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Staatsoper Unter den Linden

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Die Staatsoper am Boulevard Unter den Linden, 2018

Die Staatsoper Unter den Linden (auch: Deutsche Staatsoper Berlin) ist das erste Opernhaus und der kulturhistorisch bedeutendste Theaterbau in Berlin. Es steht in der historischen Mitte am Boulevard Unter den Linden. Das deshalb im Volksmund auch Lindenoper genannte Gebäude war Teil des Forums Fridericianum und wurde als Königliche Hofoper von 1741 bis 1743 nach Plänen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff im Stil des Palladianismus erbaut. Sie war das erste freistehende Opernhaus Deutschlands und zu dieser Zeit das größte Operngebäude in Europa.

Geschichte

18. Jahrhundert

Westseite am Bebelplatz, 2006
Das Opernhaus in der ursprünglichen Form, um 1745

Gleich zu Beginn der Regierungszeit Friedrichs II. im Mai 1740 wurde Knobelsdorff mit der Planung der Königlichen Hofoper beauftragt, deren Grundsteinlegung im September 1741 erfolgte. Als Bauplatz wählte der König ein Festungsgelände in der Nähe des von ihm bewohnten Kronprinzenpalais. Durch die Platzierung auf der Hauptachse der Stadt – Unter den Linden – und nicht wie üblich innerhalb des Schlosskomplexes, entstand das erste eigenständige Theatergebäude Europas als kultureller Ausdruck der Ideen der Aufklärung. Architektonisches Vorbild war u. a. Andrea Palladios Villa La Rotonda bei Vicenza, gut ablesbar an der Schauseite. Das als Langhaus konzipierte Gebäude verfügt über den Apollosaal (Bankettsaal, Foyer), den Theatersaal (Zuschauerraum, Ballsaal) und den Korinthischen Saal (Bühne und Konzertsaal). Nach dem Kronprinzen-, dem Prinzessinnenpalais und dem Zeughaus war die Königliche Hofoper der vierte Prachtbau Unter den Linden.

Am 7. Dezember 1742 wurde die Königliche Oper, noch vor der endgültigen Fertigstellung, eröffnet. Ab 1755 wurde die Konzerttätigkeit der Hofkapelle in der Stadt zunehmend bedeutsam.

Im Jahr 1786 beauftragte Friedrich Wilhelm II. den späteren Architekten des Brandenburger Tores, Carl Gotthard Langhans, mit einem Umbau des Bühnenraums und der Seitenbühne, um mehr Platz hinter der Bühne zu schaffen. Zusätzlich wurden die Sichtverhältnisse aller Sitze durch Neuausrichtung der Seitenlogen und die Verbreiterung der Bühnenöffnung verbessert. Außerdem wurde das veraltete Konzept der aufeinander folgenden Säle durch das Gegenüber von Zuschauerraum und Bühne abgelöst. Anlässlich eines Benefizkonzertes zugunsten der Witwe von Wolfgang Amadeus Mozart erklangen erstmals Ausschnitte seiner Opern in – für das Bürgertum verständlicher – deutscher Sprache.

19. Jahrhundert

Unter der Leitung von Generaldirektor August Wilhelm Iffland vereinten sich 1811 die Hofoper und das Nationaltheater zu den Königlichen Schauspielen. Wenig später, unter dem ersten preußischen Generalmusikdirektor Gaspare Spontini, hatte die Preußische Hofkapelle 94 Musiker unter Vertrag. Spontini sorgte für eine erhebliche Verbesserung der Qualität des Orchesters und richtete darüber hinaus einen Fonds für in Not geratene Kapellmitglieder ein.

Am 18. Juni 1821 wurde Carl Maria von Webers Freischütz im neu erbauten Schinkelschen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt uraufgeführt. Wegen der zunehmenden Größe von Chören in den Opernkompositionen wurden im selben Jahr die ersten Chorsänger fest engagiert. 1842 begründete Gottfried Wilhelm Taubert die Reihe der Sinfoniekonzerte, deren Leitung im ersten Jahr Felix Mendelssohn Bartholdy übernahm. Im selben Jahr wurde Giacomo Meyerbeer Nachfolger von Gaspare Spontini als Generalmusikdirektor.

In der Nacht vom 18. zum 19. August 1843 brannte das Opernhaus bis auf die Grundmauern ab. König Friedrich Wilhelm IV. beschloss den sofortigen Wiederaufbau. Nach Plänen des Architekten Carl Ferdinand Langhans wurde das Opernhaus bereits nach etwas mehr als einem Jahr mit Giacomo Meyerbeers Ein Feldlager in Schlesien neu eröffnet. Als bedeutendste Neuerung entstand der großzügige Zuschauerraum mit vier Rängen und annähernd 1800 Plätzen. Weitere Verbesserungen waren die Verbreiterung des Bühnenhauses, ein neues Giebelrelief sowie technische Erneuerungen. 1847 wurde Otto Nicolai Dom- und Hofoper-Kapellmeister. Zwei Jahre später dirigierte er seine Uraufführung der Oper Die lustigen Weiber von Windsor.

Zum Ende des Jahrhunderts wurde sowohl das Opernhaus als auch die Hofkapelle zunehmend interessant für bedeutende Künstler. Durch die Verpflichtung von Richard Strauss als Hofkapellmeister und solchen Dirigenten wie Joseph Sucher, Karl Muck und Felix von Weingartner wuchs dem Orchester internationales Renommee zu.

20. Jahrhundert

Innenansicht des Hauptsaals

Im Jahr 1918 erfolgte die Umbenennung in Staatsoper Unter den Linden und Staatskapelle, von 1919 bis 1939 Wirkungsstätte des Bühnenbildners Panos Aravantinos. 1925 wurde Alban Bergs Wozzeck unter Erich Kleiber in Anwesenheit des Komponisten uraufgeführt. Als Assistent von Kleiber fungierte von 1921 bis 1925 der Komponist Dimitri Mitropoulos.

In den Jahren 1926 und 1927 wurde das Gebäude durch den Architekten Otto Hodler umgebaut,[1] unter anderem weil es neue Seitenbühnen erhalten sollte. Dazu wurde der Bühnenturm unterfangen, wodurch ein rascherer Kulissenwechsel nach modernen Regieanforderungen möglich ist. Die Hauptbühne wurde technisch neu strukturiert, unter anderem durch den Einbau von Doppelstockpodien, einer hydraulischen Obermaschinerie und fahrbaren Seitenbühnenwagen.[2] Gleichzeitig wurde die Kroll-Oper mitbespielt und zeitweise als Ausweichspielstätte genutzt. Die Wiedereröffnung des umgebauten Opernhauses fand im Jahr 1928 mit einer Neuinszenierung der Zauberflöte statt. Einhergehend mit dem Umbau erfolgte eine Neugestaltung des Kaiser-Franz-Joseph-Platzes, bei der die Westrampe des 1916 eröffneten Lindentunnels verfüllt wurde.[3]

Brand der Staatsoper infolge des Luftangriffs vom 10. April 1941

Während der Zeit des Nationalsozialismus unterstand das Haus als Preußisches Staatstheater dem Ministerpräsidenten Hermann Göring. Jüdische Sänger, Musiker, Dirigenten und andere Mitarbeiter wurden aus dem Hause gedrängt. Der Dirigent Wilhelm Furtwängler setzte sich nachweislich für jüdische Musiker ein, versteckte unter hohem persönlichen Risiko einige von ihnen in seiner Wohnung. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Staatsoper am 10. April 1941 durch Luftangriffe der Alliierten schwer beschädigt. Adolf Hitler befahl den Wiederaufbau. Am 12. Dezember 1942 fand die Neueröffnung mit den Meistersingern von Nürnberg von Richard Wagner unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler statt.

Der zweite Luftangriff vom 3. Februar 1945 zerstörte das Bühnenhaus und Teile des Zuschauersaals. Der Portikus und der Apollosaal blieben weitgehend verschont.

Nach dem Zweiten Weltkrieg diskutierte der Magistrat sowohl über eine Umnutzung des Opernhauses zur Musikhochschule als auch über dessen Abriss. Im Jahr 1951 wurde entschieden, es wieder aufzubauen. Während der Re- und Neukonstruktion diente der Admiralspalast weitestgehend als Ausweichspielstätte. Da das Intendanzgebäude im Zuge der Renovierungsarbeiten vergrößert werden sollte und somit in die Bauflucht des Ostastes des Lindentunnels ragte, wurde dieser 1951 stillgelegt.[3] Am 11. April 1953 wurde Unter den Linden Richtfest gefeiert. Die Spielstätte bekam auf Anregung Erich Kleibers den Namen Deutsche Staatsoper Berlin Traditionsspielstätte der Staatskapelle Berlin und wurde am 4. September 1955 mit einer festlichen Aufführung der Meistersinger von Nürnberg unter der Leitung von Franz Konwitschny wiedereröffnet.

Der Architekt Richard Paulick war maßgeblich an den Ausführungen beteiligt. So ist beispielsweise der Apollosaal mit seiner Ornamentik, angelehnt an Knobelsdorffs Parolesaal im Schloss Sanssouci in Potsdam. Ebenso ist der für sozialistische Verhältnisse ungewöhnlich prachtvolle Zuschauerraum mit seinen nunmehr nur drei Rängen ein Zeugnis für das kulturelle Selbstverständnis der frühen 1950er Jahre.

Detail im Hauptsaal

Durch den Mauerbau 1961 konnten Künstler aus dem Westteil der Stadt nicht mehr in der Staatsoper mitwirken. Um die Tradition des Ensembles zu retten, wurden Kollegen anderer Orchester und Absolventen aller vier Musikhochschulen der DDR nach Berlin beordert, der Chor eines DDR-Folklore-Ensembles sowie Absolventen der DDR-Ballettschulen und Solisten aus den osteuropäischen Volksrepubliken wurden in das Staatsopern-Ensemble übernommen. Unter der Leitung von Otmar Suitner von 1964 bis 1990 und Heinz Fricke (Generalmusikdirektor 1961–1992) entwickelte sich das Opernhaus zu einem beachteten Ensemble in Europa. Kontinuierliche Plattenproduktionen und Gastspiele in östlichen und westlichen Ländern Europa sowie auf anderen Kontinenten legen Zeugnis davon ab.

Bei einer Sanierung Mitte der 1980er Jahre wurde der Schriftzug „Deutsche Staatsoper“ am Portikus durch den lateinischen aus der Entstehungszeit „FRIDERICUS REX APOLLINI ET MUSIS“ („König Friedrich [widmet dieses Gebäude] dem Apollo und den Musen“) ersetzt.

Nach dem Fall der Mauer ergaben sich neue Perspektiven. Der Musiker Daniel Barenboim interessierte sich für die Staatsoper Unter den Linden. Während eines Gastspiels des Ensembles in Japan 1990 kam es zu einer ersten Begegnung und anschließend zu einem Vertrag mit ihm. Seit 1992 leitet er das Haus als künstlerischer Leiter; seit dem Jahr 2000, als Generalmusikdirektor auf Lebenszeit gewählt, auch die der Staatskapelle Berlin.

Der am 6. Dezember 1992 gegründete Verein der Freunde und Förderer der Staatsoper Unter den Linden e. V. unterstützt die Arbeit der Staatsoper finanziell und ideell. Zu seinen Gründungsmitgliedern gehören Hans-Dietrich Genscher, Friede Springer, Teddy Kollek und Henry Kissinger. Geschäftsführerin ist seit 2013 Anna Schwanhäußer, der Vorsitzende des Fördervereins ist der Manager Ulrich Maas.[4]

21. Jahrhundert

Seit 2004 bildet die Staatsoper Unter den Linden mit der Deutschen Oper Berlin, der Komischen Oper, dem Staatsballett Berlin und dem Bühnenservice Berlin die Stiftung Oper in Berlin.[5]

Sanierungsmaßnahmen

Die nach der Jahrtausendwende anvisierte bauliche Sanierung der Lindenoper führte zunächst zu heftigen Kontroversen. Der von einer Jury prämierte Entwurf des Architekten Klaus Roth sah den Abriss des Paulick-Saals und eine Neugestaltung des Zuschauerraums vor. Proteste deutscher und internationaler Künstler erzwangen das Eingreifen von Klaus Wowereit, dem damaligen Regierenden Bürgermeister und Kultursenator in Personalunion.[6] Die Sanierung wurde daraufhin Mitte 2008 neu ausgeschrieben; in den neuen Auflagen wurde eine stärkere Berücksichtigung des Denkmalschutzes gefordert, die Gestaltung des Innenraums müsse sich am Vorbild des Architekten Richard Paulick orientieren. So erhielt Anfang 2009 das Stuttgarter Architekturbüro HG Merz den Zuschlag für die Objektplanung mit der Auflage, den Paulicksaal zu erhalten.[7]

