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Adad-nirari III.
Adad-nirari III. war König des Assyrischen Reiches in den Jahren 810–781 v. Chr. (alternative Datierung: 811–783 v. Chr.).
Quellen
Aus seiner Regierungszeit sind nur wenige Inschriften bekannt. Sie sind meist kurz und geben kein Regierungsjahr an. Schrader bezeichnet sie als Übersichts- oder Prunkinschriften[1]
- Kalach-Platte, 1854 durch William Kennett Loftus entdeckt und nur als Abguss erhalten. Sie besteht aus einem Prolog und dem historischen Teil. Sie berichtet von der Unterwerfung von Damaskus und der Chaldäer des Meerlandes (802 v. Chr. oder 795/794 v. Chr.).
- Saba'a-Stele, teilweise unlesbar, vorgeblich aus dem fünften Regierungsjahr (806 v. Chr. nach der assyrischen Königsliste aus Khorsabad). Nach Tadmor berichtet sie jedoch die Ereignisse der Jahre 805-796 v. Chr.. Sie besteht aus einem Prolog, dem historischen Bericht, dem ina ûmēšūma Abschnitt und der üblichen Verfluchung. Tadmor setzt sie nach 796 v. Chr. an.
- Tell al-Rimah-Stele, nach 796 v. Chr., durch Nergal-ereš errichtet.
- Bruchstück einer Stele aus Tell Schech Hamad am Habur, BM 131 124, von Nergal-ereš (dIGI.DU) errichtet.
Leben
Adad-nirari war der Sohn und Nachfolger des Königs Schamschi-Adad V., war aber bei dessen Tod noch minderjährig, so dass seine Mutter Schammuramat die Regentschaft übernahm. Diese war vermutlich das historische Vorbild der Semiramis. Bereits Schamschi-Adad V. hatte sich mit ehrgeizigen Offizieren und Lokalherrschern auseinandersetzen müssen, und diese Regentschaft bedeutete eine weitere Schwächung der königlichen Macht. Diese wieder zu stärken und auch außenpolitisch an die Erfolge seines Großvaters, Salmanassar III., anzuknüpfen, war das Ziel Adad-niraris, das er energisch verfolgte.
Die Quellen berichten entsprechend von zahlreichen Feldzügen während seiner fast 30-jährigen Herrschaft. Die meisten seiner Feldzüge gingen nach Westen, der erste, nach der Eponymenchronik, 805 v. Chr. Nach der Tell al-Rimah-Stele zog Adad-Nirari gegen die Hethiter und die Amoriter, unterwarf sie und machte sie tributpflichtig "im selben Jahr". Er zog nach Westen und erreichte das Mittelmeer ("das große Meer, wo die Sonne versinkt"). In Arwad, "in der Mitte des Meeres" errichtete er eine Bildstele. Im Libanon schlug er Holz ein, 100 ausgewachsene Zedern, die er für Paläste und Tempel benötigte. Der bedeutendste Feldzug dürfte der gegen Ben-Hadad III., den König von Aram, gewesen sein, das Adad-nirari um 796 v. Chr. belagern ließ. Dadurch war dem Reich Israel unter Joasch (der den Assyrern Tribut entrichtete) und Jerobeam II. Gelegenheit gegeben, sich zu erholen, da der Druck durch das Reich Damaskus an ihrer Nordgrenze wegfiel. Damaskus, 796 v. Chr. unterworfen, zahlte 2000 Talente Silber, 1000 Talente Kupfer, 2000 Talente Eisen, vielfarbige und einfarbige Leinengewänder als Tribut (nach der Rimah-Stele, die Zahlen schwanken). Ferner empfing Adad-Nirari den Tribut des Joasch von Samaria, von Tyros, Sidon und von "allen Königen des Landes Nairi" [2].
801 v. Chr. und 791 v. Chr. zog er gegen Hubuškia, 798 v. Chr. gegen Lušia. Tadmor nimmt an, dass er im Rahmen dieser Feldzüge den Tribut von Na'iri entgegennahm.
Nachfolger
Dem Tod Adad-niraris folgte in Assyrien eine Periode der Schwächung der Königsmacht, in der erneut lokale Gewalten und die Heerführer an Einfluss gewannen. Erst Tukulti-apil-Ešarra III. gelang rund vierzig Jahre später die Wiederherstellung der königlichen Machtposition.
Einzelnachweise
- ↑ E. Schrader: Zur Kritik der Inschriften Tiglath-Pileser's II., des Asarhaddon und des Asurbanipal. Buchdruckerei der Königl. Akademie der Wissenschaften, Berlin 1880 (Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Bd. 8).
- ↑ Hayim Tadmor: The Historical Inscriptions of Adad-Nirari III. In: Iraq. Bd. 35/2, 1973, S. 143.
Literatur
- Dietz-Otto Edzard: Geschichte Mesopotamiens. C. H. Beck Verlag, München 2004, ISBN 3-406-51664-5.
- Helmut Freydank u.a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien. VMA-Verlag, Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-40-3.
- H. Genge: Stelen neuassyrischen Könige, Teil I, Die Keilinschriften. Freiburg im Breisgau 1965, S. 14, 117-118 (Dissertation).
- E. Schrader: Zur Kritik der Inschriften Tiglath-Pileser's II., des Asarhaddon und des Asurbanipal. Buchdruckerei der Königl. Akademie der Wissenschaften, Berlin 1880 (Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Bd. 8).
- Hayim Tadmor: The Historical Inscriptions of Adad-Nirari III. In: Iraq. Bd. 35/2, 1973, S. 141-150.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Schamschi-Adad V. | Assyrischer König |
Salmanassar IV. |
Adad-nirari II. | Tukulti-Ninurta II. | Aššur-nâṣir-apli II. | Salmanassar III. | Šamši-Adad V. | Adad-nirari III. | Salmanassar IV. | Aššur-dan III. | Aššur-nirari V. | Tiglat-Pileser III. | Salmanassar V. | Sargon II. | Sanherib | Asarhaddon | Assurbanipal | Aššur-etil-ilani | Sin-šumu-lišir | Sin-šar-iškun | Aššur-uballit II.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Adad-nirari III. |
KURZBESCHREIBUNG | König von Assyrien |
GEBURTSDATUM | 9. Jahrhundert v. Chr. |
STERBEDATUM | um 781 v. Chr. |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Adad-nirari III. aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |