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Abraham Wolff (Rabbiner)

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Edvard Fortling: Abraham Alexander Wolff, 1854

Abraham Alexander Wolff (geb. 29. April 1801 in Darmstadt; gest. 3. Dezember 1891 in Kopenhagen) war ein deutsch-dänischer jüdischer Theologe und Rabbiner.

Leben

Geboren als Sohn des Kaufmanns und Talmudkenners Alexander Wolff (1763–1844) und seiner Frau Henriette, geb. Gans, lernte er schon als Sechsjähriger bei Rabbi Callmann Mengeburg und dann am Großherzoglichen Gymnasium seiner Vaterstadt, ab dem Alter von 16 Jahren weiter bei Herz Scheyer in Mainz, dann bei Abraham Bing in Würzburg. Er studierte an der Universität Würzburg Theologie und Philosophie, u. a. bei Kilian Joseph Fischer, dessen Tätigkeit offenbar das Interesse jüdischer Studenten weckte.[1] 1821 wurde er an der Ludwigs-Universität Gießen mit einer Arbeit zu Der Prophet Habakuk, mit einer wörtlichen und einer freien, metrischen Uebersetzung, einem vollständigen philologisch-kritischen und exegetischen Commentare promoviert. Anschließend wirkte er als Rabbi in Gießen bis er 1826 von Großherzog Ludwig I. zum Oberrabbiner Hessens ernannt wurde. Bereits zwei Jahre später ernannte ihn König Frederik VI. zum Oberrabbiner Dänemarks.[2]

In den langen Jahren seiner Tätigkeit übersetzte er biblische und andere theologische Texte ins Dänische, ermöglichte bereits 1833 die Fertigstellung der Kopenhagener Synagoge und trug insgesamt zu einer Modernisierung des dänischen Judentums bei.

Wolff war seit 1826 verheiratet mit Johanna Goldschmidt (1806–1876), sie hatten elf Kinder. Er pflegte sein Leben lang den Kontakt nach Hessen und war etwa mit Justus von Liebig befreundet.[3] Begraben liegen er und seine Frau auf dem Jüdischen Nordfriedhof in Kopenhagen[4].

Werke (Auswahl)

  • Der Prophet Habakuk, mit einer wörtlichen und einer freien, metrischen Uebersetzung, einem vollständigen philologisch-kritischen und exegetischen Commentare. Darmstadt: C. Stahl 1822. 326 S. Google Books
  • Die Lehre der israelitischen Religion, bearbeitet für Stadt- und Landschulen. Mainz: Müller 1825. 123 S.
  • Agende zum Gebrauche beim Israelitischen Gottesdienste. Kopenhagen: S. Trier 1839. 151 S. Google Books
  • Die Stimmen der ältesten glaubwürdigsten Rabbinen über die Pijutim = עתרת שלום ואמת. Leipzig: Leopold Schmauß. 1851. 76 S. Volltext bei der Bayerischen Staatsbibliothek
  • De fem Mosebøger. Chamesjah Chomosjæ HaTorah. København: Den Jødiske Religionsskole 1891. 877 S. (Bibelübersetzung ins Dänische)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Theobald Freudenberger: Der Exeget und Orientalist Kilian Joseph Fischer. In: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 44 (1982),S. 271–358, hier S. 307, Anm. 1a.
  2. Martin Schwarz Lausten: Freedom for Jews? (1814–1849). The Integration of Jews into Society, in: Jews and Christians in Denmark: From the Middle Ages to Recent Times, ca. 1100–1948, Leiden 2015, S. 127–172.
  3. https://wayback.edoweb-rlp.de/weltweit/20181103201022/http://www.alemannia-judaica.de/darmstadt_personen.htm#Zum%20Tod%20von%20Alexander%20Wolff%20(1844) Der Israelit vom 19. August 1886
  4. http://www.beitolam.com/2016/02/a-7-abraham-alexander-wolff.html
  5. https://www.jewishencyclopedia.com/articles/14987-wolff-abraham-alexander
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Abraham Wolff (Rabbiner) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.