Im Rahmen der Baumaßnahme sollten auch Verbesserungen der Akustik und der Sichtverhältnisse im Zuschauerraum erreicht werden. Das bisher baulich gegebene Klangbild des Zuschauerraumes war durch eine sehr geringe Raumresonanz bestimmt; seit den 1990er Jahren wurde daher eine Nachhallverlängerungsanlage genutzt.[8]

Mit dem Ziel, die Nachhallzeit zu verlängern – ein Wunsch des Generalmusikdirektors Daniel Barenboim – wurde die Decke des Innenraumes um vier Meter angehoben, das Raumvolumen von 6500 auf 9500 m³ vergrößert, was allerdings von außen nicht zu sehen ist, denn die Kubatur des denkmalgeschützten Gebäudes bleibt gemäß der denkmalpflegerischen Vorgaben erhalten. Die baulichen Veränderungen sollen nach akustischen Berechnungen die Nachhallzeit von rund 1,1 auf 1,6 Sekunden erhöhen.[9]

Ausweich-Spielort: Schillertheater in der Bismarckstraße

Das Ensemble zog für die Zeit der Sanierungsmaßnahmen in das Schillertheater an der Bismarckstraße in Charlottenburg um; der neue Spielort wurde am 3. Oktober 2010 mit der Uraufführung von Jens Joneleits Oper Metanoia eröffnet, bei der ursprünglich Christoph Schlingensief Regie führen sollte. Das Schillertheater – eigentlich eine Bühne für das Sprechtheater – war seit Januar 2009 renoviert und für die Bedürfnisse des Opernbetriebes vorbereitet worden. Veranstaltungen, die zuvor im Apollo-Saal der Staatsoper Unter den Linden durchgeführt wurden, fanden während der Sanierung entweder im Foyer des Schillertheaters, in der Werkstatt des Hauses, im Bode-Museum oder im Roten Rathaus in Berlin-Mitte statt.

Der Wiedereinzug in das Staatsoperngebäude war für den Saisonbeginn im Herbst 2013 geplant. Ein überraschend harter Winter 2010/2011 wurde unter anderem von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher als Begründung für die erste Verzögerung um anderthalb Jahre genannt. Danach sprachen offizielle Verlautbarungen vage von Oktober 2015, ließen jedoch erheblichen Spielraum für nochmalige Verzögerungen. Die verantwortliche Baubehörde konnte keinen der selbst aufgestellten Pläne zu irgendeinem Zeitpunkt garantieren. Nach Abschluss der Rekonstruktion zog das Ensemble nach sieben Jahren wieder in das Haus Unter den Linden ein.

Zuschauerraum der Staatsoper am Tag der Wiedereröffnung am 3. Oktober 2017 nach den siebenjährigen Sanierungsarbeiten

Ungeachtet aller Schwierigkeiten bei der Fertigstellung wurde die Staatsoper Unter den Linden am 3. Oktober 2017 mit einer Inszenierung von Robert Schumanns Szenen aus Goethes Faust wiedereröffnet. Für die Inszenierung waren Intendant Jürgen Flimm und Daniel Barenboim als musikalischer Leiter verantwortlich.[10] Der offizielle Spielbetrieb ist am 7. Dezember 2017 wieder aufgenommen worden.

