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Arnhem

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Arnheim ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter Arnheim (Begriffsklärung) aufgeführt.
Gemeinde Arnhem
Flagge der Gemeinde Arnhem
Flagge
Wappen der Gemeinde Arnhem
Wappen
Provinz Gelderland Gelderland
Bürgermeister Herman Kaiser (CDA)
Sitz der Gemeinde Arnhem
Fläche
 – Land
 – Wasser
101,53 km²
99,08 km²
2,45 km²
CBS-Code 0202
Einwohner 150.827 (1. Jan. 2014[1])
Bevölkerungsdichte 1486 Einwohner/km²
Koordinaten 52° 0′ N, 5° 55′ O51.9991666666675.9225Koordinaten: 52° 0′ N, 5° 55′ O
Bedeutender Verkehrsweg A12 E35 A50 A325 A348
Vorwahl 026
Postleitzahlen 6800–6846
Website www.arnhem.nl
Lage von Arnhem in den Niederlanden

Arnhem (deutsch Arnheim) ist eine in den Niederlanden gelegene Stadt. Sie hat 150.827 Einwohner (Stand: 1. Januar 2014) und ist Hauptstadt der niederländischen Provinz Gelderland. Arnhem ist Teil der Stadsregio Arnhem-Nijmegen, einer Agglomeration mit 736.107 Einwohnern (Stand 1. Januar 2011). Arnhem liegt am Nederrijn, einem relativ kurzen Abschnitt des Rheins nach der Rheinteilung, bei der die Waal und der Nederrijn, der spätere Lek, entstehen.

Geschichte

Arnhem, Altes Rathaus um 1850

Arnhem entstand an einer Anhöhe in der Nähe der IJssel an der Kreuzung der Handelsstraßen zwischen Utrecht, Nijmegen und Zutphen. Erst seit der Änderung des Rheinverlaufs um 1500 liegt Arnhem an diesem Fluss.

Im Jahr 1233 erteilte Graf Otto von Gelre Arnhem das Stadtrecht. Im 15. Jahrhundert zählte die Stadt rund 4000 Einwohner und erhielt Stadtmauern und Türme zur Verteidigung. Die Stadt gehörte zum Herzogtum Geldern und wurde 1472 habsburgisch, ehe sie zur Republik der Niederlande kam. Im Holländischen Krieg war Arnhem von 1672 bis 1674 von französischen Truppen besetzt, ebenso in den Koalitionskriegen von 1795 bis 1813, wobei Arnhem ab 1811 Hauptstadt des Départements Yssel-Supérieur war. 1813 wurde die Stadt von preußischen Truppen befreit und fiel wieder an die Niederlande.

Um 1850 lebten etwa 9000 Menschen in Arnhem. Damals wurde die Region um Arnhem und Nijmegen ein beliebter Wohnsitz des Großbürgertums aus den westlichen Provinzen der Niederlande. In der Folge wurden repräsentative Parkanlagen geschaffen, denen die Stadt noch heute den Beinamen „Parkstadt“ verdankt. Parks wie Sonsbeek und Zijpendaal (im Norden der Stadt) prägen das Stadtbild.

Im Jahre 1929 wurde die KEMA, die niederländische Prüfstelle der Elektroindustrie in Arnhem gegründet.

Im Zweiten Weltkrieg versuchten alliierte Streitkräfte im September 1944 im Rahmen der Operation Market Garden die Brücke von Arnhem über den Rhein zu erobern, um sich so einen Weg nach Deutschland zu bahnen. In einem ihrer letzten siegreichen Kämpfe konnte die Wehrmacht die Schlacht jedoch für sich entscheiden, was zum Scheitern der alliierten Operation „Market Garden“ beitrug. Durch diese Schlacht wurde die Stadt schwer beschädigt. Nach der Schlacht zwang die Wehrmacht die damals 95.000 Einwohner die Stadt zu verlassen.

Am 16. September 1978 wurde die älteste und bekannteste Rheinbrücke in John-Frost-Brücke umbenannt, nach dem britischen Oberst, der 1944 während der erfolglosen Offensive jenes Bataillon kommandierte, das als einziges die Brücke erreichte und den nördlichen Teil vier Tage lang verteidigte. Eine Gedenktafel erinnert an die Schlacht und ihre vielen Opfer.

Nach dem Krieg folgte ein dynamischer Wiederaufbau. Die Bevölkerung der Stadt wächst bis heute weiter.

Als einzige Stadt der Niederlande besitzt Arnhem ein Trolleybusnetz (Oberleitungsbus Arnhem), was der Stadt heute den Beinamen „Trolleystad“ verleiht.

Wappen

Beschreibung: In Blau ein goldgeständerter und so geschnäbelter silberner Doppeladler. Schildhalter sind zwei rotgezungte braune Löwen mit silberner Bewehrung auf grüner Arabeske stehend; über den Schild eine goldene Blätterkrone.

