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Hinterhaus Kaiserstraße 22 A (Heilbronn)

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Das Haus Kaiserstraße 22 A war ein gotisches Steinhaus, dessen Staffelgiebel mit halbrunden Blendbögen nach Süden zeigte.

Heilbronn, Kaiserstraße 22 a, Steinhaus mit Staffelgiebel nach Süden (zur Kirchbrunnenstraße), 'Übergangsstil von Gotik zur Renaissance' (H.Schmolz und H.Weckbach), um 1910.

Adolf Schliz beschrieb erstmals den Hof und das Staffelgiebelhaus im Stil der Übergangszeit von der Gotik und Renaissance. Marianne Dumitrache, Simon M. Haag beschreiben das hochmittelalterliche Steinhaus mit Staffelgiebel (nach Süden zur Kirchbrunnenstraße) wie folgt:„188 Gebäude des Schirnagel-Orthschen Handelshofs I, abgegangen, Kaiserstraße 22, rückwärtiger Bereich (UKP Nr. 356 ab) Das hohe, schmale Steinhaus mit Staffelbiebel aus der Übergangszeit von der Gotik zur Renaissance ließ wohl Philipp Orth I. als Teil des Schirnagel-Orthschen Handelshofs errichten.[1][2][3][4]

Helmut Schmolz und Hubert Weckbach beschreiben insbesondere die Architektur des Hauses mit Staffelgiebel, Doppelfenster und als „Übergangsstil von Gotik zur Renaissance“:„Ganz rechts im Bild angeschnitten erscheint das imposante Gebäude Kaiserstr. 22 A (356AB). Dieses hohe, dreistöckige Steinhaus im Längsbau mit Staffelgiebeln und Doppelfenstern verkörperte den Heilbronner Übergangsstil von der Gotik zur Renaissance.[5]

Werner Heim qualifiziert dieses Haus als „absolute Seltenheit“, dessen Staffelgiebel von der Kirchbrunnenstraße her sichtbar war: „Er zeigt auf der rechten Seite ein hohes, schmales Steinhaus mit einem nach Süden gerichteten, schön bearbeiteten Staffelgiebel. Solche Steinhäuser sind im mittelalterlichen Heilbronn eine absolute Seltenheit … Die östliche Grenze dieses Hofes ist durch das große hohe Steinhaus im Hofinnern gegeben … Es darf vermutet werden, daß die Vorderfront des eben genannten Steinhauses mit ihrem Staffelgiebel einst von der Kirchbunnenstraße her sichtbar war… [6]

Jaeger/Titot/Dürr/Zimmermann

Auch in der Geschichte der Stadt Heilbronn (1828) von Carl Jäger wird der Rathausbrand 1535 erwähnt ohne jedoch die Lage an der Kirchbrunnenstraße zu nennen:

„Im Jahre 1535 brannte auch das alte Rathaus ab. In der unten eingerichteten öffentlichen Badstube war Feuer ausgegangen, und das hölzerne Gebäude konnte der Wuth der Flamme nicht widerstehen. Eine Menge von Urkunden und Handschriften gingen bei diesem Brande verloren, doch wurde auch vieles gerettet…[7]

Auch in der 1865 erschienenen Beschreibung des Oberamts Heilbronn von Heinrich Titot wird der Rathausbrand 1535 beschrieben. Titot übernahm jedoch die Angaben Jägers ohne Überprüfung in seine Oberamtsbeschreibung. Dürr lehnt den Rathausbrand von 1535 sogar ab, weiß jedoch von der Lage an der Kirchbrunnenstraße. [8] Willi Zimmermann bezeichnete daher das heutige Rathaus daher in seinem 1951 erschienenen Beitrag zur Baugeschichte des Heilbronner Rathauses, als das ursprüngliche Rathaus.

Werner Heim kritisiert Friedrich Dürr („Für uns wirft sich jetzt die Frage auf, ob wir die Meinung Dürrs heute noch teilen können“[9] ). Dürr wusste sehr wohl von der Lage an der Kirchbrunnenstraße, vergriff sich jedoch bei der Datierung des Brandes:

„Der ChronistFriedrich Dürr kennt die Fabersche Beschreibung wohl und berichtigt die Irrtümer Jägers und Tiots bezüglich der Lage des alten Rathauses. Er kennt auch die Nachricht Hornmolds, zitiert dabei zwei völlig verschiedene Jahreszahlen für den Brand: 1435 (neue Oberamtsbeschr. 1901, S. 176) und 1635 (Helbronner Chronik I, 1926, S. 22) Das zuletzt genannte Jahr ist natürlich nicht möglich, da Hornmold bereits 1634 starb“. [9]

Literatur

  • Werner Heim: Der Maulbronner Hof. In: Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme. 13. Jahrgang, Nr. 1, Verlag Heilbronner Stimme, Heilbronn 14. Januar 1967 (ZDB-ID 128017-x).
  • Werner Heim: Die Geschichte des Maulbronner Hofes. In: Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme. 13. Jahrgang, Nr. 3, Verlag Heilbronner Stimme, Heilbronn 11. März 1967 (ZDB-ID 128017-x).

Einzelnachweise

  1. Marianne Dumitrache, Simon M. Haag: Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg. Band 8: Heilbronn. Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2001, ISBN 3-927714-51-8, S. 134, Nr. 188 [Gebäude des Schirnagel-Orthschen Handelshofs I, abgegangen]
  2. Werner Heim:Die Entwicklung der Stadt Heilbronn. Neue Erkenntnisse der topographischen Erforschung des Stadtkerns.In:HVH 25, 1966, S. 51-72, dazu S. 59f., 64.
  3. Werner Heim:Eine unbekannte Großhofanlage. Drei vergessene Steinhäuser im Herzen der Altstadt.In:Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme. 12. Jahrgang, Nr. 11, Verlag Heilbronner Stimme, Heilbronn Samstag, 12. November 1966, S. 1f.
  4. Helmut Schmolz, Hubert Weckbach (Hrsg.): Heilbronn mit Böckingen, Neckargartach, Sontheim. Die alte Stadt in Wort und Bild. (Band 2.) Konrad, Weißenhorn, 1967 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 15), Nr. 16 [Hinterhäuser der Kaiserstr. 16-22, 1910].
  5. Helmut Schmolz, Hubert Weckbach (Hrsg.): Heilbronn mit Böckingen, Neckargartach, Sontheim. Die alte Stadt in Wort und Bild. (Band 2.) Konrad, Weißenhorn, 1967 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 15), Nr. 16 [Hinterhäuser der Kaiserstr. 16-22, 1910].
  6. Werner Heim: Eine unbekannte Großhofanlage. Drei vergessene Steinhäuser im Herzen der Altstadt. In: Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme. 12. Jahrgang, Nr. 11, Verlag Heilbronner Stimme, Heilbronn Samstag, 12 November 1966, S. II.
  7. Carl Jäger, Geschichte der Stadt Heilbronn, Teil II, S. 163
  8. Chronik der Stadt Heilbronn 741–1895 Neudruck. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1986. Seite 22
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