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Aurel Stein

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Aurel Stein (1909)

Sir Marc Aurel Stein (ungarisch Stein Márk Aurél; geb. 26. November 1862 in Pest, Kaisertum Österreich; gest. 26. Oktober 1943 in Kabul) war ein Entdecker und Archäologe.

Leben

Stein entstammte einer jüdischen Familie, wurde aber gemeinsam mit seinem Bruder Ernst Eduard evangelisch getauft.

Er studierte in Wien und Tübingen orientalische Sprachen und Archäologie und promovierte in Altpersisch und Indologie. 1884 ging er nach Großbritannien, wo er in Oxford und für das Britische Museum arbeitete. 1888 erhielt er die Stelle als Leiter des Oriental College in Lahore. 1904 erhielt er eine Stelle beim Archaeological Survey of India unter dessen Direktor John Marshall.

Seit 1899 stand er im Dienst der indischen Regierung und leitete in den Jahren 1900, 1906–1908, 1913–1916 und 1930 vier Expeditionen nach Innerasien, die vor allem zur Erforschung der Kulturen an der Seidenstraße dienten und bei denen er den Begriff Serindien prägte. In den 1920er Jahren kam es zum Ende der imperialen Archäologie, die Funde seiner letzten Expedition wurden 1930 konfisziert, und mit Huang Wenbi begann eine neue Ära.

1912 wurde Stein als Knight Commander des Order of the Indian Empire in den persönlichen Adelsstand erhoben.[1] 1930 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Er starb am 26. Oktober 1943 und wurde auf dem Britischen Friedhof in Kabul begraben.[2]

Expeditionen

Stein unternahm vier Expeditionen nach Zentralasien (1900–1901, 1906–1908, 1913–1916 und 1930).[3]

Stein wurde von Sven Hedins 1899 erschienenem Werk Durch Asiens Wüsten beeinflusst. Auf der ersten Expedition war seine wichtigste Entdeckung die der Oase von Dandan Oilik in der Taklamakan-Wüste, wo er zahlreiche Überreste finden konnte, unter anderem auch einige der Tarim-Mumien. Auf seiner dritten Expedition legte er Karakhoto frei.

Während der zweiten Expedition entdeckte er in den Mogao-Grotten bei Dunhuang eine im Jahr 868 in China im Holztafeldruck hergestellte Ausgabe des Diamant-Sutra[4]. Die Entdeckung des ältesten mit Sicherheit zu datierenden Buchdruckerzeugnisses der Menschheitsgeschichte gilt als Hauptleistung Steins.

Die Sammlung Steins der British Library enthält chinesische, tibetische und tangutische Manuskripte, hölzerne Tafeln in Prakrit und Dokumente in Sakisch, Uigurisch, Sogdisch und östlichen Turksprachen. Sie entstammen seinen letzten Expeditionen der 1920er und 1930er Jahre. Stein gelang es, Manuskripte der Tocharischen Sprachen zu sammeln. Er vermerkte zahlreiche archäologische Fundstätten, vor allem im Iran und in Belutschistan.

Schriften

  • 1887. Zoroastriam Deities on Indo-Scythian Coins. London.
  • 1898. Detailed Report on an Archaeological Tour with the Buner Field Force, Lahore, Punjab Government Press.
  • 1900. [[International Alphabet of Sanskrit Transliteration|Kalhaṇa's Rājataraṅgiṇī]] – A Chronicle of the Kings of Kaśmīr, 2 vols. London, A. Constable & Co. Ltd. Reprint, Delhi, Motilal Banarsidass, 1979.
  • 1904 Sand-Buried Ruins of Khotan, London, Hurst and Blackett, Ltd. Reprint Asian Educational Services, New Delhi, Madras, 2000
  • 1905. Report of Archaeological Survey Work in the North-West Frontier Province and Baluchistan, Peshawar, Government Press, N.W. Frontier Province.
  • 1907. Ancient Khotan: Detailed report of archaeological explorations in Chinese Turkestan, 2 vols. Clarendon Press. Oxford.[5]
  • 1912. Ruins of Desert Cathay: Personal Narrative of Explorations in Central Asia and Westernmost China, 2 vols. London, Macmillan & Co. Reprint: Delhi. Low Price Publications. 1990.
  • 1921a. Serindia: Detailed report of explorations in Central Asia and westernmost China, 5 vols. London & Oxford, Clarendon Press. Reprint: Delhi. Motilal Banarsidass. 1980.[5]
  • The Thousand Buddhas : ancient Buddhist paintings from the cave-temples of Tung-huang on the western frontier of China.[5]
  • 1921b “A Chinese expedition across the Pamirs and Hindukush, A.D. 747.” Indian Antiquary 1923.[6]
  • 1928. Innermost Asia: Detailed Report of Explorations in Central Asia, Kan-su and Eastern Iran, 5 vols. Oxford, Clarendon Press. Reprint: New Delhi. Cosmo Publications. 1981.[5]
  • 1929. On Alexander’s Track to the Indus: Personal Narrative of Explorations on the North-West Frontier of India. London, Macmillan & Co. Reprint: New York, Benjamin Blom, 1972.
  • 1932 On Ancient Central Asian Tracks: Brief Narrative of Three Expeditions in Innermost Asia and Northwestern China. Reprinted with Introduction by Jeannette Mirsky. Book Faith India, Delhi. 1999.
  • 1940 Old Routes of Western Iran: Narrative of an Archaeological Journey Carried out and Recorded, MacMillan and co., limited. St. Martin’s Street, London.
  • 1944. "Archaeological Notes from the Hindukush Region". J.R.A.S., pp. 1–24 + fold-out.
  • Bücher von und über Aurel Stein im Internet Archive – Online

Literatur

  • Susan Whitfield: Aurel Stein und die Archäologie an der östlichen Seidenstraße. In: Charlotte Trümpler (Hrsg.): Das Große Spiel. Archäologie und Politik zur Zeit des Kolonialismus (1860–1940). Begleitbuch zur Ausstellung im Ruhr Museum Essen, DuMont Buchverlag, Köln 2008, ISBN 978-3-8321-9063-7, S. 166–177
  • Susan Whitfield: Aurel Stein on the Silk Road, London 2004 ISBN 0-7141-2416-8
  • Jeannette Mirsky: Sir Aurel Stein: Archaeological Explorer, Chicago 1998 ISBN 0-226-53177-5
  • Tim Healey, Andreas Held (Übers.): Entdecker und Abenteurer. Reihe: Unser 20. Jahrhundert. Verlag Reader’s Digest - Das Beste, Stuttgart 1999 ISBN 3870708301 (mit zahlr. Abb. - Aus dem Englischen)

Weblinks

 Commons: Aurel Stein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Aurel Stein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.