Kostenentwicklung

Seit September 2010 wurden Sanierungsmaßnahmen im Umfang von 239 Millionen Euro durchgeführt; mit 200 Millionen Euro trug der Bund den größten Teil dieser Kosten, weitere knapp 40 Millionen Euro das Land Berlin. Die Sanierung umfasste das Gesamtensemble der Staatsoper, Teil des Forum Fridericianum: das Operngebäude selbst (rund 129 Millionen Euro), davon rund 50 Millionen Euro die Bühnentechnik, das Intendanzgebäude (rund 28 Millionen Euro), das Probenzentrum im ehemaligen Magazingebäude mit den neuen Probensälen (rund 57 Millionen Euro) sowie das unterirdische Verbindungsbauwerk zwischen Probenzentrum und Operngebäude (rund 25 Millionen Euro).[11] Im Februar 2018 wurde bekannt, dass sich die Kosten der Sanierung unter anderem durch die Opernhaus-Vorpremiere am 3. Oktober 2017 um weitere 40 Millionen Euro erhöhen werden.[12]

Parlamentarischer Untersuchungsausschuss

Am 26. März 2015 beschloss das Abgeordnetenhaus von Berlin unter dem Vorsitz des Linken-Abgeordneten Wolfgang Brauer die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, um die „Ursachen, Konsequenzen und Verantwortung für die Kosten- und Terminüberschreitungen bei der Sanierung“ der Staatsoper Unter den Linden aufzuklären.[13] Der Untersuchungsausschuss konstituierte sich am 8. Mai 2015. Der Ausschuss schloss seine Beweisaufnahme am 13. Mai 2016 ab; am 27. Mai 2016 beriet der Ausschuss abschließend den Abschlussbericht (Drucksache 17/2999).[14] Am 9. Juni 2016 legte der Ausschuss seinen Abschlussbericht vor; der in der Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses am 23. Juni 2016 beraten wurde.

Bedeutende Uraufführungen an der Staatsoper

Künstlerische und musikalische Leiter, Generalmusikdirektoren

Generalmusikdirektoren bis 1918

Musikalische Leiter ab 1918

Ab 1936 gab es unter dem Intendanten Heinz Tietjen mehrere ständige Dirigenten mit unterschiedlich großem Einfluss:

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es verschiedene Chefdirigenten:

Intendanten und Dirigenten

Intendanten und Dirigenten bis 1918

Intendanten ab 1918

Künstlerisches Profil

  • Die eigene Balletcompagnie wurde im Zuge der Stiftungsgründung mit dem Ballett der Deutschen Oper fusioniert. Seit 2004 tritt das Staatsballett Berlin mit Vorstellungen an allen Berliner Opernhäusern auf.
  • Bemerkenswerte Produktionen sind unter anderem ein Zyklus mit sämtlichen Sinfonien und Klavierkonzerten Beethovens mit Daniel Barenboim als Solist/Dirigent; ein zehnteiliger Wagner-Zyklus zu den Festtagen 2002 (weltweit erste Aufführung der zehn Hauptwerke Wagners unter derselben musikalischen Leitung, Regie Harry Kupfer und Bühnenbild Hans Schavernoch) innerhalb zweier Wochen, zyklische Aufführungen der neun Mahler-Sinfonien in Berlin, Wien und New York, zyklische Aufführungen aller Bruckner-Sinfonien in Berlin, Wien und Tokio sowie die komplette Einspielung derselben; alles unter dem Dirigat von Daniel Barenboim. Eine Ergänzung des Programms des Hauses bilden Aufführung von Barockopern wie Cleopatra e Cesare, Croesus, L’opera seria und Griselda unter der Leitung des Barock-Spezialisten René Jacobs mit unterschiedlichen Gast-Orchesterensembles auf historischen Instrumenten.

Gastspiele

Auswahl von Gastspielen der Staatsoper:

