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Adolf Reinecke

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Adolf Ferdinand Ludwig Reinecke (geb. 13. Juni 1861 in Berlin, gest. 9. September 1940 in Berlin) war ein deutscher Publizist, Erzähler, Dramatiker und der Oberkorrektor der Reichsdruckerei. Er zählte neben Houston Stewart Chamberlain, Paul de Lagarde, Karl Ludwig Schemann, Philipp Stauff, Theodor Fritsch, Friedrich Lienhard, Adolf Bartels und anderen zu den frühen Vordenkern und Akteuren völkischer Zirkel der Wilhelminischen Zeit.[1]

Adolf Reinecke gründete 1887 den Berliner Zweig des Deutschen Sprachvereins und im Rahmen des Antiqua-Fraktur-Streits 1890 den Allgemeinen Deutschen Schriftverein, einen Gegenverein zum Verein für Altschrift, sowie 1912 den Deutschen Schriftbund. Beide gingen 1898 über in den Alldeutschen Sprach- und Schriftverein. Reinecke war der Herausgeber der Mitteilungen des Allgemeinen Deutschen Schriftvereins und der Mitteilungen des Deutschen Sprachvereins Berlin. Zudem gab er die Tageszeitung Frei-Deutschland sowie die Zeitschrift Heimdall. Zeitschrift für reines Deutschtum und All-Deutschtum heraus.

Reinecke vertrat einen extremen, rassenideologisch und antisemitisch untermauerten Expansionismus mit dem Ziel einer deutschen Besiedelung Zentral- und Osteuropas unter Zuhilfenahme von „Rassen-Veredelung“ und durch die „Befreiung von der Judenplage“. Er forderte schon 1903 die Weltherrschaft der sogenannten „Arier“ unter dem Zeichen des Hakenkreuzes.[2]

Veröffentlichungen

  • Verdeutschungs-Wörterbuch der Kunst- und Geschäftssprache des deutschen Buchhandels und der verwandten Gebiete. Berlin: Reinecke, 1886.
  • Nachteile und Mißstände der Fremdwörterei, sowie Mittel zu ihrer Bekämpfung. Betrachtungen und Erwägungen. Berlin: Reinecke, 1888.
  • Die Sprache des Buchhandels und der Schriftstellerei. Berlin: Hempel, 1890. (Mit 2. Auflage 1907 bei Uhl Leipzig.)
  • Deutsche Bestrebungen zur Erneuerung des Volkstums. Berlin: Deutsche Geschäftsstelle, 1892.
  • Deutsche Wiedergeburt. Grundlegende Baustücke zur Jungdeutschen Bewegung. Lindau: Thoma, 1901.
  • Kleiner deutsch-völkischer Leitfaden. Nebst Mitglieder-Liste der Berliner und Vororts-Mitglieder des Alldeutschen Sprach-und Schriftvereins. Berlin : Verlag des Alldeutschen Sprach-und Schriftvereins, 1901.
  • Die deutsche Buchstabenschrift. Ihre Entstehung und Entwickelung, ihre Zweckmäßigkeit und völkische Bedeutung. Leipzig-Borsdorf: Hasert, 1910.
  • Wie wird der Weltkrieg die Landkarte gestalten? Eine Mahnung an die Deutschen. Leipzig-Borsdorf: Hasert, 1915.
  • Die Deutschkirche. Duisburg: D.S. Verlags-Gemeinschaft, 1921.
  • Der Erlöser-Kaiser. Erzählung aus Deutschlands Zukunft und von seiner Wiedergeburt. Stade: Heimberg, 1923.
  • Armin – Siegfried. Das Drama des Deutschen in 5 Akten. Leipzig: Weicher, 1928.
  • Herausgeber (1890-1894): Mitteilungen des Allgemeinen Deutschen Schriftvereins.
  • Herausgeber (1890-1894): Mitteilungen des Deutschen Sprachvereins Berlin.
  • Herausgeber (1894-1896): Frei-Deutschland.
  • Herausgeber (1896-?): Heimdall. Zeitschrift für reines Deutschtum und All-Deutschtum.

Siehe auch

Literatur

  • Müller, Thomas (2009). Imaginierter Westen. Das Konzept des "deutschen Westraums" im völkischen Diskurs zwischen Politischer Romantik und Nationalsozialismus. Bielefeld: Transcript, 2009.
  • Puschner, Uwe & Schmitz, Walter & Ulbricht, Justus H. (1996). Handbuch zur "Völkischen Bewegung" 1871-1918. München / New Providence : K. G. Saur. Insbesondere S. 922-923.
  • Vierhaus, Rudolf (Hg.) (2005). Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band Poether – Schlüter. Zweite, überarbeitete und erweiterte Auflage. München: K. G. Saur. Insbesondere S. 285.

Einzelnachweise

  1. Müller, Thomas. Imaginierter Westen. Das Konzept des „deutschen Westraums“ im völkischen Diskurs zwischen Politischer Romantik und Nationalsozialismus. Bielefeld: Transcript, 2009. S. 136.
  2. Müller, Thomas. Imaginierter Westen. Das Konzept des „deutschen Westraums“ im völkischen Diskurs zwischen Politischer Romantik und Nationalsozialismus. Bielefeld: Transcript, 2009. S. 136.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Adolf Reinecke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.