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Schwabach
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
49.32916666666711.020833333333326 Koordinaten: 49° 20′ N, 11° 1′ O
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Höhe: | 326 m ü. NN | |
Fläche: | 40,8 km² | |
Einwohner: |
39.112 (31. Dez. 2011)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 959 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 91126 | |
Vorwahlen: | 09122, 0911 | |
Kfz-Kennzeichen: | SC | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 65 000 | |
LOCODE: | DE SWB | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Königsplatz 1 91126 Schwabach | |
Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Matthias Thürauf (CSU) | |
Lage der Stadt Schwabach in Bayern | ||
Schwabach ist die kleinste kreisfreie Stadt Bayerns. Sie liegt im Regierungsbezirk Mittelfranken in der Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach und gehört zur Metropolregion Nürnberg.
Geografie
Die Stadt Schwabach liegt im mittelfränkischen Becken. Die Landschaft wird im Süden, Westen und Norden geprägt von Wäldern, die zum großen Teil als Bannwälder ausgewiesen sind. Nach Osten bestimmt die Talaue der Rednitz die Landschaft. Das Rednitztal ist seit 2004 Europäisches Natura 2000-FFH-Schutzgebiet. Die Altstadt selbst liegt zu beiden Seiten der Schwabach, die außerhalb der besiedelten Flächen im Stadtgebiet in die Rednitz mündet, in einem Kessel und wird von den anderen Ortsteilen umgeben. Im Norden ist die Stadt mit einigen südlichen Stadtteilen Nürnbergs zusammengewachsen. Im Westen, Süden und Osten grenzt Schwabach an den Landkreis Roth.
Die Altstadt ist durch die teilweise noch vorhandene mittelalterliche Stadtmauer gegliedert.
Stadtgliederung
- Gewachsene Stadtteile
- Altstadt
- Südliche Vorstadt
- Nördliche Vorstadt (Nürnberger Tor)
- Vogelherd
- Eichwasen
- Gartenheim
- Weitere Stadtteile
Folgende Ortsteile waren vormals eigenständige bzw. zu anderen Gemeinden gehörende Ortschaften. In Klammern werden das Jahr der Eingliederung in die Stadt Schwabach und die Herkunft (der Name der vorherigen Gemeinde) angegeben.
- Uigenau und Forsthof (1924, von Kammerstein), (mit Staatswald Maisenlach 427,780 ha)
- Limbach und Nasbach (1956, von Penzendorf), 529,460 ha
- Unterreichenbach (1960, eigenständig; Rest verblieb als Gemeinde Volkersgau), 231,141 ha
- Obermainbach (1972, von Ottersdorf), 225,220 ha
- Wolkersdorf mit Dietersdorf, Oberbaimbach, Unterbaimbach und Raubershof (1972, eigenständig) (mit Forstbezirk Brünst 1277,770 ha)
- Penzendorf (1972, eigenständig), 302,680 ha
- Schaftnach mit Schwarzach und Neuses-West (1978, von Kleinschwarzenlohe), 229,780 ha
- Sonstige Gebietszuwächse
Außer den Eingemeindungen der heutigen Ortsteile (siehe oben) kamen folgende weitere Gebiete zum Stadtgebiet:
- 1905: Teil der Gemarkung Penzendorf für den Stadtfriedhof, 7,092 ha
- 1921: Teil der Gemeinde Walpersdorf, für die Siedlung Vogelherd, 5,104 ha
- 1922: Teil der Gemarkung Penzendorf, Abrundung des Stadtgebietes, 11,126 ha
- 1924: Staatswald Maisenlach, (mit Uigenau und Forsthof 427,780 ha)
- 1933: Teil der Gemarkung Penzendorf, für den Stadtfriedhof, 3,018 ha
- 1970: Teil der Gemeinde Walpersdorf, für das Gewerbegebiet am Falbenholz, 25,121 ha
- 1972: Forstbezirk Brünst (mit Wolkersdorf 1277,770 ha)
Geschichte
Bis zur Kreisgebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, war Schwabach Sitz des gleichnamigen Landkreises Schwabach[2], von dem die kreisfreie Stadt komplett umgeben war.
Die Sanierung der Altstadt wurde im Jahr 1979 mit der Verleihung der Europa-Nostra-Medaille gewürdigt. Durch die Kreisgebietsreform verlor die Stadt ihren Status als Kreisstadt und wurde (durch die Eingemeindung ehemaliger Gemeinden des Landkreises Schwabach nach Nürnberg und Schwabach) zur direkten Nachbarstadt Nürnbergs. Sie gehört zur Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach mit vier direkt aneinander grenzenden kreisfreien Städten.
Städtepartnerschaften wurden mit dem französischen Kurort Les Sables-d’Olonne an der Atlantikküste, dem türkischen Touristenzentrum Kemer am Mittelmeer sowie der griechischen Stadt Kalambaka geschlossen.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1972 wurden Gebietsteile der aufgelösten Gemeinden Büchenbach und Ottersdorf eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen die bis dahin selbständige Gemeinde Penzendorf und Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Wolkersdorf hinzu, die bis zum 13. Oktober 1959 noch Dietersdorf hieß.[3]
Weitere Angaben: → Stadtgliederung
Politik
Stadtrat
Die Sozialdemokraten (SPD) stellten von 1945 bis 2008 den Oberbürgermeister sowie bis 2002 die größte Stadtratsfraktion. Seit den Kommunalwahlen 2008 stellt die CSU 17 Stadtratsmitglieder und die SPD 13. Bündnis 90/Die Grünen haben 6, Freie Wähler/Neutraler Block 3 und die FDP einen Sitz.
Bürgermeister und damit erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters ist Dr. Roland Oeser von Bündnis 90/Die Grünen, zweiter Stellvertreter (Dritter Bürgermeister) Dr. Thomas Donhauser von den Freien Wählern.[4]
Oberbürgermeister
Die Stadtpolitik Schwabachs ist seit 1945 durch eine relativ große Kontinuität gekennzeichnet. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis 2008 regierten nur zwei Oberbürgermeister. Hartwig Reimann war bei Dienstantritt der jüngste, am Ende seiner Amtszeit der dienstälteste Oberbürgermeister einer kreisfreien Stadt in Bayern. Sein Nachfolger Matthias Thürauf ist aktuell ebenfalls der jüngste Oberbürgermeister einer kreisfreien Stadt in Bayern.
- Matthias Thürauf (CSU), Oberbürgermeister seit 2008
- Hartwig Reimann (SPD), Oberbürgermeister 1970–2008
- Hans Hocheder (SPD), Oberbürgermeister 1945–1970
Stadtverwaltung
Die Stadtverwaltung verfügt über mehrere Amtsgebäude im Stadtgebiet, auf die folgende Referate verteilt sind:
- Interne Dienste und zentrale Steuerung (1)
- Rechtsangelegenheiten, Umwelt und Soziales (2)
- Finanzen und Wirtschaft (3)
- Stadtplanung und Bauwesen (4)
Die Referate werden vom Oberbürgermeister und den berufsmäßigen Stadträten Knut Engelbrecht (Stadtrechtsrat, seit 2012), Sascha Spahic (Stadtkämmerer, seit 2012), Ricus Kerckhoff (Stadtbaurat, seit 2012) und Frank Klingenberg (Referent für Interne Dienste und Schulen, seit 2012) geleitet.[5]
Wappen
Schwabachs erstes Wappen zeigt im gespaltenen Schild zwei gekreuzte goldene Bierschöpfen auf rotem Grund vor dem hohenzollerischen Schwarz-Weiß. Es versinnbildlicht die Wichtigkeit des Bierbrauertums in der Stadt sowie die Stadtherren, die hohenzollerischen Burggrafen von Nürnberg. Es wurde der Stadt vom Nürnberger Burggrafen Friedrich V. verliehen und erscheint erstmals auf dem Siegel einer Urkunde vom 9. August 1371.
Das zweite Wappen, welches auf vier Feldern den Burggrafenlöwen, die hohenzollerischen Farben und die Bierschöpfen zeigt, wurde 1480 von Albrecht Achilles, Kurfürst von Brandenburg, verliehen.