  • 1954: Paris
  • 1958: Ballett in Turin, Bologna, Neapel, Venedig, Orchester in Moskau und Leningrad
  • 1959: Prag (zum Prager Frühling)
  • 1960: Orchester in Kopenhagen
  • 1964: Helsinki
  • 1965: Orchester und Ballett in Warschau, Zagreb
  • 1966: Festival de Lausanne, Orchester in Innsbruck und Wien
  • 1967: Kopenhagen, Orchester zum Prager Frühling, Drottningholm (Schweden), XI. Warschauer Herbst, Orchester in Nottingham, Leeds, Sunderland, Newcastle, Huddersfield, Bristol, London, Hastings
  • 1968: XXIII. Festival International de Lausanne, Wiener Festwochen, XXXI. Maggio Musicale Fiorentino, Florenz, Budapest
  • 1969: Kairo (Tausendjahrfeier), Helsinki, Moskau
  • 1970: Versailles, Sofia, Ljubljana
  • 1971: Mailand
  • 1972: XXVII. Festival de Lausanne, Prager Frühling
  • 1973: Paris, Wien, Orchester zum XXI. Festival di Ravello, Warschau
  • 1974: Madrid zum XI. Festival de la Opera, XXVIII. Festival International de Lausanne, Orchester zu den Sofioter Musikwochen, Bukarest, Ballett in Krusevo und Belgrad
  • 1975: Bratislava
  • 1976: Florenz, Orchester in Ravello
  • 1977: Tokio, Yokohama, Sapporo, Niigata, Osaka, Nagoya, Fukuyama, Orchester zum Internationalen Brucknerfest in Linz, Stockholm
  • 1978: Orchester zum XXXIII. Festival de Lyon, Orchester in Lausanne und Basel, Orchester in Tokio, Maebashi, Takeo, Oita, Kajoshima, Nagoya, Otsu, Kochi, Osaka, Sendai, Koriyama, Akita
  • 1979: Kulturtage der DDR in Moskau, Bukarest, Brasov
  • 1980: Tokio, Yokohama, Osaka, Nagoya, Madrid, Warschau, Lodz
  • 1981: Bologna, Orchester in Matsudo, Tokio, Nagoya, Kumamoto, Shimonoseki, Oita, Toyoma, Hamamatsu, Yokohama, Ballett in Madrid und Granada, Graz
  • 1982: Ravello und Macerata, Bratislava, Orchester in Parma, Reggio Emilia, Ravenna, Modena, Bologna, Ferrara, Carpi, Perugia, Bobigny (Frankreich)
  • 1983: Paris, Tokio, Yokohama, Nagoya, Omi-Hachiman, Osaka, Fukuoka, Athen, Orchester in Bratislava
  • 1984: Orchester in Yokohama, Tokio, Osaka, Kagoshima, Kitakyushu, Matshyama, Takayama, Kanazawa, Urawa, Shizuoka, Wakayama, Tendo, Akito, Sapporo, Matsudo, Nagoya, Maebashi
  • 1985: Orchester in Newcastle, Middlesbrough, Northampton, Cardiff, Nottingham, Leeds, Warwick, Leicester, London, Portsmouth, Sheffield, Halifax, Neapel
  • 1986: Alma Ata, Budapest, Gran Canaria und Teneriffa, Orchester in Australien und Neuseeland: Perth, Margaret River, Melbourne, Sidney, Penrith, Brisbane, Wellington, Zürich, Ballett in Wroclaw (Breslau), Ballett in Limasoll (Zypern) und Athen bzw. Larisa (Griechenland)
  • 1987: Orchester in Sofia, Burgas und Varna
  • 1988: Ballett in Moskau, Prag und Bratislava
  • 1989: Orchester in Paris
  • 1988: Japan
  • 1990: Spanien, Japan
  • 1993: Orchester in Linz
  • 1994: Wiener Festwochen, Orchester zu den Luzerner Festwochen
  • 1995: Jerusalem, Argentinien, Brasilien, Salzburger Festspiele
  • 1996/1997: Paris
  • 1997: Japan
  • 2000: USA, Spanien
  • 2001: Spanien
  • 2002: Spanien, Japan
  • 2003: Spanien
  • 2007: Japan
  • 2011: Abu Dhabi
  • 2013: Rumänien, Russland
  • 2014: Wien
  • 2015: London, Paris, Basel, München, Spanien

