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Affirmation

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Die Affirmation (lateinisch affirmatiō für „Versicherung, Beteuerung“)[1] ist eine wertende Eigenschaft für prozedurale, kognitive oder logische Entitäten, die mit „Bejahung“, „Zustimmung“ oder „Zuordnung“ beschrieben werden kann.

Sprachwissenschaft

Im sprachwissenschaftlichen Sinne ist die affirmative (bejahende / positiv wertende) Verwendung oder Bedeutung eines Wortes das Gegenteil einer pejorativen (negativ wertenden oder abwertenden) Verwendung oder Bedeutung.[2]

Logik

In der Logik ist der Ausdruck Affirmation ein Fachwort (Terminus technicus), das als Lehnwort das lateinische Wort affirmatio übernimmt. Das lateinische Wort affirmatio ist eine Übersetzung des griechischen Ausdrucks katáphasis. Der Gegensatz ist die Negation (lateinisch negatio, griechisch apóphasis).[3]

In der klassischen Logik bedeutet Affirmation die Bejahung, die bejahende Aussage in dem Sinne, dass ein Prädikat (im traditionellen Sinn) einem Subjekt zugesprochen wird.

  • Berlin ist eine Hauptstadt.

In der Prädikatenlogik heißt eine Aussage affirmativ, wenn ihr Prädikat einer gesamten Menge oder einer Teilmenge von Subjekten zugesprochen wird. Exemplarisch hierfür sind zwei Sätze:

  • Alle Lebewesen sind sterblich.
  • Manche Städte haben mehr als eine Million Einwohner.

Mit dem Ausdruck Affirmation wird ein mentales Ereignis, der Sprechakt des Bejahens bzw. Behauptens oder der Inhalt (die Proposition), der (oder die) behauptet oder bejaht wird, bezeichnet.[4]

Spiritualität, Religion und Esoterik

Bezogen auf individuelle und kollektive Gedanken, Handlungen und Aussagen (hier besonders: Gebete und Mantras) und mit durchaus sehr unterschiedlichen Zielen (z.B. Selbstheilung, Erkenntnis, Erleuchtung, …) werden Affirmationen verstanden als eine bewusst ausgedrückte Haltung (siehe auch Positives Denken), die das System aus sich selbst heraus positiv beeinflusst.

Wenn auch in zahlreichen Richtungen und Schulen traditioneller und zeitgenössischer Weisheitslehren aus den Bereichen Spiritualität, Religion und Esoterik unzählige diesbezügliche Praktiken bekannt sind, entstehen Fragen betreffend der Kausalität von Affirmationen und ihren koinzidenten Folgen. So zeigen sich aus heutiger Sicht erkenntnistheoretische Hürden, die u. a. auch in fehlenden geeigneten methodologischen Ansätzen begründet sind. Das systematische Sammeln und Auswerten authentischer Berichte und historischer Niederschriften über mutmaßliche affirmative Wirkungen kann eine Auseinandersetzung mit Themen sein, die im Bereich der diskussionswürdigen Parapsychologie liegen.

Psychologie

In der klinischen Psychologie gibt es zahlreiche Ansätze, dysfunktionales Verhalten oder Geistesverfassungen (s. a. Liste psychischer Störungen), durch Anwendung von geeigneten Therapien, denen affirmative Elemente zugerechnet werden können, zu heilen bzw. zu lindern.

Kommunikation und Werbung

Insbesondere in der modernen Massenkommunikation dienen affirmative Schlüsselsätze dazu, affine Peergroups durch ansteckende Begeisterung für das Produkt, die Dienstleistung o. ä. zu interessieren, zu motivieren und letztendlich zu aktivieren. Ein Beispiel der jüngeren Geschichte ist der englischsprachige Satz „Yes, we can!“ (zu Deutsch etwa: „Wir schaffen es!“), den der US-Präsidentschaftkandidat Barack Obama als Slogan seiner Partei für die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2008 verwendete.

Literatur

  • Helmut Benesch: dtv-Atlas zur Psychologie. Bd. I u. II, 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1989. ISBN 3-423-03224-3
  • Heinz Göschel et. al.: Meyers Universallexikon. Bd. I, 2. Auflage, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1979.
  • Rosetta R. Hardine: Psychology of Self-Affirmation With Assertiveness Attitude. Index of New Information With Authors, Subjects and Reference Bibliography. Abbe Pub, Washington/USA 2002 ISBN 0-7883-2775-5
  • Peter Kunzmann: dtv-Atlas zu Philosophie. 6. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1996 ISBN 3-423-03229-4
  • Vera Pfeiffer: Aktiv-Programm Positives Denken. Knaur, München 2005 ISBN 3-426-87223-4
  • Dieter Pflaum et. al.: Lexikon der Werbung. 7. Auflage, Verlag Moderne Industrie, München 2002 ISBN 3-478-21287-1
  • Günther Schweiger: Werbung. 2. Auflage, Gustav Fischer, Stuttgart 1989 ISBN 3-437-40205-6
  • Helmut G. Sieczka: Danke für diesen Tag: Affirmationen - kreative Gedanken. Oesch, Zürich 1988 ISBN 3-85833-020-5
  • Peter Stemmann: Motivationsmethoden streng vertraulich. MVG, Landsberg/Lech 1994 ISBN 3-478-81152-X
  • Amy Wallace: Anleitung zum geistigen Heilen. Synthesis, Essen 1982 ISBN 3-922026-06-0
  • Andrew Weil: Spontanheilung. Bertelsmann, München 1995 ISBN 3-572-00921-9

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Affirmation – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Menge, Hermann et. al. Langenscheidts Taschenwörterbuch Latein. Langenscheidt, Berlin 2000.
  2. Anwendungsbeispiele: Powerpoint, Folie 22: "Affirmativ: Natur als das Gute, Erstrebenswerte Pejorativ: Natur als Gewaltförmigkeit, als zu Beherrschendes"; Das Unterhaltungsstück um 1800: literaturhistorische Konfigurationen - Signaturen der Moderne ; zur Geschichte des Theaters als Reflexionsmedium von Gesellschaft, Politik und Ästhetik - www.theaterforschung.de: "Der Versuch einer Aufwertung und Neubeforschung der fast vergessenen Theatertexte unter dem affirmativen statt pejorativen Stichwort ‚Ästhetik der Unterhaltungsstücke’ ist ein überzeugendes Programm".
  3. Hoffmeister, Johannes (Hrsg.): "Wörterbuch der philosophischen Begriffe." 2. Auflage. Hamburg 1955, S. 18, 427.
  4. Nach Hügli, Anton; Poul Lübcke (Hrsg.): Philosophielexikon. - 5. Auflage. - Rowohlt, Reinbek 2003: Affirmation.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Affirmation aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.