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727 v. d. Z.

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Ereignisse

  • 727 v. d. Z.: Königreich Juda. Die Philister unabhängig, fallen in Juda ein
  • 727 v. d. Z.: Unmittelbar nach dem Tod Tiglat-Pilesers rebellierte Hoschea gegen die herrschende Macht, wobei er Unterstützung bei Ägypten suchte. Das rief erneut die assyrische Armee, diesmal unter Salmanassar V., auf den Plan. Samaria wurde eingeschlossen und fiel nach zwei- oder dreijähriger Belagerung; vermutlich regierte damals bereits Salmanassars Nachfolger Sargon. Samaria scheint zur Hauptstadt einer assyrischen Provinz gemacht worden zu sein und wurde schliesslich als hellenistische Siedlung neu gegründet, ehe Herodes dort seine Stadt Sebaste errichtete. Die vornehmen und wohlhabenden Israeliten wurden in verschiedene weit entfernte Gebiete des assyrischen Reichs deportiert. Israel hatte damit als unabhängiges Reich zu existieren aufgehört, und Juda stand allein der Macht des assyrischen Reiches gegenüber, das damals auf dem Höhepunkt seiner Geschichte war. Die verlorenen Stämme: Man weiss, dass Teile des israelitischen Volks ins Exil nach Haran jenseits des Euphrat verschleppt und im antiken Gozan (Tel Halaf in Nordsyrien) angesiedelt wurden, wo die Israeliten später mit der einheimischen Bevölkerung verschmolzen. Das Verschwinden dieser Gruppen liess einige der Legenden entstehen, die sich um die „verlorenen Stämme Israels“ ranken. Andererseits wurden Angehörige fremder Völker im assyrischen Reich nach Israel deportiert und dort angesiedelt. Die Bibel (2 Könige 17,24) gibt als Herkunftsorte Babel, Kuta, Awa, Hamsat und Sefarwajim an. Im Laufe der Zeit vermischten sie sich mit den israelitischen Kleinbauern, die im Land geblieben waren, und brachten Elemente ihrer Kultur und Religion in diese Verbindung ein. Ihre Nachkommen, die Samaritaner, sind noch heute als gesonderte Volksgruppe erkennbar. – (Sambation = Sabbaton, sagenhafter Sabbatfluss im Reich der verschollenen zehn Stämme; er strömt an den Werktagen und ruht am Sabbat; der Volksmund nannte ein ungebärdiges Kind einen "Sambation")
  • 727 v. d. Z. bis 698 v. d. Z.: Hiskia gelangte als Mitregent seines Vaters auf den Thron von Juda. Ahas starb kurz vor der Auslöschung Israels durch die Assyrer im Jahr 721 v. d. Z. Als Sancherib den Thron von Assur bestieg, beschloss Hiskia, die politische Schwächephase zu nutzen, die mit dem Regierungswechsel einherging, und mit Ägypten und den Kleinreichen an der Küste eine antiassyrische Allianz zu bilden. Die Autoren der Bücher der Könige rühmen Hiskia wegen seiner religiösen Reformen, welche die Verehrung Jehovas im Tempel von Jerusalem förderten und die heidnischen Götzenkulte ausrotteten, die unter Ahas in Blüte gestanden hatten. Er ging gegen religiöse Zentren ausserhalb Jerusalems vor; so wurde beispielsweise im Grenzheiligtum von Arad der Altar zerstört, etwas ähnliches geschah vermutlich auch in Beerscheba. Hiskia liess Jerusalem wegen der grossen Zahl der judäischen Flüchtlinge erweitern und – vorbeugend gegen einen Angriff des neuen assyrischen Königs Sancherib – die Befestigungsanlagen ausbauen (unter den Archäologen gibt es bislang noch den Streit zwischen den „Minimalisten“ und den „Maximalisten“, was das genaue Ausmass der Expansion Jerusalems im 8. Jhdt. v. d. Z. betrifft). Westlich der Davidstadt, im Stadttal und darüber hinaus, wurden die neuen Wohn- und Gewerbeviertel Machtesch und Mischne angelegt. Eine weitere wichtige Massnahme Hiskias im Hinblick auf den drohenden Krieg betraf die Wasserversorgung der Stadt. Der Tunnel, den der König unter der Davidstadt graben liess, trägt bis heute seinen Namen. Eine Bauinschrift (eines der ältesten hebräischen Schriftdenkmäler) am Südende des Hiskia-Tunnels, unmittelbar vor dem Ausfluss in den Teich Siloah, erzählt, wie das Wasser der Gihonquelle durch diesen Tunnel in das neu angelegte Trinkwasserreservoir geleitet wurde, das im Schutz der Mauern im Süden der Stadt lag (eine technische Meisterleistung, einen Tunnel von zwei Seiten her durch den Fels zu treiben, und zwar so, dass die beiden Teilstücke in der Mitte genau aufeinandertrafen). Auf diese Weise war eine verlässliche Wasserversorgung für die Einwohner Jerusalems im Fall einer Belagerung sichergestellt. Wie wertvoll Hiskias Vorsorgemassnahmen waren, erwies sich, als die Assyrer am Ende wirklich vor Jerusalem standen. Sie waren die Küste entlang nach Süden marschiert und hatten auf dem Weg die Städte von Hiskias Verbündeten geplündert. Dann bogen sie nach Norden ab und belagerten Lachisch, das schliesslich zerstört wurde. Von dort aus entsandte Sancherib einen Teil seines Heeres unter Führung der höchsten Offiziere nach Jerusalem. Doch aus Gründen, die noch immer unklar sind, konnte die Stadt diesem Angriff noch einmal widerstehen.