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Pinkas Braun

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Pinkas Braun

Pinkas Braun (geb. 7. Januar 1923 in Zürich; gest. 24. Juni 2008 in München) war ein Schweizer Theater-, Film- und Fernsehschauspieler, Theaterregisseur sowie Übersetzer und Sprecher von Hörbüchern.

Karriere

Braun wuchs als Kind jüdischer Emigranten in der Schweiz auf und brach mit 16 Jahren eine Kaufmannslehre ab, um Schauspieler zu werden. Seine Schauspielausbildung erhielt er am Schauspielhaus Zürich (Bühnenstudio), wo er von 1948 bis 1956 engagiert war. Das Regiehandwerk erlernte er parallel als Assistent bei Bert Brecht, der 1948 in Zürich die Uraufführung seines Stückes Herr Puntila und sein Knecht Matti auf die Bühne brachte. Mit der von ihm gegründeten „Jungen Truppe des Schauspielhauses“ ging Braun auf viele Tourneen. Danach spielte er an Theatern in Österreich, Deutschland und Israel.

Braun war ein gefragter Film- und Fernsehdarsteller, zumeist als zwielichtiger Charakter. So als Monsieur Nash in Feuer und Flamme, wo er einen US-Bürger spielt, der zur Kosher Nostra gehört und mit der Cosa Nostra zusammenarbeitet. Nash engagiert dabei auch italienische Gangster, die die Familie Valance entführt. Im Kino ist er insbesondere durch seine Rollen in Edgar-Wallace-Filmen und deren Epigonen bekannt geworden. 1966 war er der Schurke im Perry-Rhodan-Kinofilm SOS aus dem Weltall. Als der abenteuerlustige Reisejournalist Jörg Preda sollte Pinkas Braun bei seinen Besuchen exotischer Länder eigentlich über diese als solche schreiben, wird aber immer wieder in die verschiedensten Kriminalfälle verwickelt und kümmert sich persönlich um deren Aufklärung. Die Folgen waren 25 Minuten lang. Die ersten 13 liefen ab 1966 in allen regionalen Vorabendprogrammen, zum Teil unter den Titeln „Jörg Preda“, „Unterwegs mit Jörg Preda“ und „Jörg Preda reist um die Welt“. Nach zwölf Jahren Pause entstanden zwei neue Staffeln mit insgesamt 26 weiteren Folgen, die jetzt „Jörg Preda berichtet“ hießen. Braun trat in mehr als 120 Fernsehspielen und -serien auf, darunter Die Geheimnisse von Paris (1980), Nirgendwo ist Poenichen (1980), in der Episode Zucker Zucker der Fernsehserie Schwarz-Rot-Gold (1987), in zwei Folgen der Krimi-Serie Derrick sowie in einer Folge von Edel & Starck (2003). Seine markante Stimme machte ihn zu einem gefragten Sprecher für Hörbücher und Hörspiele. Dort bleiben insbesondere seine Rollen als William von Baskerville in Der Name der Rose sowie als Charles Barron in Die drei Fragezeichen und die bedrohte Ranch unvergessen. Auch in einem der berühmten Paul-Temple-Hörspielen von Francis Durbridge war er in einer größeren Rolle zu hören, nämlich 1959 in Paul Temple und der Fall Spencer. Seine letzte Rolle spielte Braun 2003 in der Folge Botschaft aus dem Grab der Serie Adelheid und ihre Mörder neben Evelyn Hamann.

Daneben übersetzte er Theaterstücke ins Deutsche. Ab 1959 bis in die 1980er-Jahre war er Exklusivübersetzer der Werke von Edward Albee, dem er im deutschsprachigen Raum als Gegenwartsdramatiker damit zum Durchbruch verhalf. Die Übersetzungen erschienen im S. Fischer Verlag; mit der Tochter des Verlegers war er vorübergehend verheiratet.

Braun hatte aus zwei Ehen zwei Kinder. Mit seiner Lebensgefährtin Ingrid Resch verband ihn auch eine vielfältige und jahrelange künstlerische Zusammenarbeit bei Hörspielen, Dichterlesungen, auf der Bühne und vor der Kamera. Er starb nach längerer Krankheit und wurde auf dem Friedhof der Liberalen Jüdischen Gemeinde in München beigesetzt.

Auszeichnungen

Literatur

  • Pinkas Braun: Vorspiel. Eine Jugend – ein Bühnenleben, München 2008 - ISBN 3-312-00404-7

Filmografie (Auszug)

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Pinkas Braun aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.