Als Schwabach 1808 bairisch wurde, wurde das Wappen nur mäßig verändert. Es zeigt statt der hohenzollerischen Farben schwarz und weiß nun die bairischen weiß-blauen Rauten sowie, statt des Burggrafenlöwen, den Pfälzer Löwen.
1953 schließlich wurde das aktuelle Wappen eingeführt. Man beschloss, die Elemente des marktgemeindlichen Siegels von 1329 aufzunehmen. So zeigt das rote Schild einen zinnengekrönten Turm auf einem Rundbogen, begleitet von zwei Schildern mit dem Reichsadler und dem Nassauer Löwen.
Städtepartnerschaften
Nach ersten Kontakten 1973 wurde am 7. Februar 1975 eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Les Sables d’Olonne am Atlantik vereinbart. Aus dieser Partnerschaft entstand im Jahr 1985 eine Patenschaft beider Städte mit einer von der katholischen Mission getragenen Landwirtschaftsschule in Gossas (Region Fatick) im Westen Senegals.
Anfang der 1990er Jahre begann die Städtefreundschaft mit der Stadt Hildburghausen im Henneberger Land (Südthüringen).
Seit 1998 besteht die Partnerschaft zur türkischen Stadt Kemer, es handelte sich um die dritte deutsch-türkische Vereinbarung dieser Art in Mittelfranken.
Mit der griechischen Kleinstadt Καλαμπάκα (Kalambaka) am Fuß der als UNESCO-Weltkulturerbe eingestuften Meteora-Klöster wurde 2002 in Schwabach bzw. 2003 in Kalambaka die derzeit jüngste Vereinbarung über eine Städtepartnerschaft unterzeichnet.
Einwohnerentwicklung
ca. 1800: | 3.000 Einwohner |
1840: | 6.981 Einwohner |
1900: | 9.385 Einwohner |
1925: | 11.782 Einwohner |
1950: | 19.376 Einwohner |
1985: | 34.284 Einwohner |
1995: | 38.757 Einwohner |
2005: | 38.791 Einwohner |
2011: | 39.112 Einwohner |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Städtische Galerie im Bürgerhaus wird vom Künstlerbund Schwabach e. V. verwaltet.
- Durch die Altstadt führte der Kunstwanderweg Goldene Meile.
- Südlich von Schwabach im Heidenberg liegt ein 14 Kilometer langer Sagenwanderweg.
- LesArt/Literaturtage Schwabach
- Internationales Figurentheaterfestival
- Goldschlägernacht
- Goldschläger-Schauwerkstatt beim "Goldenen Ei"
- Ehemalige Synagoge und Laubhütte
- Schwabacher Marionettenbühne[6]
- Ortung, eine seit 1999 im zweijährlichen Zyklus stattfindende Kunstausstellung
Staatliche Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Seit 2012 gibt es in Schwabach die Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Nordbayern. Sie gehört zum Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit Sitz in Erlangen.
Stadtmuseum
Das in der ehemaligen Kaserne untergebrachte Museum besitzt eine Sammlung über das heimische Handwerk, Zunft und Gewerbe. Eine eigene Abteilung bildet das von Carl Wenglein, dem Gründer des Weltbundes für Natur- und Vogelschutz, zusammengetragene Eiermuseum (mit seltenem Fabergé-Ei). Eine Spezialsammlung umfasst völkerkundliche Antiquitäten aus der ehemaligen deutschen Kolonie Ostafrika (Waffen, Schmuck, Textilien und afrikanische Gebrauchsgegenstände). Seit 20. November 2005 präsentiert das Stadtmuseum die weltweit größte Spezialsammlung von Spielwaren der Firma Fleischmann auf 800 m². Eine weitere Sektion befasst sich mit der Geschichte der US Army in der Stadt von 1945 bis 1992.
