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Aidos
Aidos (griechisch Αἰδώς aidós „Scheu, Sittsamkeit“) ist in der griechischen Mythologie die personifizierte Scham. Nach Pindar ist sie die Tochter des Prometheus.[1] Der Begriff der Aidos ist komplex und in der klassischen Philologie noch immer umstritten. Sie ist mit der Rachegöttin Nemesis eng verbunden.[2] Nach Hesiod sind Aidos und Nemesis die letzten der Götter, die das verkommene Menschengeschlechte des Eisernen Zeitalters verlassen werden.[3] Bei Platon sendet Zeus Aidos zusammen mit Dike („Gerechtigkeit“) zu den Menschen, um diesen ein gesittetes Zusammenleben zu ermöglichen.[4]
Sophokles nennt sie in seinem Drama Ödipus auf Kolonos „die neben Zeus auf dem Thron sitzt“ (σύνθακος Ζηνί θρόνων).[5] Euripides nennt sie gar „Herrin, Gebieterin“ (πότνια), was sie vielleicht an die Göttin Artemis in ihrer Eigenschaft als „schüchtern, schamhaft“ (αιδοίη) annähern soll.[6]
Sie ist auch als Amme der Athene überliefert.[7] Als solche hatte sie einen Altar nahe dem alten Athene-Tempel auf der Akropolis von Athen,[8] in Sparta gab es ein altes, ihr von Ikarios geweihtes Kultbild[9] und zwei Heiligtümer in Rom waren ihr geweiht.
Literatur
- Felix Eckstein: Aidos. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band I, Zürich/München 1981, S. 351–353.
- Wolfgang Fauth: Aidos. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 154–155.
- Wilhelm Heinrich Roscher: Aidos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 139 (Digitalisat).
- Rudolf Schultz: Aidos. Dissertation, Rostock 1909
- M. Scott: Aidos and Nemesis in the works of Homer and their relevance to social and co-operative values. In: Acta Classica 23, 1980, S. 13–35
- Konrad Wernicke: Aidos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 942.
Weblinks
- Aidos im Theoi Project (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Pindar Olympien 7, 44 ff.
- ↑ Homer Ilias 13, 121–122.
- ↑ Hesiod Werke und Tage 200.
- ↑ Platon Protagoras 322c.
- ↑ Sophokles Ödipus auf Kolonos 1267.
- ↑ Euripides Iphigenie in Aulis 821 und rfg. 436N.
- ↑ Schol. Aischylos, Prometheus 12.
- ↑ Pausanias Beschreibung Griechenlands 1, 17, 1; Hesych. s. v. Αἰδοῦς βωμός; Vgl. CIA III 367
- ↑ Pausanias Beschreibung Griechenlands 3, 20, 10.
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