteleuropa, 1998 (gemeinsam mit Schalom Ben-Chorin, Marcel Reich-Ranicki und Rachel Salamander); Der Wende-Kanzler. Die unerschütterliche Beharrlichkeit des Wolfgang Schüssel. Ein biographischer Essay, Wien 2001; Wien, Stadt der Juden. Die Welt der Tante Jolesch, Wien 2004
  • 28.2.1953: Paul Krugman (Paul Robin Krugman) in New York City geboren, US-amerikanischer Ökonom, Autor und Träger des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften 2008; er ist Begründer der "Neuen Ökonomischen Geographie"; in den Vereinigten Staaten ist er besonders durch seine wöchentlichen Kolumnen in der New York Times über Fachkreise hinaus bekannt geworden; der junge Krugman wuchs auf Long Island in einer amerikanischen Mittelschichtsfamilie auf; sein Vater war Versicherungsmanager, sein Grossvater ein jüdischer Einwanderer aus Weissrussland; nach der High-School studierte er Wirtschaftswissenschaften; 1977 schloss er seine Doktorarbeit am Massachusetts Institute of Technology mit einer Arbeit über flexible Wechselkurse ab; noch im selben Jahr trat er seine erste Professur an der renommierten Yale University an; 1982 war er für ein Jahr zusätzlich als Wirtschaftsberater in der Regierung unter Ronald Reagan tätig; rückblickend betonte er, dass seine kritischen Argumente gegenüber den politischen Entscheidungen während dieser Zeit nur wenig Gehör fanden; für seine Forschungen und Arbeiten wurde er 1991 mit der John-Bates-Clarke-Medaille als bester Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet; ein Jahr später liess sich Bill Clinton in seiner Zeit als Präsidentschaftskandidat von Krugman beraten; seine Hoffnungen, nach dem Wahlsieg gemeinsam mit Clinton ins Weisse Haus einzuziehen, wurden enttäuscht; so verlegte er sich auf eine freiberufliche Tätigkeit als Sachbuchautor und Kolumnist von Fachzeitschriften; neben regelmässigen Artikeln für Nachrichtenmagazine wie Fortune, Foreign Affairs und Slate schrieb er einige Bücher für ein breiteres Publikum, in denen er besonders die Arbeit der Wirtschaftsexperten im Clinton-Kabinett kritisierte; 1998 verlieh ihm die Freie Universität Berlin die Ehrendoktorwürde; zwei Jahre später wurde ihm in Nürnberg der Horst-Recktenwald-Preis für Nationalökonomie zuerkannt; nach Lehrauftragsstationen an der Yale University, am MIT und an der Stanford University lehrte er an der Princeton University; in seinen aktuellen wöchentlichen Kolumnen in der New York Times kritisierte er massiv die Politik der Regierung George W. Bush; Paul Krugman ist mit der Princeton-Professorin Robin Wells verheiratet; zusammen mit seiner Frau erarbeitete er ein Lehrbuch über Mikro- und Makroökonomie, das im Dezember 2005 unter dem Titel Economics erschien; am 13. Oktober 2008 wurde die Entscheidung des Nobelpreiskomitees bekanntgegeben, Krugman mit dem Wirtschaftsnobelpreis 2008 insbesondere für seine „Analyse von Handelsstrukturen und Standorten ökonomischer Aktivität“ auszuzeichnen; Werke (Auswahl): Geography and Trade, 1991; Pop Internationalism, 1997; Der Mythos vom globalen Wirtschaftskrieg, 1999; Schmalspur-Ökonomie. Die 27 populärsten Irrtümer über Wirtschaft (The accidental theorist and other dispatches from the dismal science), 2000; Die Grosse Rezession. Was zu tun ist, damit die Weltwirtschaft nicht kippt, 2001; Internationale Wirtschaft - Theorie und Politik der Aussenwirtschaft, 6. Auflage 2004; Der grosse Ausverkauf, 2004; Microeconomics, 2005; Nach Bush: das Ende der Neokonservativen und die Stunde der Demokraten, 2008
  • 5.3.1953: Josef Stalin stirbt in Moskau.
  • 12. März 1953: Ron Jeremy geboren in Flushing im Bezirk Queens, New York, eigentlich Ronald Jeremy Hyatt, er ist einer der bekanntesten US-amerikanischen männlichen Pornodarsteller und unbestrittener Porno"star"; klein, haarig und fett, sozusagen die Antithese des Adonis vieler Pornoproduzenten, ist Ron Jeremy der weltweit unwahrscheinlichste, aber auch berühmteste männliche Pornostar, reich, berühmt, notorisch sparsam benutzt er Müllsäcke statt Koffer für sein Gepäck und kritzelt Notizen und Telefonnummern in ein altes, schäbiges Notizbuch; vor seiner Porno"karriere" studierte der aus einer jüdischen upper-middle class-Familie (sein Vater Arnold war Physiker, seine Mutter Buch-Verlegerin; einer von Rons Onkeln war ein Gangster mit Verbindungen zu Bugsy Siegel) stammende Jeremy Theaterwissenschaften und trat als Schauspieler auf; für kurze Zeit arbeitete er als Lehrer für Lernbehinderte, entschloss sich aber in den 70er Jahren nach Amateurphotos für die "Playgirl" (seine damalige Freundin hatte Fotos von ihm an das Magazin geschickt, die gut ankamen, er wurde zum "centerfold" gewählt), in der gerade entstehenden New Yorker Pornoszene mitzumischen; Mitte der 70er bis Mitte der 80er Jahre, während der so genannten "Goldenen Ära" der Pornos, war die Produktion solcher Filme noch eher auf das Kino als auf den Videomarkt zugeschnitten – und illegal; Ron Jeremy wurde zweimal deswegen verhaftet und entging 1988 einer längeren Gefängnisstrafe nur durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs; er trägt den Spitznamen "hedgehog" (Igel), da er sich (in seinen sportlicheren, schlankeren Zeiten) zum einen zusammenrollen und selbst mit dem Mund befriedigen konnte (was die allermeisten Männer nicht können), und zum anderen aufgrund seines stark behaarten, struppigen, übergewichtigen und kugelrund wirkenden Körpers (er ist dabei nur 1.68 m gross; die Entstehung des Spitznamens hat aber auch noch eine eigene, hier nicht so wichtige Geschichte); trotz seines nicht gerade sehr anziehenden Äusseren hält er mit ca. 1750 Filmen den Guinness-Rekord für die grösste Anzahl von Auftritten in pornografischen Filmen; bei über 200 Filmen hat er auch selbst Regie geführt; Ron Jeremy gibt an, mit über 4000 Frauen Sex gehabt zu haben; auch in nichtpornografischen Filmen wie "Spun", "Studio 54", "Ronin", "Der blutige Pfad Gottes", "Orgazmo" (richtig gelesen, trotz dieses Titels kein Porno; dieser Film, der sich zwar um Pornografie dreht – der tugendhafte Mormonen-Missionar Joe Young wird in dieser Komödie überredet, in einem Pornofilm die Hauptrolle zu spielen – , aber keine Nacktszenen enthält, hat eine sehr interessante Entstehungsgeschichte, die es sich auch zu erzählen lohnte), "Killing Zoe" und anderen spielte er Nebenrollen (auch Mitwirkung in Musikvideos, Anzahl Filme gesamt als Schauspieler: über 1900); 2001 entstand "Porn Star: The Legend of Ron Jeremy", ein Dokumentarfilm über sein Leben; unter folgenden Pseudonymen trat Ron Jeremy (u. a.) auf: Bill Blackman, Lolita Brooklyn, David Elliot, David Elliott, Ron Gerimiah, Ron Hedge, Ron Hiatt, Ron Jeremy Hyatt, Ronald Hyatt, Ron Hyatt, Ron Hywatt, Lulu Latouche, Nicholas Pera, Nicolas Pera, Norm L. Pera, Norm Prestissimo, Ron Prestissimo; - Ron Jeremy schrieb seine Memoiren mit Hilfe eines ghost-writers, das Buch mit dem Titel "Ron Jeremy: The Hardest (Working) Man in Showbiz" kam 2007 bei Harper Collins heraus