Bauwerke
- „Rathaus” mit goldenem Saal und goldenem Dach. Der große Sitzungssaal des Rathauses wurde unter Verwendung von 14.000 Blatt Schwabacher Blattgold (von Kurt Severin und Max Friese) mit einem Fries aus ornamentierten Inschriften mit Namen wichtiger Schwabacher Unternehmen gestaltet. Seither wurde der Saal „Goldener Saal“ genannt. Am 15. Januar 1974 wurde der Saal durch Brandstiftung zerstört und 2000 bis 2002 restauriert.
- „Münzstätte der Markgrafen”
- „Goldschlägerwerkstatt”
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Schwabach
Kirchen
- Stadtkirche St. Johannes und St. Martin mit dem Schwabacher Altar, einem Hochaltar aus der Werkstatt von Michael Wolgemut, dem Lehrer von Albrecht Dürer. Der spätgotische Wandelaltar (fertiggestellt 1508) mit seinen Schnitzereien ist ein klassisches Beispiel für die Verwendung von Blattgold.
- Evang.-Luth. Spitalkirche St. Antonius und St. Elisabeth
- Evang.-Luth. Dreieinigkeitskirche (frühere Gottesackerkirche)
- Franzosenkirche der Evangelisch-Reformierten Gemeinde
- St. Jakobus Unterreichenbach (am Jakobsweg)
- Evang.-Luth. Kirche Schwabach-Gethsemanekirche
- Evang.-Luth. Kirche Schwabach-Dietersdorf „Georgskirche“
- Evang.-Luth. Kirche Schwabach-Unterreichenbach
- Evang.-Luth. Kirche Schwabach-Wolkersdorf „Christophoruskirche“
- Evang.-Methodistische Kirche
- Evangelisch reformierte Kirche
- Baptistenkirche Schwabach
- Katholische Kirche St. Sebald
- Kath. Kirche St. Peter und Paul
- Katholische Kirche Wolkersdorf „Heilige Familie“
- Katholische Kirche Dietersdorf „St. Hedwig“
- Griechisch-orthodoxe Kirche
- Königreichssaal der Zeugen Jehovas
- Neuapostolische Kirche
- Rumänische Christliche Baptisten Kirche
Moscheen
- Goldene Moschee
- Hak Yol Camii
Brunnen
- Der 1717 eingeweihte Brunnen am Marktplatz enthält die Portraits der markgräflichen Familie.
- „Goldschläger”. 1988 vom Bildhauer Andreas Teuchert gefertigter Brunnen, der den Goldschläger Werner Wolf bei der Arbeit zeigt.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Bürgerfest (Juli)
- Wirtefest
- Sommernachtsfest der Freiwilligen Feuerwehr (Juni/Juli)
- Lindenfest der KG „Die Schwabanesen“
- Weihnachtsmarkt
- Faschingszug durch Schwabach
- Frühlingsfest
- Kirchweih („Kärwa“) (September)
- Ortung, eine seit 1999 im zweijährlichen Zyklus stattfindende Kunstausstellung
- Schwabacher Streetballnacht, ein vom Stadtjugendring Schwabach seit 1998 jährlich veranstaltetes nächtliches Streetball-Turnier. 2011 fand diese Veranstaltung zum 13. und letzten Mal statt und wurde durch die offene Sportveranstaltung Schwabacher Sportsnight mit dem Auftakt Hallenfussballturnier Soccer@Night ersetzt.
- Schwabach liest
- LesArt/Literaturtage Schwabach, ein seit 1997 jährlich im November stattfindendes Literaturfestival mit renommierten Schriftstellern aus dem In- und Ausland
Sport
- Aus der Fußballabteilung des SV Unterreichenbach gingen bekannte Spieler wie Manfred Ritschel, Roland Wabra und Christian Eigler hervor.
- Seit 1992 findet jährlich im Oktober der vom TV 1848 Schwabach veranstaltete Schwabacher Citylauf mit Strecken über 21,1 km (Halbmarathon), 8,7 km und 5,4 km statt.
Vereine
- SC 04 Schwabach
- Der TV 1848 Schwabach ist mit dem Gründungsdatum 18. September 1848 der älteste und mit etwa 2800 Mitgliedern (2009) in 15 Abteilungen größte Sportverein Schwabachs.
