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Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Tempelhof-Schöneberg | ||||||||||||||||||||
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Koordinaten | 52° 28′ 0″ N, 13° 23′ 0″ O52.46666666666713.383333333333Koordinaten: 52° 28′ 0″ N, 13° 23′ 0″ O | |||||||||||||||||||
Fläche | 53,1 km² | |||||||||||||||||||
Einwohner | 335.767 (31. Dez. 2014) | |||||||||||||||||||
Bevölkerungsdichte | 6324 Einwohner/km² | |||||||||||||||||||
Ausländeranteil | 19,1[1] % (31. Dez. 2016) | |||||||||||||||||||
Arbeitslosenquote | 7,2[2] % (30. Nov. 2019) | |||||||||||||||||||
Postleitzahl | 10777, 10779, 10781, 10783, 10787, 10789, 10823, 10825, 10827, 10829, 12099, 12101, 12103, 12105, 12107, 12109, 12157, 12159, 12161, 12169, 12249, 12277, 12279, 12305, 12307, 12309, 14197 | |||||||||||||||||||
Adresse der Verwaltung |
Rathaus Schöneberg John-F.-Kennedy-Platz 10825 Berlin | |||||||||||||||||||
Website | berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg | |||||||||||||||||||
Durchschnittsalter | 43,9 Jahre[1] (31. Dez. 2016) | |||||||||||||||||||
Gliederung | ||||||||||||||||||||
Bezirksschlüssel | 07 | |||||||||||||||||||
Gliederung des Bezirks | ||||||||||||||||||||
Politik | ||||||||||||||||||||
Bezirksbürgermeisterin | Angelika Schöttler (SPD) | |||||||||||||||||||
Stellvertretender Bezirksbürgermeister | Jörn Oltmann (Grüne) | |||||||||||||||||||
Sitzverteilung (Bezirksverordnetenversammlung) | ||||||||||||||||||||
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Tempelhof-Schöneberg ist der siebte Verwaltungsbezirk von Berlin und hatte 335.767 Einwohner am 31. Dezember 2014.[3]
Im Jahr 2001 ist der Bezirk im Rahmen der Verwaltungsreform durch Fusion der bisherigen Bezirke Tempelhof und Schöneberg entstanden. Verwaltungszentrale ist das Rathaus Schöneberg.
Das Mercedes-Benz-Werk im Süden des Bezirks zählt zu den größten privaten Arbeitgebern der Stadt Berlin. Am Bahnhof Südkreuz hat sich mit dem EUREF-Quartier ein Zentrum für die Energiewirtschaft etabliert.
Bekannt ist der Berliner Bezirk für die Tempelhofer Freiheit (ehemaliger Flughafen Tempelhof) als Naherholungsgebiet und für den Ortsteil Schöneberg mit seiner homosexuellen Szene im sogenannten Regenbogenkiez.
Geografie
Der Bezirk erstreckt sich von der südlichen Innenstadt Berlins weiter zur Südgrenze des Landes. Der Bezirk ist sehr unterschiedlich besiedelt. In Schöneberg, dem bevölkerungsreichsten Ortsteil Tempelhof-Schönebergs, lebt mehr als ein Drittel der Bevölkerung des Bezirks. Friedenau ist der kleinste Ortsteil des Bezirks (und einer der kleinsten in Berlin), aber dafür der am dichtesten besiedelte Ortsteil Berlins.
Im Jahr 2014 wurde ein Tausch von Flächen mit dem angrenzenden Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg beschlossen.[4]
Stadtgebiet
Die Flächennutzung im Bezirk im Jahr 2008:[5]
- Tempelhof-Schöneberg insgesamt 5310 ha
- Gebäude- und Freifläche: 3076 ha (1719 ha Wohnfläche, 538 ha Gewerbe- und Industriefläche)
- Betriebsfläche: 27 ha
- Erholungsfläche: 584 ha (58 ha Sportplätze und Freibäder, 527 ha Grünanlagen und Camping)
- Verkehrsfläche: 1354 ha (862 ha Straßen, Plätze und Wege, 491 ha Bahn- und Flugplatzgelände)
- Landwirtschaftsfläche: 60 ha
- Waldfläche: 48 ha
- Wasserfläche: 42 ha
- Flächen anderer Nutzung: 118 ha (117 ha Friedhöfe)
- Freizeitflächen: 172 Kinderspielplätze (406.145 m²), 7 Hallen-, Frei- und Sommerbäder (8.493 m²), 115 Sportanlagen (343.864 m²), 1 Trabrennbahn (261.673 m²)
Ortsteile
Ortsteil und Ortslagen | Fläche (km²) | Einwohner[6] 31. Dezember 2014 |
Einwohner pro km² |
Lage |
---|---|---|---|---|
0701 Schöneberg | 10,60 | 117.524 | 11.087 | |
0702 Friedenau | 1,65 | 27.385 | 16.597 | |
0703 Tempelhof | 12,20 | 59.220 | 4.854 | |
0704 Mariendorf | 9,38 | 50.818 | 5.418 | |
0705 Marienfelde | 9,15 | 31.099 | 3.399 | |
0706 Lichtenrade | 10,10 | 49.721 | 4.923 |
Stadtquartiere und Plätze
- (Auswahl)
- Bayerisches Viertel
- Ceciliengärten, denkmalgeschützte Siedlung
- Rote Insel
- Siedlung Lindenhof
- Alboinplatz
- Bayerischer Platz
- Breslauer Platz
- Friedrich-Wilhelm-Platz
- Grazer Platz
- Innsbrucker Platz
- Kaisereiche
- Kaiser-Wilhelm-Platz
- Leuthener Platz
- Nollendorfplatz
- Perelsplatz
- Platz der Luftbrücke
- Viktoria-Luise-Platz
- Wartburgplatz
- Winterfeldtplatz
- Wittenbergplatz
Parkanlagen
Parks
|
Friedhöfe
|
Geschichte
1920–2000
Mit der Bildung von Groß-Berlin am 1. Oktober 1920 verlor Schöneberg seine Selbstständigkeit und bildete von da an gemeinsam mit Friedenau den 11. Berliner Verwaltungsbezirk Schöneberg. Der Bezirk Tempelhof wurde im gleichen Jahr aus den bis dahin zum Landkreis Teltow gehörenden Gemeinden Tempelhof, Mariendorf (ohne Südende), Marienfelde und Lichtenrade als 13. Verwaltungsbezirk gebildet.
Das Gebäude des Berliner Kammergerichts war in der Zeit des Nationalsozialismus Sitz des Volksgerichtshofs. Während der deutschen Teilung war es der Sitz des Alliierten Kontrollrats.
Datei:Jfk berlin address high.ogg
Der Bezirk Schöneberg gehörte von 1945 bis 1990 zum Amerikanischen Sektor von Berlin (West-Berlin). Im Rathaus Schöneberg hatten während der Teilung Berlins das Berliner Abgeordnetenhaus (bis 1993) und der Senat von West-Berlin ihren Sitz.
Das Rathaus und die darauf zulaufenden Straßen waren der Ort vieler Kundgebungen und des Staatsbesuches des US-Präsidenten John F. Kennedy. Dort hielt er 1963 seine Rede mit dem berühmten Zitat „Ich bin ein Berliner“.
Seit 2001
Am 11. Juli 2000 haben die Bezirksämter Schöneberg und Tempelhof in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen, dass der aus den bisherigen Bezirken Schöneberg und Tempelhof zum 1. Januar 2001 gebildete Bezirk den Namen Tempelhof-Schöneberg tragen soll: „Die Bezirksämter halten es für zweckmäßig, dem kraft Gesetzes zum 1. Januar 2001 gebildeten Bezirk unter Voranstellung des Namens des einwohner- und flächenmäßig größeren Bezirks den Doppelnamen ‚Tempelhof-Schöneberg‘ zu geben.“
Bevölkerung
Per 31. Dezember 2014 zählte der Bezirk Tempelhof-Schöneberg 335.767 Einwohner auf einer Fläche von 53,1 Quadratkilometern.[7] Somit lag am Stichtag die Bevölkerungsdichte bei 6.324 Einwohnern pro Quadratkilometer und lag damit über dem berlinweiten Durchschnitt.
2016 lag der Ausländeranteil bei 19,1 %, während insgesamt der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund bei 35,0 % lag.[1] Die Arbeitslosenquote im Bezirk betrug im November 2019 auf 7,2 %.[2] Im Jahr 2016 betrug das Durchschnittsalter der Bevölkerung 43,9 Jahre.[1]
Im Jahr 2018 lag das mittlere monatliche Haushaltsnettoeinkommen der Einwohnerschaft im Bezirk durchschnittlich bei 2025 Euro.[8] Das Einkommen entsprach damit genau dem berlinweiten Durchschnitt und lag etwa um 5 Prozent niedriger als das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen in Deutschland.
Gesundheit
In Tempelhof-Schöneberg liegt die geburtenstärkste Klinik Deutschlands.[9] 2019 kamen im St. Joseph Krankenhaus 4330 Kinder zur Welt.[10]
Wirtschaft
Unternehmen
Die Burmester Audiosysteme GmbH wurde in Schöneberg gegründet und ist als Hersteller von Premium-Audiokomponenten bekannt.
Das 1902 gegründete Mercedes-Benz-Werk Berlin in Marienfelde ist einer der größten industriellen Arbeitgeber in Berlin. Rund 2500 Mitarbeiter sind dort angestellt. Das Werk gehört zur Daimler AG.
In Tempelhof produziert die Backwarenfirma Bahlsen aus Hannover in der Oberlandstraße. Darüber hinaus wird am Standort ein Fabrikverkauf angeboten.
Ebenfalls in der Oberlandstraße produziert Procter & Gamble Klingen und anderen Rasierbedarf unter dem Markennamen Gillette.
Handel
Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) am Schöneberger Wittenbergplatz ist ein Warenhaus mit einem gehobenen Sortiment und Luxuswaren. Es zählt zu den bekanntesten Warenhäusern Europas[11] und ist mit rund 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche das größte Warenhaus Deutschlands.
Die angrenzende Tauentzienstraße, im Berliner Volksmund kurz der Tauentzien, bildet die Verlängerung des Kurfürstendamms und zählt zu einer der teuersten Lagen Deutschlands. Die Tauentzienstraße ist eine der meist frequentierten Einkaufsstraßen der Stadt.
In Tempelhof existiert darüber hinaus am Tempelhofer Damm zwischen Alt-Tempelhof und Ordensmeisterstraße ein Einkaufs- und Geschäftszentrum. Am Tempelhofer Hafen wurde 2009 das gleichnamige Einkaufszentrum eröffnet.
Energiewirtschaft
Das Europäische Energieforum (EUREF) liegt im Ortsteil Schöneberg. Der Campus um den Gasometer Schöneberg ist ein Standort für Unternehmen aus den Bereichen Energie, Nachhaltigkeit und Mobilität. U.a. befindet sich hier die Firmenzentrale der GASAG.[12]
Medienwirtschaft
Im Bereich der Medienwirtschaft ist der Sitz des Deutschlandradios in Schöneberg bedeutend. Sony Music Entertainment betreibt ab dem Jahr 2020 seine Deutschlandzentrale im Bezirk.
Springer Nature, eine der umsatzstärksten Buchverlagsgruppen der Welt, hat seine Geschäftsstelle in der Nähe des Bahnhofs Südkreuz eingerichtet.[13]
Handwerk
Im Jahr 2012 waren von den 30.862 in Berlin ansässigen Handwerksbetrieben insgesamt 2.859 in Tempelhof-Schöneberg gemeldet.[14]
Verkehr
Individualverkehr
Die Autobahnen A 100 und A 103 sowie die Bundesstraßen B 1, B 96, und B 101 führen durch den Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Die geplante Radschnellverbindung Teltowkanal-Route soll ebenfalls durch Tempelhof-Schöneberg verlaufen.
Der Bezirk wurde 2015 für die Einrichtung der deutschlandweit ersten sogenannten Begegnungszone im Bereich der Maaßenstraße bekannt. Das Projekt gilt jedoch als gescheitert.[15]
Öffentlicher Personenverkehr
Die S-Bahn-Linien S1, S2, S25, S41, S42, S45 und S46 sowie die U-Bahn-Linien U1, U2, U3, U4, U6, U7 und U9 führen durch den Bezirk.
Der Bahnhof Südkreuz in Schöneberg verfügt über eine direkte Anbindung an den Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn. Der Bahnhof wird unter anderem von der ICE-Linie Hamburg – Berlin – Leipzig – München bedient.
Politik
Für den Bezirk sind die Amtsgerichte Schöneberg und Tempelhof-Kreuzberg sowie die Finanzämter Schöneberg und Tempelhof zuständig.
Bezirksverordnetenversammlung
Die Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Tempelhof-Schöneberg am 18. September 2016 ergab folgende Sitzverteilung: SPD 15, Grüne 13, CDU 12, Linke 5, FDP 4 und AfD 6 Sitze.[19]
Bezirksamt
Bezirksstadtrat[20] | Partei | Abteilung |
---|---|---|
Angelika Schöttler, Bezirksbürgermeisterin | SPD | Finanzen, Personal und Wirtschaftsförderung |
Jörn Oltmann, stellv. Bezirksbürgermeister |
Grüne | Stadtentwicklung und Bauen |
Christiane Heiß | Grüne | Bürgerdienste, Ordnungsamt, Straßen- und Grünflächenamt |
Matthias Steuckardt | CDU | Bildung, Kultur und Soziales |
Oliver Schworck | SPD | Jugend, Umwelt, Gesundheit, Schule und Sport |
Bezirksbürgermeister
Amtszeit | Name | Partei |
---|---|---|
1. Januar 2001[21] – 19. Dezember 2001 | Dieter Hapel | CDU |
19. Dezember 2001 – 23. November 2011 | Ekkehard Band | SPD |
seit 23. November 2011 | Angelika Schöttler | SPD |
Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist auf Landesebene im Rat der Bürgermeister und in der AG Ressourcensteuerung vertreten.[22][23]
Bundestagswahlen
Bei Bundestagswahlen bildet der Bezirk den Wahlkreis 81 Berlin-Tempelhof – Schöneberg.[24]
Aktueller Wahlkreisabgeordneter ist Jan-Marco Luczak (CDU), der das Direktmandat bei der Bundestagswahl 2009 (32,5 %),[25][26] bei der Bundestagswahl 2013 (35,0 %),[27][26] sowie der Bundestagswahl 2017 (28,9 %)[28] gewann.
Wappen
Das heutige Wappen wurde am 25. März 2003 durch den Senat von Berlin verliehen.
Wappenbeschreibung: In dem durch einen grünen Stab silbern-golden gespaltenen Schild über einem grünen Bogenschildfuß mit Mittelkuppe vorn ein schwebendes rotes Kreuz mit verbreiterten Enden, hinten ein schreitender roter Hirsch. Auf dem Schild ruht eine rote dreitürmige Mauerkrone, deren mittlerer Turm mit dem Berliner Wappenschild belegt ist.[29]
Wappenbegründung: Das Wappen des Bezirks Tempelhof-Schöneberg vereinigt die Wappen der ehemaligen Bezirke Tempelhof und Schöneberg in einem gespaltenen Schild. Dabei verweist das vordere Feld mit dem Templerkreuz auf die Gründer des Ortes Tempelhof. Der rote Hirsch im hinteren Feld ist dem Wappen Schönebergs entlehnt, der ehemals in doppelter zugewendeter Form auf einem grünen Dreiberg sprang – Die Mauerkrone das verbindende Element aller Berliner Bezirke.
Städtepartnerschaften
Der Bezirk unterhält folgende Städtepartnerschaften:[30]
International |
National
|
Polizei
Die Direktion 4 der Berliner Landespolizei ist für die Bezirke Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf zuständig. Am Bahnhof Südkreuz übernimmt die Bundespolizei Aufgaben des Grenzschutzes.
Bildung
Schulen
- (Auswahl)
Hochschulen
Architektur
Sakralbauten
- Kirche Zum Guten Hirten in Friedenau
- Dorfkirche Schöneberg
- St. Matthias-Kirche am Winterfeldtplatz in Schöneberg
- St.-Elisabeth-Kirche in Schöneberg
- Apostel-Paulus-Kirche in Schöneberg
- Zwölf-Apostel-Kirche an der Kurfürstenstraße
- Königin-Luise-Gedächtniskirche auf der „Roten Insel“
- Neuapostolische Kirche in Schöneberg
- Dorfkirche Tempelhof
- Kirche auf dem Tempelhofer Feld
- Herz-Jesu-Kirche in Tempelhof
- St. Judas-Thaddäus in Tempelhof
- Kirche Maria Frieden in Mariendorf
- Martin-Luther-Gedächtniskirche in Mariendorf
- Dorfkirche Mariendorf
- Klosterkirche Vom Guten Hirten in Marienfelde
- Dorfkirche Marienfelde (älteste Dorfkirche Berlins)
- Dorfkirche Lichtenrade (evangelisch)
- Dietrich-Bonhoeffer-Kirche (evangelisch)
- Salvator-Kirche (katholisch)
Kultur
Die Columbiahalle in Tempelhof ist ein Veranstaltungsort für Pop- und Rockkonzerte. Die Halle bietet biet zu 3500 Besuchern Platz.[31]
Das Metropol am Nollendorfplatz, früher auch als Neues Schauspielhaus bekannt, ist ein vielseitig nutzbarer Veranstaltungsraum. Hier finden Konzerte und unterschiedliche Ereignisse wie privat organisierte Galas oder auch Abiturfeiern statt.[32]
Der Bezirk betreibt die nach Leo Kestenberg benannte Leo-Kestenberg-Musikschule[33] mit dem Sinfonieorchester Tempelhof (SOT).[34]
Im Bezirk befindet sich auch das Kulturzentrum ufaFabrik und das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Urban Nation; ein Ausstellungshaus für urbane Gegenwartskunst.
