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Alfred Freiherr von Oppenheim

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Alfred Paul Ernst Freiherr von Oppenheim (geb. 5. Mai 1934 in Köln; gest. 5. Januar 2005 ebenda) war ein deutscher Privatbankier.

Oppenheim, ein Nachfahre von Salomon Oppenheim, der 1789 ein Kreditinstitut in Bonn gründete und es 1798 nach Köln verlegte, studierte bis 1960 in Amherst und Harvard. 1964 wurde er persönlich haftender Gesellschafter der Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA, 1978 übernahm er die Führung des Gesellschaftergremiums. Seit 1993 war er Vorsitzender des Aktionärsausschusses und des Aufsichtsrats der Bank. Seine Wahlsprüche waren: „Wir sind diskret, geheimer noch als geheim“ und „Für wenige tun wir alles.“[1]

Oppenheim war auch Vizepräsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), ab 1987 Präsident der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer in Paris und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik in Berlin. Er gründete die Alfred-Freiherr-von-Oppenheim-Stiftung zur Förderung der Wissenschaft. Er mischte sich wiederholt in die Politik ein. 1980 übergab er dem Oppositionsführer im Bundestag, Helmut Kohl (CDU) geheim und in bar 1,3 Millionen DM für den Wahlkampf; diese illegale Spende wurde erst später bekannt, denn der Geheimdienst der DDR hatte das Autotelefon des CDU-Schatzmeisters abgehört.[2]. Alfred von Oppenheim polemisierte 1998 mit großem Aufsehen gegen die Kölner Stadtverwaltung, weil sie die Wehrmachts-Ausstellung („Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 – 1944“) in der Stadt genehmigt hatte: Durch „angebliche Tatsachen“ und durch ein pazifistisches Beiprogramm werde auch die Bundeswehr diskreditiert.[3]. Als Präsident der Kölner Industrie- und Handelskammer (IHK) forderte er mehr befristete Arbeitsverträge, weniger Mitbestimmung der Betriebsräte, schnellere Kündigungen sowie Einsparungen bei Rentnern und Arbeitslosen. [4].

1997 ließ Alfred von Oppenheim einen Lehrstuhl für die Erforschung des Antisemitismus, Rassismus und des Holocaust an der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem einrichten.

Am 14. Oktober 2004 wurde ihm der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Er war Ehrensenator der Universität zu Köln, Träger des Verdienstkreuzes erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und Träger des Kommandeurskreuzes der Ehrenlegion der französischen Republik.

Seit 1962 war er mit seiner Frau Jeane verheiratet. Er hatte drei Kinder. Bei seiner letzten Erwähnung in der Liste der reichsten Deutschen stand er mit drei Milliarden Euro Privatvermögen auf Platz 25.[5]. Er war 1984 aus der evangelischen Kirche ausgetreten, weil sie sich in der damaligen Friedensbewegung gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen beteiligte. Die Familie mietete deshalb zu seinem Tod für die Trauerfeier den Kölner katholischen Dom.[6].

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Werner Rügemer: Der Bankier. Ungebetener Nachruf auf Alfred von Oppenheim. 3. Geschwärzte Auflage 2006, S. 18
  2. Rügemer, S. 32 f.
  3. Rügemer, S. 34 f.
  4. markt + wirtschaft 2/2000, S. 7; 5/2001, S. 12 (Zeitschrift der IHK Köln)
  5. manager magazin Oktober 2004, S. 13
  6. Rügemer, S. 43
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Alfred Freiherr von Oppenheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.