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Rudolf Saudek

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Rudolf Saudek, 63-jährig im Ghetto Theresienstadt

Rudolf Saudek (geb. 20. Oktober 1880 in Kolin; gest. 19. Juli 1965 in Prag) war ein Bildhauer und Graphiker.

Leben

Rudolf Saudek erlernte zuerst einen kaufmännischen Beruf. 1900 begann er in Paris mit ersten bildhauerischen Arbeiten. Nach einem Aufenthalt in London studierte er von 1903 bis 1906 an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig. Nach weiteren Studien in Prag und Florenz ließ er sich 1910 als freischaffender Künstler in Leipzig nieder.

Hier schuf er vor allem Porträtbüsten für verschiedene Auftraggeber, so für die Deutsche Bücherei von einigen Leipziger Verlegern und für die Universität zum Beispiel solche von Felix Marchand und Hubert Sattler. Er arbeitete auch für das Schauspielhaus. Eine Büste der Leipziger Sängerin Elena Gerhardt besitzt das Gewandhaus Leipzig.[1]

Saudek schuf Marmorbüsten von Henrik Ibsen, Friedrich Nietzsche und Arthur Schopenhauer. Als Beispiel für sein graphisches Schaffen stehen Radierungen zu Dantes Göttlicher Komödie.

Als Jude erhielt er 1935 Berufsverbot. 1938 zog er von Leipzig nach Prag, von wo aus er 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Durch künstlerische Aufträge von der Lagerleitung wurde er vor dem Tode bewahrt. In dem Film Theresienstadt ist er bei Töpferarbeiten für eine Brunnenfigur zu sehen.[2]

Nach 1945 kehrte er nach Prag zurück, wo er bis zu seinem Tode tätig war. Er hatte eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste Prag inne.[3]

Literatur

  • Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. PRO LEIPZIG, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-03-8, S. 520.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Claudius Böhm: Spender gesucht. Gewandhausmagazin Nr. 86, 2015, S. 44
  2. Dokumentarfilm/Propagandafilm. In: ghetto-theresienstadt. Abgerufen am 27. April 2015.
  3. Künstler aus Böhmen. In: Naumburger Tageblatt. Abgerufen am 27. April 2015.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rudolf Saudek aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.