- Privilegierte Feuerschützengesellschaft Schwabach von 1411
- Türkische Islamische Gemeinde DITIB – Schwabach
- Künstlerbund Schwabach e. V., gegründet am 3. Januar 1948
- Reit- und Fahrverein Schwabach u. U. e. V, gegründet 1955, etwa 250 Mitglieder, Förderung und Praktizierung des Reitsports
- Fotoclub Schwabach e. V., gegründet am 18. Oktober 1991, etwa 50 Mitglieder, Begleitung Schwabacher Aktivitäten und Veranstaltungen, regelmäßige Ausstellungen
Wirtschaft und Infrastruktur
Schwabach profitiert wirtschaftlich stark von der Nähe zu Nürnberg und den zahlreichen Auspendlern in die Nachbarstadt und teilweise auch ins nahegelegene Erlangen. So ist die Stadt neben dem ebenfalls direkt an Nürnberg (und zugleich an Erlangen) grenzenden Fürth die einzige kreisfreie Stadt in Bayern, aus der mehr Menschen aus- als in diese einpendeln.[7]
Berühmt ist Schwabach für seine Goldschläger und das von ihnen produzierte und weltweit exportierte Blattgold. Der Buckingham Palace in London, Türme von orthodoxen Kirchen in der Ukraine, Palastkuppeln in den Emiraten und viele andere sehenswerte Gebäude in aller Welt wurden mit Schwabacher Blattgold versehen. Der mit 14.000 Blatt Schwabacher Blattgold verzierte Goldene Saal im Rathaus wurde von Kurt Severin und Max Friese gestaltet. Im Jahr 2004 feierte Schwabach das Jubiläum 500 Jahre Blattgold in Schwabach. Blattgold ist noch heute Bestandteil des dem Danziger Goldwasser nachempfundenen Schwabacher Goldwassers, das ein Gewürzlikör mit feinsten Blattgoldstückchen ist.
In früheren Jahrhunderten bestimmten vor allem Handwerker, wie etwa Bierbrauer und Goldschläger, sowie erste Industriebetriebe im Bereich Nadelherstellung und Drahtzieherei das wirtschaftliche Geschehen. Heute ist für die Stadt ein breites, vor allem im Mittelstand angesiedeltes Spektrum an Produktions-, Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben charakteristisch. Viele dieser Betriebe arbeiten in Marktnischen, in denen sie zum Teil bundesweit Marktführerschaft errungen haben. Ein Beispiel hierfür ist die Maschinenfabrik Niehoff, die Maschinen für die Draht- und Kabelindustrie herstellt oder die Firma Heidolph Instruments, die Laborgeräte unter anderem für die Chemie- und Pharmaindustrie herstellt.
Schulen
Neben dem Adam-Kraft-Gymnasium existiert das musische Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium in Schwabach. Die Stadt unterhält eine städtische Wirtschaftsschule. Der Staat ist mit einer Realschule und einer Berufsschule in der Stadt vertreten. Daneben existieren zwei Haupt- und vier Grundschulen. Mit dem Sonderpädagogischen Förderzentrum und der Hans-Peter Ruf-Schule der Lebenshilfe Schwabach-Roth ist der Förderschulbereich abgedeckt. Zusätzlich existiert die Adolph-von-Henselt-Musikschule und eine Volkshochschule.
Kindergärten
Im Stadtgebiet gibt es 17 Kindergärten verschiedener Träger.
Krankenhäuser
Das in den letzten Jahren grundlegend modernisierte und in den meisten Teilen neu errichtete Stadtkrankenhaus Schwabach bietet 200 Planbetten und besitzt Fachabteilungen für Innere Medizin, Unfall- und Allgemein-Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Anästhesiologie und die Belegabteilung Hals-Nasen-Ohren-Heikunde. Dem Haus angeschlossen sind eine Berufsfachschule für Krankenpflege und eine Berufsfachschule für Physiotherapie und Massage (Träger: DEB Deutsches Erwachsenen-Bildungswerk).
Behörden
- Amtsgericht Schwabach
- Finanzamt Schwabach
- Regionalabteilung Nord des Bay. Landesamts für Vermessung und Geoinformation
- Vermessungsamt Schwabach mit Außenstelle in Weißenburg
- Kriminalpolizeiinspektion Schwabach
- Wasserschutzpolizei -Zentralstelle Bayern- Teil des Polizeipräsidiums Mittelfranken der bayerischen Polizei
- Geschäftsstelle Schwabach der Arbeitsagentur Nürnberg
Verkehr
- Schwabach hat mit seinem Bahnhof an der Bahnstrecke Nürnberg–Augsburg-München eine Anbindung an den Regionalverkehr.
- Die S-Bahn Linie 2 verkehrt in der Hauptverkehrszeit im 20-Minuten-Takt zwischen Nürnberg und Roth. Ihr steht neben dem Bahnhof Schwabach der Haltepunkt Schwabach-Limbach zur Verfügung.
- Die Stadt Schwabach hat Stadtbuslinien für die Schwabacher Innenstadt sowie eine Linie nach Nürnberg-Röthenbach, dort besteht Anschluss an die U-Bahn. Am Wochenende verkehrt stündlich ein NightLiner von Nürnberg aus.
- Die Autobahn A 6 durchquert das Stadtgebiet im Süden, hier gibt es die zwei Anschlussstellen Schwabach-West und Schwabach-Süd.
- Die Bundesstraße 2 durchquert Schwabach.
- Die Bundesstraße 466 beginnt/endet in Schwabach.
- Der Rhein-Main-Donau-Kanal berührt die östliche Stadtgrenze, der Staatshafen Nürnberg und dessen Zweigstelle Roth sind in wenigen Autominuten zu erreichen.
- 10 km südlich von Schwabach liegt der Flugplatz Schwabach.
→ siehe auch: Liste der Kreisstraßen in Schwabach
Medien
In Schwabach wurden bis 2006 die Lokalnachrichten gedruckt, welche darauf in Nürnberg mit den restlichen Teilen der Nürnberger Nachrichten (NN) vervollständigt und als Schwabacher Tagblatt (ST) angeboten wurden. Seit dem Tode des Verlegers und dem darauf folgenden Aufkauf des ST durch die NN wird die gesamte Zeitung in Nürnberg gedruckt; die Redaktion befindet sich weiterhin in Schwabach.
Neben dem Schwabacher Tagblatt gibt es mehrere kommerzielle Informations- und Anzeigenblätter.
Der Axel Springer Auto Verlag, eine 100 %-Tochter der Axel Springer AG, hat einen seiner Sitze in Schwabach. Hier werden unter anderem die Auto Bild Allrad, Auto Bild Motorsport und Auto Bild Sportcars produziert.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Söhne und Töchter der Stadt
Künstler
- Konrad Feuerlein (1629–1704), Lutherischer Theologe und Kirchenliedkomponist
- Maier Kohn (1802–1875), Musikologe und Lehrer
- Adolph von Henselt (1814–1889), Komponist und Klaviervirtuose der Spätromantik
- Johann Michael Kupfer (1859–1917), Maler und Bildhauer
- Philipp Kittler (1861–1944), Künstler
- Josef Wirth (1874–1941), Bildhauer
- Alfred Kohler (1916–1984), Maler
- Peter Mussbach (* 1949), Regisseur
- Walter Zimmermann (* 1949), Komponist, Autor und Hochschullehrer
- Gerhard Falkner (* 1951), Schriftsteller
- Peter Fulda (* 1968), Jazz-Pianist, Komponist und Arrangeur
- Klaus Cäsar Zehrer (* 1969), Autor
Politiker
- Hans Schuberth (* 5. April 1897; † 2. September 1976 in München), Politiker (CSU), Bundesminister für Angelegenheiten des Fernmeldewesens
- Adolf Ostertag (* 22. Juli 1939), Gewerkschafter und Bundestagsabgeordneter (SPD)
- Karl Freller (* 2. März 1956), Landtagsabgeordneter (CSU)
Sportler
- Hans Hartmann, Radrennfahrer