Siehe auch

Literatur

Darstellungen

  • Louis Schneider: Geschichte der Oper und des königlichen Opernhauses in Berlin. Duncker und Humblot, Berlin 1852.
  • Julius Kapp (Hrsg.): 185 Jahre Staatsoper. Festschrift zur Wiedereröffnung des Opernhauses Unter den Linden am 28. April 1928. Berlin 1928.
  • Hugo Fetting: Die Deutsche Staatsoper. Berlin 1937, 1955, 1960.
  • Erich Meffert: Das Haus der Staatsoper und seine neue Gestaltung, dargebracht von der Generalintendanz der preußischen Staatstheater. M. Beck, Leipzig 1944.
  • Georg Quander (Hrsg.): 250 Jahre Opernhaus Unter den Linden. Apollini et musis. Propyläen, Frankfurt am Main / Berlin 1992, ISBN 3-549-05209-X.
  • Walter Rösler, Manfred Haedler, Micaela von Marcard: Das „Zauberschloß“ Unter den Linden. Die Berliner Staatsoper. Geschichte und Geschichten von den Anfängen bis heute. Edition q, Berlin 1997, ISBN 3-86124-334-2.
  • Sabine Vogt-Schneider: „Staatsoper Unter den Linden“ oder „Deutsche Staatsoper“? Auseinandersetzungen um Kulturpolitik und Spielbetrieb in den Jahren zwischen 1945 und 1955. Kuhn, Berlin 1998, ISBN 3-928864-57-2.
  • Rold Hosfeld, Boris Kehrmann, Rainer Wörtmann: Friedrichs Traum. Die Berliner Staatsoper Unter den Linden. Metz, Hamburg 2000, ISBN 3-9805563-6-0.
  • Helmut K. H. Strauss: Die Wiedereröffnung der Berliner Staatsoper Unter den Linden 1955. Gewidmet dem Staatskapellmeister a. D. Heinrich Bender, in: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Berlin 60 (2011), S. 105–124.
  • Misha Aster: Staatsoper. Die bewegte Geschichte der Berliner Lindenoper im 20. Jahrhundert. Aus dem Englischen von Martin Richter. Siedler, München 2017, ISBN 978-3-8275-0102-8.

Zeitschriftenartikel

Weblinks

 Commons: Staatsoper Unter den Linden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Lindau: Hannover. Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität, 2., überarbeitete Auflage, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2001, ISBN 3-87706-607-0, passim; Vorschau über Google-Bücher.
  2. Max Osborn: Was wird aus dem Berliner Opernhaus? Eingreifende Umbaupläne. In: Vossische Zeitung, 5. Juli 1925, S. 5.
  3. 3,0 3,1 Hans-Joachim Pohl: Der Lindentunnel. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter. Heft 7, 1980 S. 134–136.
  4. Ulrich Maas ist neuer Vorsitzender des Fördervereins der Staatsoper. In: Märkische Oderzeitung, 31. Mai 2012, abgerufen am 25. März 2013.
  5. Oper in Berlin
  6. Sanierung wird neu ausgeschrieben. In: Focus, 15. Juli 2008, abgerufen am 10. November 2010.
  7. Stuttgarter Architekten sanieren Staatsoper Unter den Linden. In: Neue Musikzeitung. (NMZ), 7. März 2009, abgerufen am 10. November 2010.
  8. Jürgen Flimm wird neuer Intendant. In: Spiegel Online – Kultur, 22. Dezember 2008, abgerufen 22. Dezember 2008.
  9. Stefan Kirschner: So wird die Lindenoper zum Klingen gebracht. In: Morgenpost.de, 18. August 2010, abgerufen am 28. September 2010.
  10. Berliner Staatsoper eröffnet am 3. Oktober 2017. In: RBB-Online, 22. Juni 2017, abgerufen am 11. September 2017.
  11. Die Baumaßnahmen zur Sanierung der Staatsoper Unter den Linden haben im September 2010 begonnen (Memento vom 24. Mai 2012 im Internet Archive)
  12. Andreas Wassermann: Berliner Staatsoper: BER der Kultur. In: Spiegel Online. 2018-02-28 (http://www.spiegel.de/kultur/musik/berlin-staatsoper-wird-noch-mal-40-millionen-euro-teurer-a-1195805.html).
  13. Untersuchungsausschuss „Staatsoper“. Abgeordnetenhaus Berlin, abgerufen am 3. Januar 2018.
  14. Abschlussbericht Untersuchungsausschuss „Staatsoper“. (PDF, 642 S., 4,4 MB) Abgeordnetenhaus Berlin, 9. Juni 2016, abgerufen am 3. Januar 2018.
  15. Kerstin Decker: Dirigent Otmar Suitner – Klassisch war nur die Musik. In: tagesspiegel.de, 15. Mai 2009, abgerufen am 14. Oktober 2010.
  16. Amsterdam: avec privilege de nos seigneurs, les états de Hollande et de West Frise, 3. September 1743 (französisch)
  17. quellen.perspectivia.net
52.51666666666713.395
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