Märkte und Feste
Der Wochenmarkt am Winterfeldplatz findet jeden Samstag statt. Das Kürbisfest wird einmal jährlich in der Schöneberger Akazienstraße gefeiert.[35]
Im Monat Dezember, zur Weihnachtszeit, finden alljährlich zahlreiche Gospel-Konzerte in der Apostel-Paulus-Kirche statt. Seit den 1990ern Jahren hat sich die Kirche zu einem Zentrum für Kirchen- und Gospelmusik entwickelt.[36]
Szeneleben
Im Nollendorfkiez um die Fuggerstraße, die Motzstraße und den Nollendorfplatz befinden sich zahlreiche Kneipen, Bars und Läden, die sich überwiegend an ein homosexuelles Publikum richten. Jährlich an einem Wochenende im Juni oder Juli findet in diesem Teil Berlins das Lesbisch-Schwule Stadtfest statt, das mit einer Mischung aus Informationsständen gleichgeschlechtlicher Gruppen, Showbühnen sowie Imbiss- und Verkaufsbuden hunderttausende Besucher aus aller Welt anzieht.[37]
Der Kiez galt bereits in den Goldenen Zwanzigern als Gegend, die über eine dichte Infrastruktur und kulturelles Angebot für homo- und transsexuelle Menschen verfügt.[38] Das Viertel ist geprägt von teilweise komplett erhaltenen Straßenzügen der Gründerzeit und kaiserzeitlichen Schmuckplätzen, wie dem Winterfeldplatz oder dem Viktoria-Luise-Platz.
Persönlichkeiten
- (chronologisch sortiert)
- Wilhelm Furtwängler (1886–1954), Dirigent der Berliner Philharmoniker, wurde in der Maaßenstraße 1 geboren (Gedenktafel)
- Nelly Sachs (1891–1970), Schriftstellerin, wurde in der Maaßenstraße 12 geboren (Gedenktafel)
- Marlene Dietrich (1901–1992), Schauspielerin, wurde in der Leberstraße 65 geboren und lebte als Kind in der Potsdamer Straße 116 (jeweils Gedenktafeln an den genannten Häusern). Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof Schöneberg III
- Heinrich Wilhelmi (1906–2005), Ingenieur und Hochschullehrer, Pionier der Rechen-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik
- Willi Stoph (1914–1999), Politiker (SED), unter anderen Präsident des Ministerrats der DDR, wurde in der Leberstraße geboren
- Helmut Newton (1920–2004), Fotograf, geboren in Schöneberg, begraben neben Marlene Dietrich. Gedenktafel an seinem Geburtshaus, Innsbrucker Straße 24
- Edgar Froese (1944–2015), Komponist, Musiker, Kopf der Musikgruppe Tangerine Dream, startete seine Musikerkarriere in der Schwäbischen Straße
- David Bowie (1947–2016), britischer Musiker, wohnte zwischen 1976 und 1978 in der Hauptstraße 155
- Hugo Egon Balder (* 1950), Entertainer, wuchs in der Semperstraße auf
- Klaus Wowereit (* 1953 im Altbezirk Tempelhof), SPD-Politiker, von 1984 bis 1995 Bezirksstadtrat von Tempelhof, von 2001 bis 2014 Regierender Bürgermeister von Berlin[39]
Der Bezirk in der Kunst
Der autobiografisch angelehnte Roman Leb wohl, Berlin des britischen Autors Christopher Isherwood, der zweieinhalb Jahre in der Nollendorfstraße 17 wohnte, wo ein Großteil der Handlung des Buches spielt. Der Roman war unter anderem Vorlage für das Musical Cabaret. Teile des Films Himmel über Berlin von Wim Wenders wurden in Schöneberg gedreht.
Sport
Der Berlin ePrix, ein Motorsport-Rennen der Formel E, wurde 2015 und 2017 auf dem Tempelhofer Feld ausgetragen. Eine der traditionsreichen Pferderennbahnen in Deutschland ist die Trabrennbahn Mariendorf. Seit 1895 findet dort jährlich das Deutsche Traber-Derby statt.
Der Olympischer Sport-Club Berlin zählt mit etwa 2500 Mitgliedern zu den größten Sportvereinen in Tempelhof-Schöneberg. Sieben olympische Medaillen, 37 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie Weltspielen und über 280 Deutsche Meisterschaften hat der Club nach Berlin geholt.[40]
Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg gab es im Jahr 2017 mindestens 15 Yogastudios.[41]
Das Sportzentrum Schöneberg ist eine der größten Schwimmhallen in Berlin. Hier werden Wettkämpfe in unterschiedlichen Disziplinen des Schwimmsports abgehalten. Das Stadtbad Schöneberg zählt zu den bekannten Hallenbädern im Freizeitbereich.
Seit der Eröffnung des Tempelhofer Feldes nutzen viele Berliner die großen Flächen des Parks als individuellen Trainings- und Übungsplatz. Kiteboarder und Windskater haben dort Freiraum, um ihren Sport auszuüben.[42]
Siehe auch
Literatur
- Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Vermessung und Geoinformation (Hrsg.): Tempelhof-Schöneberg, Straßen – Plätze – Brücken, Ihre Herkunft, Bedeutung und Umbenennungen. 1. Aufl., 2012.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Statistischer Bericht – Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2016 (PDF; 3,1 MB). Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Abgerufen am 26. Juni 2017.
- ↑ 2,0 2,1 November: Arbeitslosigkeit in Berlin auf dem Tiefststand. In: Berliner Zeitung, abgerufen am 12. Januar 2020.
- ↑ Nummerierung gemäß Bezirksschlüssel
- ↑ Gebietstausch mit Friedrichshain-Kreuzberg. (Memento vom 11. März 2014 im Internet Archive) In: Berliner Abendblatt. 28. Februar 2014, abgerufen am 13. April 2014.
- ↑ Zahlen & Fakten. (Memento vom 9. April 2014 im Internet Archive) Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg auf Berlin.de. Abgerufen am 31. März 2014.
- ↑ Melderechtlich registrierte Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2014, Daten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, abgerufen am 12. Februar 2015 (PDF-Datei).
- ↑ Fortgeschriebene Bevölkerungszahlen vom 31. Dezember 2014 des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, abgerufen am 26. September 2015 (PDF-Datei).
- ↑ Kleine Berlin Statistik 2018, PDF, Statistik Berlin-Brandenburg, abgerufen am 12. Januar 2020.
- ↑ 4.535 Babys erblickten das Licht der Welt - starker Anstieg der Geburtenzahlen in Berlin, St Joseph Krankenhaus, abgerufen am 28. Januar 2020.
- ↑ St. Joseph Krankenhaus 2019 erneut geburtenstärkste Einzelklinik Deutschlands, Berliner Woche, abgerufen am 28. Januar 2020.
- ↑ AP / DPA / chm: 100 Jahre KaDeWe: Purer Luxus auf 60.000 Quadratmetern. In: Stern, 1. März 2007: „Man nennt es in einem Atemzug mit Harrods in London oder den Galeries Lafayette in Paris: das Berliner Kaufhaus des Westens (KaDeWe). In diesem Jahr wird Deutschlands bekanntestes Kaufhaus 100 Jahre alt.“
Birgitt Eltzel: Das KaDeWe wird geliftet. Karstadt-Konzern will Deutschlands bekanntestes Kaufhaus umbauen – und jüngere Kunden gewinnen. In: Berliner Zeitung, 23. Januar 2004.
Pssst! Das KaDeWe, Deutschlands berühmtestes Kaufhaus, ist 95 Jahre geworden. In: Die Welt, 20. April 2002. - ↑ Gasag-Gruppe zieht auf Euref-Campus in Schöneberg, Berliner Morgenpost, abgerufen am 12. Januar 2020.
- ↑ Ranking der Buchverlage mit den höchsten Umsätzen weltweit im Jahr 2017, Statista, abgerufen am 30. Januar 2020.
- ↑ Berliner Wirtschaft in Zahlen – Ausgabe 2013. Hrsgg. von der IHK Berlin, abgerufen am 29. Juni 2017.
- ↑ Begegnungszone Maaßenstraße gilt als gescheitert, Berliner Morgenpost, abgerufen am 12. Januar 2020.
- ↑ Bericht der Landeswahlleiterin 2016, S. 154, abgerufen am 12. Februar 2017
- ↑ 17,0 17,1 Die Landeswahlleiterin für Berlin, abgerufen am 20. September 2016
- ↑ Die Landeswahlleiterin für Berlin – Berliner Wahlen 2011, abgerufen am 6. Februar 2017
- ↑ Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen 2016-Tempelhof-Schöneberg, abgerufen am 7. Juni 2017.
- ↑ Übersicht der Kollegiumsmitglieder, abgerufen am 7. Juni 2017.
- ↑ Dieter Hapel stellt sich vor, (Link nicht mehr abrufbar) abgerufen am 7. Juni 2017.
- ↑ Rat der Bürgermeister – abgerufen am 18. Mai 2019
- ↑ Kleine Anfrage der FDP – abgerufen am 18. Mai 2019
- ↑ Amtliche Wahlkreiseinteilung 2013 (Memento vom 13. April 2016 im Internet Archive)
- ↑ Der Landeswahlleiter von Berlin – Bundestagswahl 2009, S. 18, 36, 39, 66/67, abgerufen am 2. Oktober 2017
- ↑ 26,0 26,1 Ergebnistabelle Erst- und Zweitstimmen im Wahlkreis 81 Berlin-Tempelhof-Schöneberg am 22. September 2013 und am 27. September 2009, abgerufen am 17. August 2017
- ↑ Die Landeswahlleiterin für Berlin – Bundestagswahl 2013, S. 14, 22, 25, 47, abgerufen am 2. Oktober 2017
- ↑ Bundeswahlleiter – Bundestagswahl 2017, abgerufen am 2. Oktober 2017.
- ↑ Die Bezirkswappen. In: www.berlin.de. 15. Oktober 2018. Abgerufen am 14. Dezember 2018.
- ↑ Städtepartnerschaften des Bezirks Tempelhof-Schöneberg. (Memento vom 27. Januar 2014 im Internet Archive) Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg im Webportal Berlin.de, abgerufen am 27. Februar 2014.
- ↑ C-Halle am Columbiadamm GmbH: Columbiahalle. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) columbiahalle.berlin, S. 2, archiviert vom Original am 20. Februar 2016; abgerufen am 21. Februar 2016 (deutsch/englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Legendäres Metropol feiert Comeback: Das erwartet die Gäste, Berliner Morgenpost, abgerufen am 28. Januar 2020.
- ↑ Startseite - Leo Kestenberg Musikschule. In: www.lkms.de. Abgerufen am 14. Dezember 2018.
- ↑ SinfonieOrchester Tempelhof - Startseite. In: 59023045.swh.strato-hosting.eu. Abgerufen am 14. Dezember 2018.
- ↑ Dickes Ding: Kürbisfest in der Akazienstraße, Der Tagesspiegel, abgerufen am 14. Januar 2020.
- ↑ „Du kannst nicht mehr weglaufen“. In: Die Welt, 26. März 2014
- ↑ Autor salih: Ist Krieg oder was? Queer Nation Building in Berlin-Schöneberg. In: Salih Alexander Wolter. 15. Juni 2012. Abgerufen am 14. Dezember 2018.
- ↑ Magazin-Die Siegessäule, abgerufen am 7. Juni 2017.
- ↑ Klaus Wowereit: Mein Leben. In: klaus-wowereit.de. Abgerufen am 29. Juni 2017: „Ich wurde am 1. Oktober 1953 im Bezirk Tempelhof geboren.“
- ↑ OSC Berlin, abgerufen am 5. Juli 2017.
- ↑ Willkommen bei yoga@inberlin – das Verzeichnis für Yoga Studios in Berlin, (Memento vom 8. August 2017 im Internet Archive) abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ Kitesurfen fernab vom Meer – Kitelandboarden. In: Die Welt, 15. August 2011, abgerufen am 5. Juli 2017.
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