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Adrian Frutiger
Adrian Frutiger (* 24. Mai 1928 in Unterseen bei Interlaken; † 12. September 2015 in Berlin[1]) war ein Schweizer Schriftgestalter. Er zählt zu den massgebenden Schöpfern der Schweizer Typografie.
Biografie
Nach einer Schriftsetzerlehre in Interlaken und einem Studium an der Kunstgewerbeschule Zürich (1949–1951) bei Alfred Willimann und Walter Käch arbeitete Frutiger zunächst als Grafiker in Zürich. 1952 wurde er Mitarbeiter der Pariser Schriftgiesserei Deberny & Peignot, 1962 gründete Frutiger sein eigenes Grafikatelier in Arcueil bei Paris, zusammen mit Bruno Pfäffli und André Gürtler. Mehrere Jahre lehrte er nebenberuflich an der École Estienne und der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs. Seit 1992 lebte er in Bremgarten bei Bern.[2]
Frutigers 1978 erschienenes Buch Der Mensch und seine Zeichen gilt als Standardwerk zur Zeichentheorie für die praktische grafische Anwendung, zum Beispiel für die Gestaltung eines Logos. Das Buch wurde in sieben Sprachen übersetzt und veröffentlicht.
Seine zwei bekanntesten Schriften sind die serifenlose Linear-Antiqua Univers und die für den Pariser Flughafen Charles de Gaulle entworfene Roissy, eine frühe Form der Frutiger. Daneben gestaltete Frutiger zahlreiche weitere Schriften, wie die Avenir, Centennial, Iridium, Meridien und Serifa. Seine auf Maschinenlesbarkeit optimierte OCR-B wurde 1973 zum ISO-Standard erhoben.
Seit 2003 werden Verkehrsschilder in der Schweiz mit der Schriftart ASTRA-Frutiger Standard und ASTRA-Frutiger Autobahn beschriftet.[3]
Schriftentwürfe von Adrian Frutiger
Folgende Schriften wurden von Frutiger entwickelt:
- Apollo
- ASTRA Frutiger Standard
- ASTRA Frutiger Autobahn
- Avenir
- Avenir Next
- Breughel LT
- Linotype Centennial
- Linotype Didot
- Egyptienne F
- Frutiger
- Frutiger Serif
- Frutiger Stones
- Frutiger Symbols
- Frutiger Next (in Zusammenarbeit mit Erik Faulhaber)
- Glypha
- Herculanum
- Icone LT
- Iridium LT
- Meridien
- Nami
- OCR-B
- Ondine
- Pompeijana
- President
- Roissy
- Serifa
- Univers
- Vectora
- Versailles
- Westside
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1986 erhielt er den Gutenberg-Preis der Gutenberg-Gesellschaft e. V.
- 1987 erhielt Adrian Frutiger die Type Directors Club Medal des New York Type Directors Club
- 2006 SOTA-AWARD für sein Lebenswerk
- 2007 Preis Designer 2007 des Bundesamtes für Kultur der Schweizerischen Eidgenossenschaft für die Prägung der visuellen Umgebung von Millionen von Menschen
Werke (Auswahl)
- Der Mensch und seine Zeichen, Marixverlag 2006, ISBN 3-86539-907-X.
- Type, Sign, Symbol. ABC, Zürich 1980. (englisch, deutsch, französisch)
- Ein Leben für die Schrift. Schlaefli & Maurer, 2003, ISBN 3-85884-015-7.
- (mit Horst Heiderhoff) Der Mensch und seine Zeichen. Marixverlag, 2004, ISBN 3-937715-63-0.
- Nachdenken über Zeichen und Schrift. Haupt, 2005, ISBN 3-258-06811-9.
- Symbole. Geheimnisvolle Bilder-Schriften, Zeichen, Signale, Labyrinthe, Heraldik. Haupt, 2008, ISBN 978-3-258-07323-1.
Literatur
- Erich Alb (Hrsg.): Adrian Frutiger – Formen und Gegenformen / Forms and Counterforms. Niggli, 1998, ISBN 3-7212-0440-9.
- Anne Cuneo: Adrian Frutiger – Schriftengestalter. DVD. 2005, OCLC 315110710.
- Adrian Frutiger – Der Mann von Schwarz und Weiss. DVD. Artfilm, 2005, ISBN 3-7225-0049-4.
- Schweiz. Stiftung Schrift und Typographie, Heidrun Osterer, Philipp Stamm (Hrsg.): Adrian Frutiger – Schriften. Das Gesamtwerk. Birkhäuser, 2008, ISBN 978-3-7643-8576-7.
- Anja Bodmer, Jürg Brühlmann: Read Me – mit Adrian Frutiger durch die Welt der Zeichen und Buchstaben. Verlag Hochparterre, 2008, ISBN 978-3-909928-09-5 (Präsentation bei Spinform, pdf; 2,20 MB).
Weblinks
- Werke von und über Adrian Frutiger im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Adrian Frutiger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Frutiger bei linotype.com (deutsch, englisch)
- Adrian Frutiger im Klingspor-Museum – Auflistung und Abbildung aller Schriftschnitte durch Hans Reichardt (PDF-Datei; 747 kB)
- Interview mit Adrian Frutiger, NZZ Folio 10/94
- Interview mit Adrian Frutiger aus dem Jahr 2007 von Sebastian Rohner
- Schriften für Menschen, Basler Magazin Nr. 3, 18. Januar 1997, von Michael Düblin
Einzelnachweise
- ↑ Desaparece el maestro de la tipografía moderna, Adrian Frutiger
- ↑ Adrian Frutiger, typografie.co.at, abgerufen am 14. Juli 2014.
- ↑ typografie.info: Schriften auf Verkehrszeichen
Personendaten | |
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NAME | Frutiger, Adrian |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schriftgestalter |
GEBURTSDATUM | 24. Mai 1928 |
GEBURTSORT | Unterseen bei Interlaken |
STERBEDATUM | 12. September 2015 |
STERBEORT | Berlin |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Adrian Frutiger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |