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Theodor Nöldeke

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Theodor Nöldeke
Signatur Theodor Nöldeke.PNG

Theodor Nöldeke (* 2. März 1836 in Harburg, heute Hamburg; † 25. Dezember 1930 in Karlsruhe) war ein bedeutender deutscher Orientalist.

Leben

Nöldeke absolvierte 1853 sein Abitur am Gymnasium Georgianum in Lingen und studierte an den Universitäten Göttingen, Wien, Leiden und Berlin. Er wurde 1864 Professor in Kiel und bekleidete dann ab 1872 eine Professur an der Universität Straßburg bis zu seiner Emeritierung mit 70 Jahren. Nöldeke verfasste zahlreiche Studien (unter anderem über den Koran) und schrieb Beiträge für die Encyclopædia Britannica. Er beschäftigte sich mit der alttestamentlichen Forschung, den semitischen Sprachen und der arabischen, persischen und syrischen Literatur. Nöldeke war an der grundlegenden Tabari-Edition de Goejes beteiligt und besorgte eine Übersetzung jener Abschnitte der Universalgeschichte Tabaris, die die Zeit der Sassaniden behandelten. Die Übersetzung ist noch heute von großem Wert, zumal er zahlreiche Anmerkungen hinzufügte.

Nöldeke, der wichtige Werke der orientalischen Literatur übersetzte, galt schon zu Lebzeiten als sehr bedeutender Orientalist. Zu seinen zahlreichen Schülern zählte unter anderem Friedrich Schwally, den er mit der Fortführung seines Standardwerks Geschichte des Qorans betraute.

Sein Nachlass befindet sich in der Universitätsbibliothek Tübingen.[1]

Ehrungen

Nöldeke war Träger des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste (ab 1888) und seit 1879 auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1885 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften gewählt; 1926 wurde er Ehrenmitglied dieser Akademie.[2] Im Jahr 1892 verlieh ihm die Universität Edinburgh die Ehrendoktorwürde. 1893 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom ernannt. Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gehörte er seit 1920 als außerordentliches Mitglied an. 1926 wurde er Ehrenbürger der damaligen Stadt Harburg (heute Teil von Hamburg).

Privates

Nöldeke hatte zehn Kinder, doch starben sechs davon vor ihm. Sein Sohn Arnold Nöldeke wurde Richter und war in der Weimarer Zeit Hamburger Senator.

Werke (in Auswahl)

  • Geschichte des Qorans, 1860. Neuauflage Hildesheim 2005. ISBN 3-487-00105-5
  • Beiträge und Neue Beiträge zur semitischen Sprachwissenschaft. 1981. ISBN 90-6022-184-2
  • Das iranische Nationalepos, 1920, = 2. Auflage des im Grundriß der iranischen Philologie (1895–1901) erschienenen Beitrags (ca. 110 Seiten)[3]
  • Orientalische Skizzen, 1892
  • Sketches from Eastern History, 1977. ISBN 0-87991-461-0
  • Das Leben Mohammeds, 1863
  • Beiträge zur Kenntnis der Poesie der alten Araber, 1864
  • Die alttestamentliche Literatur, 1868
  • Untersuchungen zur Kritik des Alten Testaments, 1869
  • Geschichte der Perser und Araber zur Zeit der Sasaniden. Aus der arabischen Chronik des Tabari übersetzt, 1879 (Nachdruck Leiden 1973)
  • Zur Grammatik des klassischen Arabisch, 1896
  • Fünf Mo'allaqat, übersetzt und erklärt, 1899–1901
  • James A. Crichton (Übersetzer): Compendious Syriac grammar. With a table of characters by Julius Euting, 1904
  • Mandäische Grammatik; mit einer lithographirten Tafel der Mandäischen Schriftzeichen, 1875

Literatur

  • Hartmut BobzinNöldeke, Theodor Eduard Bernhard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 311 f. (Onlinefassung).
  • Marco Frenschkowski: Nöldeke, Theodor. In: BBKL 6 (1993), 979–983
  • Bernhard Maier: Gründerzeit der Orientalistik. Theodor Nöldekes Leben und Werk im Spiegel seiner Briefe. Ergon-Verlag, Würzburg 2013 (Arbeitsmaterialien zum Orient, Band 29), ISBN 978-3-89913-970-9.
  • Georges Tamer (Übersetzer): Tarikh al-Qur’an. Arabische Übersetzung und Edition von Theodor Nöldeke / Friedrich Schwally et al., Geschichte des Qorans. Mit einer Einleitung und erweiterten Registern versehen. Konrad-Adenauer-Stiftung, Beirut 2004 (Die Verbreitung der arabischen Übersetzung ist in einigen arabischen Staaten verboten).

Weblinks

 Commons: Theodor Nöldeke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Theodor Nöldeke – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv, Zentrale Datenbank Nachlässe. Abgerufen am 11. September 2019.
  2. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Theodor Eduard Bernhard Nöldeke. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 9. Oktober 2015 (russisch).
  3. Archivierte Kopie (Memento vom 14. Juli 2015 im Internet Archive)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Theodor Nöldeke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.