  • 27.3.1953: Henry Sapoznik ("Hank Sapoznik") geboren in Brooklyn, New York, Pionier des Klezmer-Revival: Autor, Musikproduzent und Musiker im Bereich der traditionellen jiddischen und amerikanischen Musik (Country), Fachmann auf dem Gebiet des Klezmer, gründete die Max and Frieda Weinstein Archives of Recorded Sound am YIVO Institute for Jewish Research und war dessen erster Direktor 1982–1994; 1985 startete er "KlezKamp: The Yiddish Folk Arts Program", das wichtigste Begegnungs- und Musikerzentrum für diese zu diesem Zeitpunkt beinahe vergessene Musikform; sein Buch "Klezmer! Jewish Music from Old World to Our World" war das erste Buch zur Geschichte der Klezmer-Musik; zusätzlich zu seinem Engagement für die Klezmer-Musik gilt er als einer der besten Spieler des 5 string Banjo
  • 1.4.1953: Gleichberechtigung der Frau in der BRD
  • 3. Mai 1953: Irene Rosenfeld geboren in New York, US-amerikanische Managerin; seit 2006 ist sie Vorstandsvorsitzende von Kraft Foods; Forbes listete sie im Oktober 2010 als zweitmächtigste Frau der Welt noch vor Angela Merkel oder Hillary Clinton; Irene Rosenfeld wuchs auf Long Island als Kind eines Buchhalters und einer Hausfrau auf, deren jüdische Eltern aus Deutschland eingewandert waren; ihre Eltern väterlicherseits waren rumänische Juden; sie studierte an der Cornell University bis zum Erwerb des Bachelor-Grades in Psychologie; ferner erwarb sie den Grad des Master of Science in Betriebswirtschaft und promovierte in Marketing und Statistik; ihre erste Anstellung erhielt sie bei der Werbeagentur Dancer Fitzgerald Sample in New York; 1981 fing sie bei General Foods als Marktforscherin an; sie arbeitete sich als Produktmanagerin nach oben, bis der Konzern 1985 vom Tabakkonzern Philip Morris gekauft und 1995 mit Kraft fusioniert wurde; Rosenfeld, mittlerweile Leiterin der Getränkesparte bei General Foods, wurde daraufhin mit der Führung des Kanadageschäfts des neuen Lebensmittelriesen betraut; ihre Verantwortlichkeit dehnte sich in der folgenden Zeit dann auf Mexiko, Puerto Rico und schliesslich den gesamten nordamerikanischen Teil von Kraft aus; ein wichtiger Meilenstein war die Übernahme des Keksherstellers Nabisco im Jahr 2000; 2004 wechselte Rosenfeld als Geschäftsführerin zu dem zum PepsiCo-Konzern gehörenden kleineren Lebensmittelproduzenten Frito-Lay; nach ihrer Rückkehr zu Kraft trat die Mutter zweier erwachsener Töchter am 26. Juni 2006 ihr Amt als Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende an; Anfang 2007 vollzog sie die seit Jahren vorbereitete Loslösung von Altria; 2009 überzeugte sie das Kraft-Board davon, dem Konkurrenten Nestlé das amerikanische Tiefkühlpizza-Geschäft zu verkaufen; mit dem Kauf des britischen Schokoladenherstellers Cadbury plc Anfang 2010 gelang es Kraft Foods unter Irene Rosenfeld, zum grössten Schokoladenhersteller der Welt aufzusteigen.
  • 1. Juni 1953: David Berkowitz (David Richard Berkowitz) in Brooklyn, New York, geboren als Richard David Falco (Eltern: Betty Broder [verheiratet mit Tony Falco] und Joseph Kleinman), US-amerikanisch-jüdischer Serienmörder, auch bekannt als „Son of Sam“ (so hat er sich selbst bei seiner Festnahme bezeichnet); er ist ein Adoptivkind des Ehepaares Nathan und Pearl Berkowitz; schon früh wurde er auffällig durch seine Neigung zu Brandstifterei und andere verschrobene Eigenarten, seine Adoptiveltern sagten ihm, sie hätten ihn adoptiert, weil seine Mutter gestorben sei, was aber nicht stimmte; als er die Wahrheit erfuhr, soll er darüber sehr wütend geworden sein; an Weihnachten 1975 griff er zwei Frauen mit einem Messer an, eine der Frauen musste mit ihren Verletzungen ins Krankenhaus, über die andere Frau weiss man nichts; am 29. Juli 1976 schoss Berkowitz auf zwei junge Mädchen in ihrem Auto, eines der Mädchen wurde getötet, die andere überlebte; zwischen Juli 1976 und August 1977 versetzte er New York in Angst und Schrecken, er erschoss fünf weitere Menschen und verletzte sieben schwer; er beschreibt, dass seine Motive und Taten im Zusammenhang stünden mit okkulten und satanischen Praktiken; am 10. August 1977 wurde Berkowitz gefasst, nachdem er seinen Ford Galaxie falsch geparkt und man anhand des Kennzeichens des Autos einige von ihm verfasste Drohbriefe seiner Person zuordnen konnte; er gab an, dass Sam Carr, einer seiner Nachbarn in New York City, der personifizierte Teufel sei (und er eben sein Sohn); David Berkowitz wurde angesichts seines Geisteszustands zu 365 Jahren Haft verurteilt; in der Haft hat er sich, nachdem er in Kontakt mit einer Bibel kam, zum Christentum bekehrt bzw. betrachtet sich als „wiedergeborenen Christen“; in New York wurde im Anschluss an die Mordserie das erste so genannte „son of sam law“ erlassen, das verhindern soll, dass Kriminelle Profit aus dem Verkauf ihrer Geschichte schlagen konnten (alle Gewinne aus Publikationen, Filmrechten etc. können vom Staat beschlagnahmt werden, um sie an die Opfer oder deren Angehörige zu verteilen), weitere US-Staaten folgten nach; im Jahre 2002 fiel dieses Gesetz im Staate Kalifornien, nachdem versucht wurde, es gegen Barry Keenan, den Entführer von Frank Sinatra Jr., zu nutzen, der die Filmrechte der Entführungsgeschichte (die Entführung fand 1963 statt) an Columbia Pictures verkaufte; der Thriller „Summer of Sam“ basiert auf den Ereignissen des Jahres 1977 (Berkowitz-Morde)
  • 2. Juni 1953: Elizabeth II. wird in London gekrönt.
  • 11. Juni 1953: Araber attackieren und erschiessen ein junges Paar in Kfar Hess.
  • 17. Juni 1953: DDR. Aufstand des 17. Juni
  • 19.6.1953: Hinrichtung von Ethel und Julius Rosenberg. Das Gerichtsverfahren gegen das US-amerikanische jüdische Ehepaar Ethel und Julius Rosenberg erregte Anfang der 1950er weltweites Aufsehen; den beiden wurde Spionage für die Sowjetunion vorgeworfen; obwohl sie die Vorwürfe bestritten und trotz heftiger nationaler und internationaler Proteste, u. a. von Papst Pius XII., Jean-Paul Sartre, Stalin und Albert Einstein, wurden beide am 5. April 1951 zum Tode verurteilt und am 19. Juni 1953 im Staatsgefängnis Sing Sing in New York auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet; die Hinrichtung von Julius Rosenberg verlief planmässig; bei Ethel Rosenberg mussten mehrere Stromstösse zum Einsatz kommen, nachdem nach Ablegen der Elektroden wider Erwarten noch Herztätigkeit festgestellt wurde (der elektrische Stuhl ist ausgelegt auf Männer mittlerer Grösse, Ethel Rosenberg war eine zierliche Frau); Julius Rosenberg wurde am 12. Mai 1918 in New York geboren, Ethel Greenglass am 28. September 1915, ebenfalls in New York; sie lernten sich 1936 in der Young Communist League kennen, bevor sie drei Jahre später heirateten; die Rosenbergs hatten zwei Söhne: Robert und Michael Rosenberg, die nach der Hinrichtung ihrer Eltern von Abel Meeropol und seiner Frau Anne adoptiert wurden; ursprünglich sollten die Söhne gezwungen werden, bei der Hinrichtung ihrer Eltern zuzuschauen, der Anwalt der Rosenbergs konnte dies noch in letzter Sekunde verhindern; Ethel und Julius Rosenberg waren die einzigen US-amerikanischen Zivilisten, die während des Kalten Krieges der Spionage bezichtigt