- Matthias Volz (* 4. Mai 1910 in Schwabach; † 26. August 2004 in Spalt), Turner, Olympiasieger (Mannschaft) und Bronzemedaillengewinner 1936 in Berlin, TV 1848 Schwabach
- Manfred Ritschel (* 7. Juni 1946), Fußballspieler
- Philipp Tschauner, (* 3. November 1985) Fußballspieler (FC St. Pauli)
Wissenschaftler
- Jean-Philippe Baratier (* 19. Januar 1721; † 5. Oktober 1740), das „Schwabacher Wunderkind“
- Johann Gottfried Zinn (* 4. Dezember 1727; † 6. April 1759), Mediziner und Botaniker
- Johann Conrad Gütle (* 25. März 1747; † 18. Oktober 1827), Instrumentenbauer, Privatlehrer in Mathematik, Physik und Chemie
- Michael Ehrenreich Kauzmann (* 25. Juni 1769; † 16. Juli 1816), Chirurg in Reval
- Anton Friedrich von Tröltsch (* 3. April 1829; † 9. Januar 1890), Arzt und Professor für Ohrenheilkunde
- Wilhelm Kohl (* 22. Januar 1848; † 10. Mai 1898), Limes-Forscher
- Erasmus Kittler (* 25. Juni 1852; † 14. März 1929), Elektrotechnik-Pionier und Physiker
- Ursula Apel (* 22. Dezember 1938), Hermann-Hesse-Forscherin
- Ralf Baumeister (* 1961), Bioinformatiker und Molekulargenetiker
- Bernhard Grill (* 5. Januar 1961), an der Entwicklung des mp3-Formats beteiligt
Sonstige
- Johann Conrad Vogel, (1656–1721), Orgelbauer
Sonstiges
Der spätgotische Bildhauer Adam Kraft wurde am 21. Januar 1509 in Schwabach beigesetzt.
1797 übernachtete Johann Wolfgang von Goethe im Gasthof „Zum weißen Lamm“. Unweit im Gasthaus Goldener Stern wurden die Schwabacher Artikel verfasst.
Um das Jahr 1470 entstand die Schriftart „Schwabacher“, eine Variante der gebrochenen Schriften.
1969 fand im Schwabacher Markgrafensaal der Bundesparteitag der NDP statt.
Da Schwabach zu den kleinsten kreisfreien Städten Deutschlands gehört und es seit der Kreisgebietsreform 1972 keinen Landkreis mit gleichem Kfz-Kennzeichen mehr gibt, ist das Schwabacher Kennzeichen SC eines der neun seltensten Kennzeichen Deutschlands.
Siehe auch
- Schwabacher Artikel, Schwabacher, Schwabacher Tagblatt, Flugplatz Schwabach
- Das Hüttlinger
- Wilhelm Friedrich (Brandenburg-Ansbach)
Literatur
- CD-ROM: Goldschlägerstadt Schwabach. 500 Jahre Blattgold, 1504–2004. imbiss-media, Nürnberg 2004, ISBN 3-938451-01-7.
- Kurt Pilz: Die Stadtkirche St. Johannes und St. Martinus in Schwabach. Ihre Geschichte und ihre Kunstwerke. Evangelisch-Lutherisches Pfarramt St. Martin u. a., Schwabach 1979, ISBN 3-922575-00-5.
- Karl Dehm, Gottlob Heckel: Häusergeschichte der Altstadt Schwabach. Mit einem Verzeichnis der Hausbesitzer. Geschichts- und Heimatverein e. V., Schwabach 1979.
Weblinks
- Offizielle Website der Stadtverwaltung
- Literatur von Schwabach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Schwabach: Wappengeschichte vom HdBG
- Schwabach: Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Verwaltungsgeschichte von Schwabach
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602.
- ↑ http://www.schwabach.de/verw/rat/01469.html
- ↑ Stadt Schwabach: Verwaltungsgliederungsplan (PDF; 9 kB), Zugriff am 10. Dezember 2012
- ↑ http://www.schwabacher-marionetten.de/
- ↑ Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit
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