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Shimon Hayut

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Shimon Hayut in "seinem Privatflugzeug"
Der "Rettungssanitäter" lässt sich impfen

Shimon Hayut (Simon Leviev, Simon Hayut; geb. 1990), israelischer Tinder-Betrüger

Leben

In mehreren Ländern wurde nach Shimon Hayut gefahndet, im Juli 2019 wurde er in Griechenland festgenommen – bei einer gemeinsamen Operation von Interpol und der israelischen Polizei. Dies bestätigte sein Anwalt dem norwegischen Boulevardmagazin VG.

Hayut hatte sich jahrelang unter falschem Namen als Erbe eines milliardenschweren Diamantenimperiums ausgegeben und so seit 2008 mindestens ein Dutzend Frauen, Ehepaare und Unternehmen hinters Licht geführt. Über 600'000 Franken soll er ergaunert haben.

Seine Reisen führten Hayut auch in die Schweiz. Unter dem Namen Michael Biton und Simon Leviev war der Tinder-Schwindler dort aktiv. Seit 2017 war er untergetaucht.

Seine Masche war immer dieselbe: Auf Tinder flirtete Hayut mit Frauen und gab den charmanten Gentleman. Er übernachtete mit ihnen in Nobelhotels oder jettete im Privatflugzeug um die Welt – bis die Frauen ihm vertrauten. Dann verlangte er Geld: 10'000 Euro Vorauszahlung, um ein Millionengeschäft abzuschliessen. Oder unbeschränkten Zugriff auf die Kreditkarte.

Schon 2011 war Hayut in Israel wegen Diebstahls, Betrugs und Fälschung angeklagt. Vor Gericht stand er jedoch nie, da er sich nach Europa absetzte. Im Jahr 2016 wurde er in Finnland wegen mehrfachen Betrugs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und 2017 nach Israel ausgeliefert. Dort kam er gegen Kaution frei – und war seither untergetaucht.

Festgenommen wurde er dann am 28. Juni 2019 am Flughafen in Athen nach einer Kooperation 
von Interpol und der israelischen Polizei.

Vom Amtsgericht Tel Aviv wurde er Ende Dezember 2019 wegen Scheckbetrugs und Diebstahls gegen eine Zahlung von knapp 50 000 Franken zu 15 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Die Taten, für die er verurteilt wurde, hatte er aber bereits 2010 und 2011 begangen. Weitere Verfahren gegen ihn laufen, aber die Betrügereien auf Tinder sind offenbar schwer nachzuweisen. Auslieferungsanträge gegen ihn gibt es keine.

Wegen "guter Führung" wurde er bereits Anfang 2020 wieder entlassen.

Nur wenig später hat er sich schon wieder unbeliebt gemacht. Der "Tinder-Schwindler" hat sich angeblich eine Dosis des begehrten Corona-Impfstoffs ergaunert, indem er vorgab, Rettungssanitäter zu sein. Doch das ist eine Lüge. Auf seinem Instagram-Profil lud Hayut ein Video hoch, auf dem der Impfvorgang zu sehen ist. Später bezieht er in einer Telefon-Konfrontation Stellung. Sinngemäß sagt er: "Ich bin niemand, der wartet, ich stelle mich nicht an. Ich bin ein Geschäftsmann, ich warte doch keine vier Stunden." Als die Reporterin ihn darauf aufmerksam macht, dass er keinen Termin gehabt habe, entgegnet er so etwas wie: "Wer behauptet, dass ich keinen Termin hatte?" Das ärgert die Israelis, denn: Hayut, der ohnehin als Hochstapler bekannt ist, macht sich mal wieder wichtiger, als er ist. Wie RTL-Korrespondentin Raschel Blufarb berichtet, gebe es genug Impfdosen im Land – abends würden junge Menschen mit dem Rest-Impfstoff gespritzt, der vom Tag übrig sei – alles im legalen Bereich. Shimon Hayut macht bei Instagram aber damit von sich reden, dass er vorgibt, etwas zu sein, das er de facto nicht ist.

Wie Anfang März 2022 bekannt wurde, verklagt die Familie Leviev den «Tinder-Schwindler» Shimon Hayut, der sich als Simon Leviev ausgegeben hatte. Der durch die Netflix-Dokumentation bekannt gewordene Hayut hatte sich auf Dating-Apps als Sohn des russisch-israelischen Diamanten-Magnaten Lev Leviev ausgegeben und soll bis zu zehn Millionen Euro von Frauen erschwindelt haben. Damit habe er dem Familiennamen geschadet, sagte der Anwalt Guy Ophir dem israelischen Kanal 12. Die Familie Leviev, der die Firma LLD Diamonds gehört, beschuldigte Hayut, sich als Sohn von Lev Leviev ausgegeben zu haben und zahlreiche Vorteile, auch materieller Art, erhalten zu haben, indem er listig und unter Verwendung falscher Aussagen behauptete, ein Mitglied der Familie Leviev zu sein, und dass seine Familie Leviev die Kosten für seine Vorteile getragen habe, wie es in der beim Amtsgericht Tel Aviv eingegangenen Strafanzeige heisst. Hayut war bereits zweieinhalb Jahre in einem finnischen Gefängnis, nachdem er für den Betrug von drei Frauen verurteilt worden war. Ausserdem wurde er unter anderem wegen Passfälschung zu einer Gefängnisstrafe von 15 Monaten in Israel verurteilt, wobei er jedoch bereits nach 5 Monaten für gutes Benehmen entlassen wurde. Laut dem Anwalt Guy Ophir ist dies «nur der Anfang von einer Reihe von Klagen». Im nächsten Schritt wird «jeder, der versucht, aus diesem Schema Kapital zu schlagen, verklagt werden». Tochter Chagit Leviev sagte dem Sender NBC News, diese Klage sei «der erste Schritt», um sicherzugehen, dass Hayut «Gerechtigkeit erfährt und die Strafe erfährt, die er verdient». Shimon Hayut sei ein Betrüger, der die Identität der Familie gestohlen und ihren guten Namen ausgenutzt habe, um die Opfer um Millionen von Dollar zu bringen.

Weblinks

Andere Wikis (Auswahl)

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