wurden; ihr Fall bildet seitdem den Mittelpunkt einer kontroversen Diskussion über den Kommunismus in den USA; Unterstützer sehen in ihm ein herausragendes Beispiel für die Hysterie und Hexenjagd auf Kommunisten unter Senator McCarthy (andere argumentieren, die Rosenbergs seien nicht Opfer, sondern Auslöser des McCarthyism gewesen; die Enttarnung und Verhaftung von Alger Hiss, Klaus Fuchs und eben der Rosenbergs hätte zur Folge gehabt: 1. die US-Öffentlichkeit begann zu glauben, dass die sowjetische Spionage tatsächlich eine ernste Gefahr darstellte, schliesslich war es dem NKWD sogar gelungen, Informationen über die Atombombe zu beschaffen und Agenten in hohen Regierungspositionen anzuwerben; 2. die UdSSR hatte die USA noch während des Krieges - also als man verbündet war - massiv ausspioniert; nach Ausbruch des "Kalten Krieges" musste man noch mit einer Intensivierung solcher Bemühungen durch Moskau rechnen ... ); die Tatsache, dass die Rosenbergs Juden waren, spielte dabei eine Rolle; besonders die amerikanischen Juden wurden der Sympathie, wenn nicht gar derKomplizenschaft mit dem Kommunismus verdächtigt, schreibt dazu Enzo Traverso, denn: Im Kalten Krieg wurde die UdSSR zum totalitären Feind erklärt, gegen den alle Energien der "freien Welt" entfaltet werden mussten. Deshalb bestand die Gefahr, dass die Erinnerung an die Judenvernichtung und die Verbrechen der Nazis die öffentliche Meinung desorientieren; Ethel und Julius Rosenberg machten im Prozess auf Auschwitz aufmerksam; Ankläger in diesem Prozess war der New Yorker Anwalt Roy Marcus Cohn; ihm wird nachgesagt, aus eigener Geltungssucht einen unfairen Prozess gegen Ethel Rosenberg geführt zu haben; nach Aussage des Führungsoffiziers von Julius Rosenberg (Alexander Feklisow) nach Ende des Kalten Krieges und dem neueren Stand der Forschung war dieser tatsächlich an der Weitergabe, allerdings weniger bedeutender, militärischer Informationen an die Sowjetunion beteiligt; auch Ethels Bruder David Greenglass arbeitete für den sowjetischen NKWD; er belastete seine Schwester 1951 in dem Prozess schwer, um seine eigene Familie zu retten; Ethel wurde hingegen von Feklisow weitgehend entlastet und wurde vermutlich unschuldig hingerichtet; die Weitergabe wichtiger Informationen zum Bau der Atombombe an die Sowjets erfolgte tatsächlich durch Theodore Alvin Hall, einen Wissenschaftler und Doppelagenten in Los Alamos, wie dieser selbst später eingestand; der Rosenberg-Prozess wurde in zwei bedeutenden amerikanischen Romanen der siebziger Jahre und einem Epos von Howard Fast in den fünfziger Jahren thematisiert; auch Charlie Chaplin befasste sich in seinem kapitalismuskritischen Film Ein König in New York von 1957 mit dem Rosenberg-Prozess; Kuba ehrte das Ehepaar Rosenberg anlässlich des 25. Jahrestags seiner Hinrichtung mit einer 1978 herausgegebenen Briefmarke (Mi-Nr. 2362)
  • 19.6.1953: Robert Epstein in Hartford, Connecticut, geboren, amerikanisch-jüdischer Psychologe, Ausbildung an Trinity College, University of Maryland Baltimore County, Harvard University, Vielzahl von Publikationen, Herausgeber, verschiedene Professuren; vertritt u. a. die Auffassung, Liebe und Zuneigung zwischen zwei Individuen sei trainierbar, schloss selbst einen „Liebesvertrag“ mit einer Zufallsbekanntschaft, in dem sich die beiden zu Treue und zur Teilnahme an einer Paarberatung verpflichteten, tatsächlich stellten sich Gefühle ein; die Beziehung scheiterte, aber danach schloss er mit einer anderen Frau einen neuen „Vertrag“
  • 4. August 1953: Yona Metzger in Haifa geboren, er war in der Zeit von 2003 bis 2013 aschkenasischer Oberrabbiner in Israel. Metzger war Soldat in der israelischen Armee und kämpfte in mehreren Kriegen. Er verließ die Armee als Militärrabbiner im Rang eines Hauptmanns. Anschließend studierte Metzger an der Kerem Be-Yavne Hesder-Jeschiwa und lehrte gleichzeitig an einer Jeschiwa und an Schulen. Er übernahm die Stelle des Rabbiners an der Tiferet Zvi Synagoge in Tel Aviv und war später für den ganzen Norden Tel Avivs zuständig. Er veröffentlichte mehrere Bücher. Aufgrund von Korruptionsvorwürfen, die er bestreitet, suspendierte er sich im Juni 2013 selbst von seinem Amt als Oberrabbiner. Am 18. November 2013 wurde er deshalb in Untersuchungshaft genommen.
  • 2. September 1953: In der Nähe von Katamon, im Herzen Jerusalems, zündeten einige über Jordanien gekommene Araber Handgranaten und warfen sie in alle Richtungen. Auf wunderbare Weise wurde niemand verletzt.
  • 2.9.1953: John Zorn in New York geboren, enorm produktiver US-amerikanischer Komponist und Bandleader; er spielt Saxophon und Klarinette, arbeitet ausserdem als Musikproduzent, ist Inhaber des Plattenlabels "Tzadik" und hat mit vielen experimentellen Musikern, insbesondere im Bereich Neue Musik und im Jazz, zusammengearbeitet, einer der bedeutendsten experimentellen Musiker der letzten Zeit; als Kind spielte er Piano, Gitarre und Flöte; während seines Studiums am Webster College wandte er sich, beeinflusst durch Anthony Braxton und seinen dortigen Lehrer Oliver Lake, dem Saxophon zu; zu Beginn eher an Neuer Musik interessiert, beschäftigte er sich seit den 1970er Jahren mit dem Jazz (er lehnt allerdings die Bezeichnung Jazzmusiker für sich selbst rigoros ab), brach die formale Ausbildung ab und kehrte auf dem Umweg über die Westküste nach New York zurück, um sich im Umfeld der Musikszene Downtown-Manhattans auf musikalische Projekte zu konzentrieren; zu dieser Zeit verdiente er sich seinen Lebensunterhalt unter anderem mit Arbeit in einem Schallplattenladen; zu seinen frühen Einflüssen gehören neben Braxton Eugene Chadbourne und Ornette Coleman, aber auch Karlheinz Stockhausen; Zorns Musik ist charakterisiert durch die Verarbeitung zahlreicher musikalischer Stile aus verschiedensten Quellen, wie etwa Filmmusik zu Zeichentrickfilmen, Free Jazz, Hardcore oder jüdischer Folklore; er kombiniert dabei oft kurze musikalische Sequenzen in collagenartiger Form, teilweise in rasanter Abfolge; 1975 gründete er sein Theatre of Musical Optics und begann zunächst die Zusammenarbeit mit Chadbourne, Tom Cora, Wayne Horvitz, Polly Bradfield und LaDonna Smith; internationale Anerkennung erreichte er in den 1980ern; während des nächsten Jahrzehnts arbeitete er sowohl in New York als auch intensiv in Tokio; John Zorn bekennt sich explizit zu seiner jüdischen Herkunft und verarbeitet in einigen seiner Projekte traditionell jüdische Elemente; er gründete das Plattenlabel Tzadik; dabei formulierte er eine neue sogenannte „Radical Jewish Culture“ und verabschiedete ein Manifest über das radikale Judentum seiner Musik, in dem er u.a. erklärte: "Der Jude ist immer Ursprung einer doppelten Infragestellung gewesen: der Infragestellung des Selbst und der Infragestellung des ‚Anderen’. Da ihm nie die Möglichkeit gewährt wird, aufzuhören, jüdisch zu sein, ist er gezwungen, die Frage seiner Identität zu formulieren. Daher ist er von Anbeginn mit dem Diskurs des ‚Anderen’ konfrontiert, und oft hängt sein Leben davon ab“...“Mir wurde klar, dass ein Jude jemand ist, der naiv glaubt, dass er, wenn er selbstlos zu seiner Gastkultur beiträgt, akzeptiert werden wird. Aber wir sind die Aussenseiter der Welt. Das ist es, was mich am Stamm anzog – die Kultur des Aussenseitertums“; wichtige von Zorn geleitete Bands sind Naked City (mit Bill Frisell, Wayne Horvitz, Fred Frith, Joey Baron und Yamatsuka Eye), Painkiller (mit Bill Laswell und Mick Harris) sowie Masada (mit Dave Douglas, Greg Cohen und Joey Baron), eine Formation, die Avantgarde Jazz- und Klezmer-Elemente verschmilzt; sehr bemerkenswert sind seine von ihm so genannten „Game Pieces“, die nicht auf einer notierten Partitur beruhen, sondern nach von ihm bestimmten „Regeln“ gespielt werden; herausragendes Beispiel ist Cobra, eine Komposition, bei der ein in Instrumentierung und Anzahl der Musiker variables Ensemble durch vom „Dirigenten“ hochgehaltene Karten „Anweisungen“ erhält, die von den Musikern spontan interpretiert und umgesetzt werden; John Zorn komponierte viele Film-Soundtracks und arbeitete für Orchester und Ensembles wie z. B. das Kronos Quartet und präsentierte Hommagen an so unterschiedliche Musiker wie Ornette Coleman, Hank Mobley, Lee Morgan, Sonny Clark, Ennio Morricone oder Burt Bacharach; auf seinen Labels Tzadik und Avant hat er eine grosse Fülle von Alben eingespielt und produziert; - Auswahl wichtiger Alben: Locus Solus (Tzadik), mit Wayne Horvitz, Arto Lindsay, 1983; The Big Gundown (Tzadik), mit dem Kronos Quartet, Tim Berne, Bill Frisell, Big John Patton, Toots Thielemans, Vernon Reid, Shelley Hirsch, 1985; Spillane (Nonesuch), mit Bill Frisell, Albert Collins, Ronald Shannon Jackson, Melvin Gibbs und dem Kronos Quartet, 1987; Spy Vs. Spy (Elektra/Musician), mit Tim Berne, Mark Dresser, Joey Baron, 1988; Kristallnacht (Tzadik), mit Mark Feldman, Marc Ribot, Anthony Coleman, Mark Dresser, 1992; Live at the Knitting Factory (Knitting Factory Works), mit Doug Wieselman, Myra Melford, Marc Ribot, 1992; Masada - Alef (DIW), mit Dave Douglas, Greg Cohen, Joey Baron, 1994; Bar Kokhba (Tzadik), mit D. Douglas, Chris Speed, John Medeski, Anthony Colman, Mark Feldman, Greg Cohen, Mark Dresser, 1996; Live in Jerusalem (Tzadik), mit Dave Douglas, Greg Cohen, Joey Baron, 1997; Downtown Lullaby (Depth of Field), mit Elliott Sharp, Wayne Horvitz, Bobby Previte, 1998; Susie Ibarra - Wadada Leo Smith - John Zorn: 50th Birthday Celebration Volume Eight, 2004; John Zorn Solo: 50th Birthday Celebration Volume Nine: The Classic Guide to Strategy Volume Three, 2004
  • 12. September 1953: Nan Goldin in Washington D. C. geboren, US-amerikanisch-jüdische Fotografin; ihre bekannteste Arbeit mit dem Titel "The Ballad of Sexual Dependency", eine Art Diashow, die mit Musik unterlegt ist, wird auch heute noch ausgestellt; Themen ihrer Fotografien sind Sex, Drogen und Gewalt, damit verbunden auch der Tod; dabei gewährt die Fotografin einen sehr persönlichen Einblick in ihr Leben; ihre Bilder sind geprägt von einer schonungslosen Direktheit, die auch vor intimsten Momenten nicht zurückschreckt; im September 2007 machte sie indirekt Schlagzeilen, weil Elton John, der eines ihrer Bilder erwarb, deshalb im Zusammenhang mit einer von ihm veranstalteten Ausstellung, auf der das betreffende Bild ("Klara and Edda belly-dancing") gezeigt werden sollte (das Bild wurde vor Ausstellungseröffnung polizeilich beschlagnahmt), in die Nähe eines Pädophilen gerückt wurde, der sich an Kinderpornographie erfreue
  • 13. September 1953: Nikita Chruschtschow wird Erster Sekretär der KPdSU
  • 14./15. Oktober 1953: Qibya-Massaker
  • 13.12.1953: Ben Bernanke (Ben Shalom Bernanke) geb. in Augusta, Georgia, US-amerikanisch-jüdischer Ökonom, seit dem 1.2.2006 als Nachfolger des legendären Alan Greenspan Chairman des Federal Reserve Board und damit Notenbankchef der USA; Highschool-Abschluss 1971 in Dillon, South Carolina, danach Studium (bis 1975) in Harvard, dann Promotion (1979) am Massachusetts Institute of Technology (Ph. D.); anschliessend Professor an den Universitäten Stanford und Princeton; 2002 unter Greenspan Gouverneur im Federal Reserve Board
  • 17.12.1953: Alexander Beljawski (Олександр Белявський) in Lemberg geboren, ukrainisch-slowenischer Schachmeister. Er war in den 1980er Jahren einer der besten Spieler der Welt. Im Jahre 1973 wurde Beliavsky in Stockton-on-Tees Juniorenweltmeister U20. 1975 verlieh ihm die FIDE den Großmeistertitel. Er gewann vier Mal die UdSSR-Meisterschaft, die als die stärkste Landesmeisterschaft der Welt galt. 1981 und 1986 gewann er das sehr starke Turnier in Tilburg. Einen seiner größten Erfolge feierte er 1993 in Belgrad, als er das sehr stark besetzte Turnier vor dem späteren Weltmeister Wladimir Kramnik gewinnen konnte. 1983 schied Beliavsky im Viertelfinale der Kandidatenkämpfe gegen den späteren Weltmeister Garri Kasparow mit 3:6 aus. Bei der FIDE-Weltmeisterschaft in Tripolis 2004 gelangte Beliavsky bis ins Achtelfinale, wo er Alexander Grischtschuk unterlag. Nach dem Zerfall der Sowjetunion nahm Beliavsky, der 1992 noch für die Ukraine bei der Schacholympiade gespielt hatte, 1996 seinen neuen Wohnsitz in Slowenien und vertritt seitdem sein neues Heimatland am ersten Brett auf den Schacholympiaden. Beliavsky arbeitet auch als Schachtrainer. 1993 war er einer der Sekundanten von Garri Kasparow bei dessen Wettkampf gegen Nigel Short, 2005 betreute er Alexander Morosewitsch bei der FIDE-Weltmeisterschaft. Er trainierte auch den deutschen Großmeister Arkadij Naiditsch. 2004 erhielt er den Titel FIDE Senior Trainer. Er schrieb mehrere Schachbücher, dabei arbeitet er meist mit Adrian Mihalčišin zusammen.
  • 1953-2004: Avraham Chasson, israelischer (Kriminal-) Schriftsteller

Bücher

  • Claus Westermann, Das Loben Gottes in den Psalmen, 1953
  • M. Hadas, The Third and Fourth Book of Maccabees, New York 1953
  • A. Weiss, The Literary Activities of the Saboraim, Jerusalem 1953 (hebräisch)
  • B. Netanyahu, Don Isaac Abravanel. Statesman and Philosopher, 1953
  • Karl Elliger, Studien zum Habakuk-Kommentar vom Toten Meer, Tübingen 1953
  • Y. Toforovsky (Hrsg.), Meschal ha-Qadmoni, Tel Aviv 1953
  • Morris N. Kertzer, What Is a Jew?, 1953
  • Chaim Lieberman, The Christianity of Sholem Ash, New York 1953
  • B. Benshalom, Hebrew Literature between the two World Wars, Jerusalem 1953
  • Hugo Sinzheimer, Jüdische Klassiker der deutschen Rechtswissenschaft, 1953
  • Hugo Hantsch, Die Nationalitätenfrage im alten Österreich, Wien 1953
  • Walter A. Berendsohn, Aufbauarbeit in Israel. Erlebnisse, Studien, Betrachtungen, Berlin 1953
  • Charles und Graziella Lehrman, La Communauté juive du Luxembourg dans le passé et dans le présent, Esch-sur-Alzette 1953
  • Gerald Reitlinger, The final Solution: The attempt to exterminate the Jews of Europe 1939-1945, Vallentine, Mitchell, London 1953
  • C. Zhitlowsky, Mayne Ani Mamins, New York 1953
  • K. Marmor, Yankev Gordin, New York 1953 (jiddisch)
  • Albrecht Alt, Kleine Schriften zur Geschichte des Volkes Israel, 1953 ff. (drei Bände)
  • M. Margulies, Midrash Wayyikra Rabbah. A Critical Edition based on Manuscripts and Geniza Fragments with Variants and Notes, 5 Bde., Jerusalem 1953-1960
  • Kol Sippuraw schel S. J. Agnon, 8. Bände, Jerusalem 1953-1962

Zeitungen und Zeitschriften

1953 in Wikipedia


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