Brücken und andere Bauwerke

Die beiden Brücken über den Nederrijn in der Nähe der Innenstadt werden vielfach noch Oude Rijnbrug (Alte Rheinbrücke, John-Frost-Brücke, bekannt vom Film “Die Brücke von Arnheim”) und Nieuwe Rijnbrug (Neue Rheinbrücke, Nelson-Mandela-Brücke) genannt. Die vier Brücken sind stromabwärts:

  • die Andrei-Sacharow-Brücke, am ‹autoweg› (Kraftfahrstraße) N325/A325,
  • die John-Frost-Brücke (John Frostbrug, Name seit 1978),
  • die Nelson Mandela-Brücke von 1977, bis 1987 Roermondspleinbrug genannt
  • und die Eisenbahnbrücke (Spoorbrug), die 1952 wieder aufgebaut wurde.

Der 145 m hohe Sendeturm KEMA Toren ist für Besucher nicht zugänglich.

Sehenswürdigkeiten

Arnhem, Eusebius-Kirche oder Grote Kerk

Arnhem verfügt über zahlreiche hochrangige Kultureinrichtungen.

Bilder

Kultur

Gemessen an der Größe der Stadt gibt es in Arnhem ein beachtliches Kulturangebot. Die Musikszene spielt sich ab im Musis Sacrum, dem Konzertgebäude, wo das Sinfonieorchester von Gelderland probt und auftritt, und wo wöchentlich Jazzkonzerte stattfinden. Seit 2008 ist das Luxor, ein ehemaliges Konzerthaus, wiederaufgebaut um das kulturelle Angebot, vor allem im Bereich der Pop. und Unterhaltungsmusik, zu ergänzen. Das Theater (Schouwburg) bietet nationalen und internationalen Kompagnien eine Plattform.

Die Kunsthochschule Arnhem (ArtEZ) ist international angesehen für ihre offen und experimentell ausgerichtete Abteilung für Jazz- und Popmusik, die zum großen Teil von deutschen Studierenden genutzt wird, ihre international ausgerichtete, renommierte Tanzabteilung, und ihre traditionsreiche Theaterabteilung. Unter anderem von Studenten organisiert, gibt es zweimal die Woche in Arnheim lokalen Live-Jazz zu hören, in den Bars "Cafe de Kroeg" sowie dem "Stella by Starlight".

Die Stadt organisiert einmal jährlich ein Festival für Straßenstatuen (Living Statues), und zweijährlich die Arnhemer „Modebiennale“.

Sport

Bekanntester Sportverein der Stadt ist der Fußballklub Vitesse Arnhem, der in der niederländischen Ehrendivision spielt.

Im Jahr 2000 fanden in Arnhem einige Spiele der Fußball-Europameisterschaft im Gelredome, dem Heimstadion von Vitesse Arnhem statt.

Söhne und Töchter der Stadt

Mit der Stadt verbundene Personen

  • Raschid Ben Ali (* 1978), niederländischer Maler, absolvierte hier einen Teil seiner Ausbildung
  • Martin Böcker (* 1958), deutscher Organist, absolvierte hier einen Teil seiner Ausbildung
  • Michiel Braam (* 1964), niederländischer Musiker und Komponist, unterrichtet am örtlichen Konservatorium
  • René Creemers (* 1959), niederländischer Musiker, unterrichtete am örtlichen Konsvervatorium
  • Christian Doepke (* 1966), deutscher Musiker, absolvierte hier einen Teil seiner Ausbildung
  • Axel Dörner (* 1964), deutscher Musiker und Komponist, absolvierte hier einen Teil seiner Ausbildung
  • Johannes Grevius (1584–1622), deutscher Theologe, arbeitete hier als Pfarrer
  • Audrey Hepburn (1929–1993), Schauspielerin niederländischer Herkunft, lebte hier während des Zweiten Weltkriegs
  • Jacob de Kempenaer (1793–1870), niederländischer Politiker, hier verstorben
  • Aadriaan Cornelis van Leeuwen (1887–1991), niederländischer Komponist und Dirigent, hier verstorben
  • Ehrenfried Leichel (1828–1905), deutsch-niederländischer Orgelbauer, hier verstorben
  • Mark Manders (* 1968), niederländischer Künstler, hier wohnhaft
  • Pieter J. R. Modderman (1919–2005), niederländischer Archäologe, hier verstorben
  • Adolf von Neuenahr (1554–1589), niederländischer Statthalter, hier verstorben
  • Marcus Schinkel (* 1968), deutscher Musiker, absolvierte hier einen Teil seiner Ausbildung
  • Johan Wagenaar (1862–1941), niederländischer Komponist und Organist, war hier als Chordirigent tätig
  • Ita Wegman (1876–1943), niederländische Ärztin und Anthroposophin, absolvierte hier einen Teil ihrer Schulausbildung

Partnerstädte

DeutschlandDeutschland Gera (Deutschland), seit 1987
TschechienTschechien Hradec Králové (Tschechien), seit 1992

Weblinks

 Commons: Arnhem – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Arnhem – Reiseführer

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Arnhem aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.